Der Wunsch zum eigenen Kind ist nicht immer einfach. Paare wünschen sich oftmals Mittel und Wege, die eigene Fruchtbarkeit zu erhöhen. Dabei kommt vielleicht die Frage auf, ob dies auch mit Hausmitteln möglich ist und welche das sind.
Du und dein:e Partner:in sind vielleicht an dem Punkt angekommen, wo ihr mit der Familienplanung starten wollt. Vielleicht klappt es nicht auf Anhieb oder ihr wollt einfach von vornherein die Optimalbedingungen schaffen und eure Fruchtbarkeit erhöhen.
Aber können bestimmte Hausmittel oder Lebensmittel die Fruchtbarkeit wirklich erhöhen? Wir wollen euch einen Überblick verschaffen und Antworten liefern.
Wovon hängt überhaupt die eigene Fruchtbarkeit ab?
Zuerst einmal solltest du dir im Klaren darüber sein, dass die Wahrscheinlichkeit, überhaupt schwanger zu werden gar nicht mal so hoch ist. Es gibt nur etwa fünf bis sechs fruchtbare Tage im Zyklus, an denen der Optimalfall eintreten muss, bei dem ein Spermium den Weg in die Eizelle findet und diese dann befruchtet. Im Durchschnitt dauert es vier Monate, bis eine Schwangerschaft eintritt bei Paaren, die schwanger zu werden planen.
Sowohl physische als auch psychische Aspekte können eine wesentliche Rolle beim Thema Fruchtbarkeit spielen. Wenn du die eigene Fruchtbarkeit erhöhen möchtest, solltest du also schon einmal auf die Grundvoraussetzungen achten. Die meisten Punkte gelten für beide Partner:innen.
Physische (also den Körper betreffende) Aspekte:
- Körpergewicht – insbesondere das eigene Körpergewicht kann sich schnell auf die Fruchtbarkeit auswirken. Sowohl zu niedriges als auch zu hohes Körpergewicht können dabei zu ungewollten Erschwerungen führen. Stark untergewichtige Frauen laufen Gefahr, dass die Periode und somit der Eisprung ausbleiben. Starkes Übergewicht hat oft ebenfalls Auswirkungen und birgt das Problem, dass der Zyklus schwanken kann.
- Alter – Bei Paaren, die in einem vorangeschrittenen Alter sind, spricht natürlich grundsätzlich erstmal nichts gegen eine Schwangerschaft. Das Alter spielt allerdings, insbesondere bei Frauen, eben durchaus eine Rolle. Ab einem Alter von etwa 30 Jahren nimmt die Fruchtbarkeit tendenziell ab, was also bedeutet, dass es einfach länger dauern kann, schwanger zu werden.
Psychische (also den geistigen Zustand betreffende) Aspekte:
- Stress, Angst und Schlafmangel – all diese Faktoren können den Hormonhaushalt durcheinander bringen und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Adrenalin ist zum Beispiel ein Stresshormon, welches die Reifung der Eizelle beeinträchtigen kann. Dies belegt auch eine Studie von 2015.
Die eigene Fruchtbarkeit erhöhen – was musst du beachten?
Du solltest deinen eigenen körperlichen und geistigen Zustand betrachten und bei eventuell zutreffenden Punkten versuchen zu ändern, was zu ändern ist. Neben diesen Punkten gibt es aber auch weitere Faktoren, die die eigene Fruchtbarkeit erhöhen oder aber auch vermindern.
Sport kann zum Beispiel die eigene Fruchtbarkeit erhöhen. Damit kannst du nicht nur ein gesundes Körperbefinden und auch -gewicht erreichen, sondern Sport wirkt sich eben auch positiv auf den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt aus. Hierbei ist nicht die Rede davon, sechs mal die Woche ins Fitnessstudio zu gehen, oftmals reicht Bewegung und Übungen mit dem eigenen Körpergewicht daheim, schon vollkommen aus.
Alkohol und Zigaretten – Für viele wohl kaum verwunderlich, kommen diese beiden Genussmittel als Übeltäter beim unerfüllten Kinderwunsch in Frage. Hoher Alkoholkonsum kann das Hormongleichgewicht stören, daher solltest du darauf, beim Ziel die eigene Fruchtbarkeit zu erhöhen, verzichten. Zigaretten spielen noch eine größere Rolle und der Verzicht darauf bietet gleich mehrere Vorteile. Rauchen wirkt sich bei Frauen negativ auf die Funktion der Eierstöcke aus und beeinträchtigt die Reifung der Eizelle, was beides wesentliche Bestandteile bei einer geplanten Schwangerschaft sind. Zudem solltest du, spätestens wenn du schwanger bist, sowieso das Rauchen an den Nagel hängen, weil es dem Kind schadet und das Risiko einer Frühgeburt erhöht.
Medikamente – Wer regelmäßig Medikamente einnehmen (muss), sollte mit seinem:seiner Arzt:Ärztin deren Einfluss auf die Fruchtbarkeit abklären und, ob es ansonsten vielleicht Alternativen gibt.
