Die Gemeine Rispe ist unter Landwirt:innen und Gärtner:innen sehr umstritten und wird oftmals als Ungras angesehen. Dabei ist die Gemeine Rispe in Maßen unproblematisch.
Die Gemeine Rispe, lateinisch Poa trivialis, wird oftmals auch gemeines Rispengras genannt. Dabei ist mit „gemein“ in diesem Zusammenhang nichts Negatives gemeint: Es deutet darauf hin, dass die Pflanze an vielen Orten vorkommt, also gewöhnlich ist.
Die Gemeine Rispe gehört zur Gattung der Rispengräser und ist eine einjährige Wildpflanze. Sie verbreiten sich sehr schnell und oftmals wehen ihre Samen von benachbarten Feldern auf das eigene Grundstück. So wundert es nicht, dass die Gemeine Rispe weit verbreitet ist. Du kannst sie in vielen Regionen der Welt in Gärten sowie auf Wiesen und Weiden finden.
Während die Gemeine Rispe in Westeuropa und Japan ganz natürlich vorkommt, ist sie in Afrika, Amerika und Australien ein Neophyt. Das bedeutet, dass sie dort unter normalen Bedingungen nicht vorkam, ihre Samen jedoch durch Menschenhand auf die Kontinente gebracht wurden und sich die Pflanze dadurch ausgebreitet hat.
Die Meinungen zur Gemeinen Rispe gehen weit auseinander. Während einige sie als absolutes Ungras einstufen, sehen andere sie weniger kritisch. Lies hier mehr darüber.
Die Gemeine Rispe: Das zeichnet sie aus
Die Blätter der Gemeinen Rispe haben eine gelbgrüne Farbe und sind somit etwas heller als die meisten anderen Grassorten. Die Pflanze blüht von Mai bis Juli.
Wenn es zu einer länger anhaltenden Dürre kommt, erkennst du die Gemeine Rispe an braunen Stellen zwischen den anderen Grassorten. Da die Wurzeln der Pflanze nicht weit in den Boden reichen, reagiert sie besonders empfindlich auf Dürreperioden. Die Gemeine Rispe ist ein niedrigwachsendes Gras und bildet einen dichten Filz. Zu Beginn der Vegetationszeit der Pflanze ist sie noch eine beliebte Nahrungsquelle für Tiere. Später riecht sie jedoch muffig und ist für Tiere nicht mehr interessant. Der Geruch ist deshalb ebenfalls ein guter Indikator, um die Pflanze zu erkennen: Sie riecht leicht moosig und muffig im Vergleich zu anderen Grassorten.
Weiterhin ist die Gemeine Rispe resistent gegen Frost. Sie mag stark gedüngte Wiesen und Weiden sowie nährstoffreiche Lehm– oder Tonböden. Außerdem hat die Pflanze kein Problem mit Schatten und Überflutung. Die Pflanze tritt besonders in Lücken im Gras auf und füllt diese auf, da sie sich leicht ausbreitet.
Diese Eigenschaften machen die Gemeine Rispe zu einer sehr robusten und renitenten Pflanze. Sie kann dichte Grasnarben bilden. Ist ihr Vorkommen hoch, also über 50 Prozent, dann kann die Gemeine Rispe Klee und andere Grasarten unterdrücken. In geringeren Mengen jedoch ist die Gemeine Rispe kein Ungras und führt selten zu Problemen.
Die Gemeine Rispe: So kannst du vorbeugen
Die Gemeine Rispe bietet erstmal keinen Grund zur Sorge. In geringeren Mengen (bis zu 25 Prozent) sollte sich die Pflanze nicht negativ auf deine restlichen Pflanzen auswirken.
Um die Bestände der Gemeinen Rispe nicht zu hoch werden zu lassen, kannst du zwei Tricks anwenden:
- Schließe Lücken im Rasen: Achte auf eine dichte Grasnarbe und darauf, dass dein Rasen wenig Lücken aufweist, da die Gemeine Rispe die Lücken gerne füllt. Hier kannst du zum Beispiel eine spezielle Nachsaatmischung aus dem Fachhandel verwenden.
- Befahre eine nasse Grasnarbe nicht. Sollte die Grasnarbe durch Regen aufgeweicht sein, so vermeide es, mit schwereren Geräten oder Rasenmähern über dein Gras zu fahren. Dies beschädigt die Grasnarbe und fördert die Ausbreitung der Gemeinen Rispe.
Wenn diese beiden Tricks nicht helfen und sich die Gemeine Rispe trotz Nachsaat und vorsichtiger Pflege der Grasnarbe weiter ausbreitet, warte erstmal ab, ob sie deine anderen Gräser wirklich verdrängt.
Die Gemeine Rispe: Wenn nichts mehr hilft
Kommst du zu dem Schluss, dass die Gemeine Rispe deine anderen Gräser verdrängt und die dunklen Stellen im Boden immer größer werden, so kannst du die Pflanze mechanisch entfernen. Hierfür solltest du die nächsten Trockenperiode abwarten und dann Folgendes tun:
- Organisiere dir einen Vertikutierer. Du musst dir nicht extra einen kaufen – Vertikutierer kannst du dir in Fachgeschäften oftmals ausleihen.
- Mähe den Rasen relativ kurz.
- Vertikutiere den Rasen.
- Nimm einen Rechen und entferne den Filz, der sich beim Vertikutieren gelöst hat.
- Säe die kahlen Stellen, welche beim Vertikutieren entstanden sind, mit einer Nachsaatmischung ein.
Die Gemeine Rispe hat, wie oben bereits erwähnt, nur sehr kurze Wurzeln. Dadurch ziehst du sie beim Vertikutieren eher raus als andere Gräser. Wenn du anschließend direkt nachsäst, hat die Gemeine Rispe wenig Chancen. So wirst du sie ganz ohne Unkrautvernichter los.
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