Grundsätzlich ist Fahrradfahren auch in der Schwangerschaft gesund. Damit dir und deinem ungeborenen Kind nichts passiert, solltest du dabei aber ein paar Dinge beachten.
Mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, bringt auch in der Schwangerschaft gesundheitliche Vorteile mit sich. Auch, wenn du schon einen runden Babybauch hast, darfst du noch aufs Rad steigen – vorausgesetzt, du beachtest beim Fahrradfahren in der Schwangerschaft ein paar Dinge.
Warum Fahrradfahren auch in der Schwangerschaft gesund ist
Die Zeiten, in denen Ärzt:innen Schwangeren strikt vom Fahrradfahren abrieten, sind glücklicherweise vorbei. Noch am Ende des 19. Jahrhunderts war das anders. Wie der Allgemeine Deutsche Fahrradclub berichtet, gibt es allerdings keine echten medizinischen Gründe, die dagegensprechen.
Generell hilft Bewegung in der Schwangerschaft gegen viele Beschwerden – das zeigen auch Studien. So reduzieren aktive Schwangere beispielsweise ihr Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken oder eine Präeklampsie zu erleiden. Auch sorgt regelmäßige Bewegung dafür, dass zum Beispiel Rückenschmerzen seltener auftreten. Außerdem fällt das Risiko, an einer perinatalen Depression zu erkranken, geringer aus, wenn du in der Schwangerschaft sportlich aktiv bist.
Sportmediziner:innen empfehlen vor allem Radfahren in der Ebene – also ohne Steigung. In der Schwangerschaft seien auch Sportarten wie Walking, Schwimmen, Pilates und Yoga risikofrei. Oft gibt es in diesen Sportarten spezielle Kurse für werdende Mütter.
Bist du dir unsicher, ob du in deiner Schwangerschaft Fahrrad fahren solltest, kannst du immer gynäkologischen Rat einholen.
Vorsichtsmaßnahmen beim Fahrradfahren in der Schwangerschaft
Willst du auch in der Schwangerschaft Fahrrad fahren, solltest du dabei die folgenden Punkte beachten. So bist du auf der sicheren Seite:
- Es ist wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen und zu akzeptieren. Große Touren solltest du beispielsweise vermeiden, weil sie Kreislaufprobleme hervorrufen können. Um nicht zu übertreiben, kannst du zum Beispiel ein Pulsmessgerät oder eine Smartwatch tragen. Laut der Berliner Charité sollte bei Schwangeren, die Sport treiben, der Puls nicht dauerhaft bei über 130 pro Minute liegen.
- Schwangere gelten wegen der hormonellen Umstellung als besonders anfällig für Sonnenbrände. Welche Auswirkungen UV-Strahlungen in der Schwangerschaft haben, ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend geklärt. Schütze dich ausreichend mit Sonnencreme. Das empfiehlt auch die Deutsche Apotheker-Zeitung. Neben einem Sonnenbrand kann es wegen der Sonne auch zur Bildung von Pigmentflecken kommen. Greife am besten zu Produkten mit hohem Lichtschutzfaktor und mit mineralischen Filtern.
- Manche Schwangere haben einen schlechteren Gleichgewichtssinn oder neigen zu Schwindelanfällen. Sie sollten beispielsweise auf holprigen Wegen oder engen, kurvigen Straßen nur vorsichtig fahren und möglichst jede stark befahrene Straße meiden. Ganz wichtig ist beim Fahrradfahren in der Schwangerschaft auch das Tragen eines Fahrradhelms.
Fahrrad fahren in der Schwangerschaft: Das richtige Zubehör
Spätestens ab dem vierten Monat kann es in der Schwangerschaft unangenehm sein, Fahrrad zu fahren. Da der Bauch immer größer wird, verlagert sich dessen Gewicht und erschwert das Sitzen. Um dir das Fahrradfahren in der Schwangerschaft zu erleichtern, helfen die folgenden Punkte:
- Für ein angenehmeres Fahrgefühl sollten Schwangere den Fahrradsattel etwas tiefer und den Lenker etwas höher einstellen.
- Eine Sattelfederung sorgt zusätzlich für mehr Komfort.
- Was die Kleidung angeht, solltest du auf Bequemlichkeit setzen: Trage lockere Kleidung und Schuhe, die dich nicht einengen.
- Wichtig ist, wie bereits erwähnt, natürlich auch ein Fahrradhelm, da er im Falle eines Sturzes vor gefährlichen Kopfverletzungen schützt.
- Gerade während der Sommermonate solltest du beim Fahrradfahren in der Schwangerschaft auch immer etwas zu trinken dabei haben. Genug zu trinken ist wichtig. Als Richtwert gelten in der Schwangerschaft eineinhalb Liter.
- Auch E-Bike zu fahren ist in der Schwangerschaft natürlich möglich. Elektronische Unterstützung sorgt dafür, dass du dich nicht überanstrengst.
Wie lange dürfen Schwangere noch aufs Rad steigen?
Verläuft die Schwangerschaft unkompliziert, kannst du theoretisch bis zum Schluss aufs Fahrrad steigen. Auch dabei gilt wieder, dass du auf dein eigenes Gefühl achten und im Zweifelsfall die Situation ärztlich besprechen solltest. Wichtig ist, dass du dich wohlfühlst und es dir gut geht. Viele finden gegen Ende ihrer Schwangerschaft Fahrradfahren sogar angenehmer als Laufen.
Überarbeitet von Lea Hermann
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