Der Götterbaum ist mittlerweile fast auf der ganzen Welt vertreten – in Städten, Parks, Wäldern und Gärten. Warum er eine Gefahr für andere Bäume darstellt, erfährst du hier.
Das zeichnet den Götterbaum aus
Der Götterbaum, auch unter dem wissenschaftlichen Namen Ailanthus altissima bekannt, ist ein Laubbaum. Er ist ursprünglich in China, Vietnam und Nordkorea beheimatet. Er zeichnet sich durch seine runde, verzweigte Krone und frische, grüne Blätter mit rötlichen Stängeln aus.
Berühmt ist der Baum vor allem für seine Widerstandsfähigkeit. So strahlen die Blätter selbst bei extrem heißen Temperaturen und trockenem Klima in sattem Grün. Auch Schadstoffe in Luft und Boden machen dem asiatischen Laubbaum nichts aus. Er wäre deshalb auch den drohenden Folgen der Klimakrise gewachsen. Da er karge Gebiete als eine der ersten Pflanzen wieder besiedelt, gehört er (wie heimische Birken und Weiden) zu den Pionierbaumarten.
Auffällig ist zudem sein rasantes Wachstum. Mit etwa vier Metern pro Jahr wächst er schneller als jede andere europäische Baumart. Von seinen asiatischen Heimatgebieten kam er Ende des 18. Jahrhunderts als Zierpflanze nach Europa. Heute findet sich der Götterbaum auf allen Kontinenten, außer in der Antarktis.
Der Götterbaum – eine Bedrohung für die Artenvielfalt
Die Robustheit und die rasante Verbreitung des Götterbaums hat fatale Folgen für heimische Baumarten: So zählt der Laubbaum laut den Bestimmungen der EU zu den invasiven Pflanzenarten. Das heißt, er hat das Potenzial andere Bäume zu verdrängen.
Im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Klimakrise verstärkt sich dieser Effekt: So werden Baumbestände durch Waldbrände und Schädlinge geschwächt. Der Götterbaum, der keine Probleme mit trockenen, nährstoffarmen Böden hat, besiedelt die lichten Stellen und vertreibt die bis dahin überlebenden Bäume.
Dies betrachten Forscher*innen als große Bedrohung für die Artenvielfalt. Hinzu kommt, dass der Götterbaum fast unzerstörbar ist, wenn er einmal eine Fläche besiedelt hat: Gefällte Bäume treiben neu aus und ältere Bäume strotzen auch Temperaturen von bis zu -20 Grad Celsius. Nur jüngere Pflanzen sind frostempfindlich.
Wiener Forstbetriebe haben sich zur Ausrottung des invasiven Baumes eines Pilzes bedient: Dieser wurde eigens für den Zweck gezüchtet, Götterbäume und insbesondere ihre Wurzelwerke zum Absterben zu bringen. Jüngere Pflanzen kannst du bekämpfen, indem du sie einfach ausreißt. Götterbäume sind jedoch nicht nur in öffentlichen Gebieten (wie Parks, Straßen und Wäldern) verbreitet, sondern auch als Zierpflanze in privaten Gärten beliebt. Auch von dort können sie sich weiter ausbreiten und eine Gefahr für benachbarte Baumbestände darstellen.
Die Vorteile des asiatischen Laubbaumes
Der Götterbaum hat aber auch gute Seiten. So gilt er in der Klimakrise als wichtiger und robuster Helfer, um CO2-Emissionen aus der Luft zu filtern. Besonders in Städten kann er helfen, der Luftverschmutzung entgegen zu wirken und benötigt keine besonderen Pflege- und Pflanzmaßnahmen: So wächst er aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit ganz von allein auch an Standorten, an denen heimische Bäume nicht überleben würden. Seine Blüten stellen zudem eine Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten dar.
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