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Furunkel behandeln: Warum du es nicht selber behandeln solltest

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Foto: CC0 / Pixabay / Kjerstin_Michaela

Ein Furunkel ist eine tiefliegende Entzündung der Haut, die du keinesfalls selbst behandeln solltest. Welche Komplikationen damit einhergehen können, liest du hier.

Furunkel sind durch Bakterien hervorgerufene Entzündungen der Haut. Im Anfangsstadium können sie von außen einem Eiterpickel ähneln. Furunkel liegen aber viel tiefer in der Haut. Sie gehen mit einer Entzündung des Haarbalgs – also dem Teil des Haares, der die Haarwurzel umschließt – einher. Von der Infektion ist zusätzlich das umgebende Bindegewebe betroffen.

Furunkel sind äußerst schmerzhaft und können bis zu walnussgroß werden. Normalerweise sehen sie von außen aus wie eine gerötete Schwellung, manchmal ist aber auch der unter der Haut befindliche Eiter erkennbar. Der Haupterreger für Furunkel sind Bakterien der Gattung Staphylokokken. Diese besiedeln die menschliche Haut und Schleimhaut eigentlich ohne Komplikationen – ist das Immunsystem jedoch geschwächt, kann es zu einem Furunkel kommen.

Furunkel kommen an verschiedenen Körperstellen vor:

  • hauptsächlich im Gesicht, z.B. an der Oberlippe oder Nasenschleimhaut
  • im Nacken oder am Hals
  • im Intimbereich oder am Po
  • unter den Achseln
  • an den Leisten und Oberschenkeln

Furunkeln: Das sind die Symptome

Fieber kann ein Anzeichen für ein Furunkel sein.
Fieber kann ein Anzeichen für ein Furunkel sein. (Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Bevor du eine Entzündung in deinem Gesicht selbst behandelst, solltest du herausfinden, um was genau es sich handelt. Wenn du ein Furunkel zum Beispiel mit einem einfachen Pickel verwechselst, kann ein Herumquetschen daran schwerwiegende Folgen haben. Die folgenden Symptome sprechen für ein Furunkel:

  • Rötung
  • sichtbare Erhebung der Haut (Schwellung)
  • Schmerzen
  • Eiterpfropf
  • von der Stelle ausgehende Wärme
  • kirschkern- bis walnussgroß
  • eventuell Fieber und Abgeschlagenheit

Übrigens: Wenn sich mehrere Furunkel miteinander verbinden, entsteht ein sogenanntes Karbunkel.

Furunkel behandeln: Immer zum Arzt

Furunkel an der Nasenschleimhaut können besonders gefährlich werden.
Furunkel an der Nasenschleimhaut können besonders gefährlich werden. (Foto: CC0 / Pixabay / derneuemann)

Solltest du eine Hautentzündung haben und dir nicht zu 100 Prozent sicher sein, dass es nur ein herkömmlicher Pickel ist, solltest du zum Arzt gehen. Dieser untersucht sie und kann dir mit Sicherheit sagen, ob es sich um ein Furunkel oder vielleicht sogar etwas ganz anderes handelt.

Das Problem bei Furunkeln ist, dass sie durch das Bakterium Staphylococcus ausgelöst werden, welches ernst zunehmende Erkrankungen auslösen kann. Wenn du also selbst das Furunkel behandelst, können sich diese Bakterien über deine Blutbahn im Körper verteilen. Folgende Komplikationen sind möglich:

  • Lymphknotenentzündung
  • Blutvergiftung (Sepsis)
  • Hirnhautentzündung

Zum Thema Hirnhautentzündung: Wenn sich ein Furunkel im Gesicht befindet, also zum Beispiel in der Nase oder an der Oberlippe, können die Bakterien ins Gehirn wandern und dort eine Entzündung der Hirnhaut auslösen. Auch Blutgerinnsel sind möglich. In diesem Fall muss das Furunkel gegebenenfalls mit Antibiotika behandelt werden.

Wichtig: Wenn du ein Furunkel hast, solltest du trotzdem keine Panik bekommen. Solche schwerwiegenden Komplikationen sind selten und sehr unwahrscheinlich, wenn es professionell behandelt wird.

Behandlung durch den Arzt

Wurde bei dir ein Furunkel festgestellt, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder entleert es sich von alleine und heilt dann ab oder es bildet sich zurück. Wenn das nicht passiert und es sich weiter verschlimmert, muss es professionell behandelt werden.

Ein Arzt betäubt dann die betroffene Stelle, schneidet das Furunkel auf und lässt den Eiter abfließen. Die Wunde wird meist nicht vernäht, sondern heilt offen. Je nach Risiko wird Antibiotika oder eine anti-septische Salbe zur zusätzlichen Behandlung verschrieben.

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