Charakter, Hobbys und Aussehen bestimmen den Erfolg bei der Partner:innensuche? Offenbar Schnee von gestern. Immer mehr Menschen setzen bei der Suche nach der großen Liebe und neuen Bekanntschaften eine andere Priorität: ökologisches und soziales Engagement.
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Das Profilfoto ist bei der letzten Klimademo entstanden? In der dazugehörigen Beschreibung steht „Plant-based“? Für viele scheint das die Flirtchancen in der virtuellen Welt zu erhöhen. Glaubt man Tinder, dem aktuellen Marktführer unter den Dating-Apps, sucht vor allem die Generation Z heute vermehrt nach einer neuen Eigenschaft in potenziellen Partner:innen: der geteilten Liebe zur Natur.
Nachhaltiges Dating: ein weltweites Phänomen, benannt nach Greta Thunberg
Ähnliches lässt der Konkurrent OkCupid verlauten. „In den letzten vier Jahren ist die Zahl der Erwähnungen von Klimawandel und Umwelt auf OkCupid-Profilen um über 450 Prozent gestiegen“, teilte das Unternehmen 2021 mit.
Überall auf der Welt folgen demnach immer mehr Nutzer:innen von Dating-Plattformen und -Apps, darunter viele Millennials, dem Trend „Thunberging“: Sie machen in ihren Profilen ihre ökologischen und sozialen Überzeugungen sichtbar.
Damit sich dadurch auch wirklich Gleichgesinnte treffen, bietet Okcupid seit 2020 die Funktion an, Klimawandelleugner:innen von vornherein bei vorgeschlagenen Profilen auszusortieren. Ob die Namensgeberin des Phänomens, Greta Thunberg, geahnt hat, dass sie mit ihren Warnungen vor der globalen Erwärmung einmal das Liebesleben vieler junger Menschen beeinflussen würde?
Können Veganer:innen und Omnivoren nicht zusammen glücklich werden?
Der Wunsch, Partner:innen mit ähnlichen Wertvorstellungen zu suchen, ist zumindest nicht neu. Aus psychologischer Sicht wird der Spruch „Gleich und gleich gesellt sich gern“ sogar oft als förderlich für eine langfristig glückliche Beziehung betrachtet.
Passend dazu sind in den letzten Jahren vermehrt Dating-Plattformen speziell für Menschen mit ökologischen Interessen an den Start gegangen. Vegetarier:innen und Veganer:innen können sich seit 2018 auf Veggly kennenlernen.
In Deutschland hat sich schon seit längerem das Portal Gleichklang etabliert, das sich selbst als „alternative Kennenlern-Plattform mit über 20.500 Mitgliedern“ bezeichnet. Neben moralischen Überzeugungen können Mitglieder dort auch auswählen, welche sexuellen Orientierungen, Lebenssituationen oder Beziehungsmodelle sie sich von oder mit ihren Traumpartner:innen wünschen.
Sag mir, ob du deinen Müll trennst und ich sage dir, wie sexy ich dich finde
Auch Akademiker:innen-Portale wie Elitepartner stellen mittlerweile fest, dass Paare sich vermehrt über regionale Produkte, den Verzicht auf Reisen und andere grüne Themen austauschen – oder sich hin und wieder darüber streiten, vor allem, wenn die Wertvorstellungen der besseren Hälfte von den eigenen abweichen.
„Diskussionen um Mülltrennung sind in jeder fünften Beziehung ein Thema“, heißt es dazu von Elitepartner. Was wahrscheinlich ein Grund dafür ist, dass laut Okcupid nur sieben Prozent der User:innen in ihr Profil schreiben, „selten“ oder gar „nie“ zu recyceln.
Tatsächlich sollen Nutzer:innen, die sich um den Klimawandel sorgen, dem Unternehmen zufolge 37 Prozent mehr Likes und elf Prozent mehr Matches auf der Plattform erhalten. Das Interesse daran, dass ihr:e Zukünftige:r ein umweltbewusstes Leben führt, ist dabei bei Männern und Frauen in etwa gleich stark vorhanden.
Obwohl manche Nutzer:innen die strikte Vorauswahl beim „Green Dating“ bemängeln, zeigt der neue Trend somit wohl vor allem eins: Sich grün zu sein, ist für viele so attraktiv wie nie.
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