Last but not least: Partnerschaft und Sex – Die Unterstützung in der eigenen Partnerschaft und gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis sind ebenfalls wichtig, andernfalls kommt Frust und somit auch Stress auf. Auch der Geschlechtsverkehr sollte nicht nur Mittel zum Zweck sein. Wer mit Spaß und Freude beim Sex dabei ist, nimmt den Druck und schüttet Glückshormone aus. Seltener Geschlechtsverkehr kann ebenso nachteilig sein wie zu häufiger.
Lebensmittel, die die Fruchtbarkeit erhöhen – gibt es sie wirklich?
Knoblauch, Zitronen, Mönchspfeffer, Leinsamenöl oder Rosmarin gehören zu den Lebensmitteln, denen man nachsagt, dass sie die Fruchtbarkeit erhöhen können. Studien, dass dem so ist, gibt es allerdings keine. Was allerdings bekannt ist und welche Diät laut einer Studie zumindest bei „In-vitro Fertilisation“ (kurz IVF, also die Befruchtung im Reagenzglas) einen positiven Effekt hat, erklären wir hier.
Die richtige Zusammensetzung der Nahrung, eine ausgewogene Ernährung und ein genauer Blick auf die Nährstoffe lohnen sich bei der Frage, wie du die eigene Fruchtbarkeit erhöhen kannst. Laut Studien gibt es zwar keine speziellen Lebensmittel, die sich konkret auf die Erhöhung der Fruchtbarkeit auswirken. Aber es gibt definitiv Nährstoffe, die das tun und somit letztlich auch Lebensmittel, die auf dem eigenen Speiseplan nicht fehlen sollten.
Es gibt einige Nährstoffe, die eine zentrale Rolle bei einem Kinderwunsch spielen. Diese haben wir für dich näher betrachtet. Natürlich gibt es darüber hinaus auch noch weitere, wie zum Beispiel Vitamin A, D und Omega-3-Fettsäuren, sodass sich ein Gespräch mit einem:einer Ernährungsexpert:in oder dem:der Frauenärzt:in immer lohnen kann. Nun aber erst einmal zu den wohl wichtigsten Nährstoffen:
- Folsäure– Das hast du vielleicht schon einmal in Bezug auf das Thema Kinderplanung gehört. Folsäure ist wichtig, weil es den Zellteilungsprozess und das Gewebewachstum fördert. Da der Folsäurespiegel nur langsam ansteigt wird deswegen oftmals schon Frühzeit mit der Aufnahme dieses Vitamins begonnen. Du findest Folsäure beispielsweise in grünem Gemüse, wie Brokkoli oder auch in Kichererbsen.
- Kalzium – Hier ist auf die Aufnahme durch beide Partner:innen zu achten. Beim Mann verbessert Kalzium durchaus die Spermienqualität, bei der Frau kann es den Eisprung fördern. Kalzium findet sich vor allem in Milchprodukten, wie Joghurt oder Quark.
- Vitamin E – Vitamin E findet sich in Eigelb oder beispielsweise Sonnenblumenöl. Bei erhöhter Zufuhr kann es im weiblichen Körper bei der Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter helfen.
- Vitamin B12 und B6 – Hier haben wir wieder etwas für beide Partner:innen. Vitamin B12 hilft bei der Verarbeitung von Folsäure. Spätestens in der Schwangerschaft ist es zudem wichtig, weil es das Baby zur Bildung des Nervensystems und Gehirns benötigt. Es lässt sich in Kartoffeln oder Brokkoli finden. Vitamin B6 unterstützt den Stoffwechsel von Aminosäuren und trägt beim Mann zusätzlich zur Testosteronbildung bei. Du findest es vor allem in Käse, Fleisch oder Fisch.
Die Mittelmeerdiät – liegt hier der Schlüssel?
Eine Studie über die Mittelmeerdiät hat sich Untersuchungen bei der in-vitro-Befruchtungsmethode angeschaut. Es handelt sich dabei um eine künstliche Befruchtungsmethode, bei der die Eizelle vorab mit dem Spermium befruchtet wird. Dies gelingt in der modernen Medizin sehr gut. Was allerdings oftmals problematisch ist, ist dann die Einnistung dieser befruchteten Eizelle in die Gebärmutter. Die Studie hat sich diesen Prozess in Bezug auf das Essverhalten der Frauen angeschaut.
Bei wesentlich mehr Frauen, die im hohen Maße dieser mediterranen Ernährungsform folgten, kam es zu einer erfolgreicheren Einnistung als bei Frauen, die dieser Ernährungsform weniger folgten.
Somit wäre es vielleicht einen Versuch wert, mehr Gerichte der Mittelmeerdiät auf den eigenen Speiseplan zu setzen.
Die Fruchtbarkeit kann gehemmt werden – worauf du verzichten solltest
Im Fachmagazin „Epidemiology“ wurden Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die gezeigt haben, dass sich der Konsum von kohlensäurehaltigen, stark gezuckerten Sofdrinks und insbesondere Energy Drinks maßgeblich auf die Fruchtbarkeit bei Frauen und Männern auswirken kann. Bereits ein Softgetränk am Tag soll dabei die Fruchtbarkeit vermindern.
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