Greiskräuter sind giftige Wildpflanzen, die auch in Deutschland wachsen. Wie du die Pflanzen erkennst und wie gefährlich sie für Menschen und Tiere sind, zeigen wir dir hier.
Greiskraut bezeichnet nicht nur eine Pflanze, sondern eine ganze Pflanzengattung (Senecio). Weltweit gibt es mehr als 1.000 Arten, die zu den Greiskräutern oder Kreuzkräutern gehören. Sie alle zählen zur Familie der Korbblütler, wie auch die Ringelblume oder Arnika.
In unseren Breiten sind etwa zehn Arten heimisch. Zu den bekanntesten Arten zählen unter anderem:
- Gewöhnliches Greiskraut
- Jakobs-Greiskraut
- Wald-Greiskraut
- Fuchs-Greiskraut
- Raukenblättriges Greiskraut
Alle Pflanzen des Greiskrauts enthalten giftige Stoffe.
Greiskraut erkennen: Merkmale und häufige Orte
Greiskraut findest du vor allem an Böschungen und Wegrändern. Auch auf wenig bewirtschafteten Ackerflächen verbreitet sich das Kraut oft. Greiskräuter kommen mit wenigen Nährstoffen gut aus und wachsen daher auch dort, wo andere Pflanzen zu wenig Nährstoffe finden. Da die Greiskräuter sehr anpassungsfähig sind, können sich die giftigen Pflanzen immer weiter verbreiten. Allerdings geschieht das nicht „explosionsartig“ wie oft dargestellt.
So erkennst du Greiskraut:
- Greiskräuter erreichen in der Regel eine Größe von 10 bis 120 Zentimetern. Das gewöhnliche Greiskraut wird aber nur etwa 30 Zentimeter groß. Dagegen erreicht das Jakobs-Greiskraut eine Höhe von über einem Meter.
- Die Blätter sind je nach Art gelappt bis gezahnt und kaum behaart. Die Blätter knapp über dem Boden bilden Rosetten und sind noch nicht gezahnt.
- Die gelben Blüten der Pflanzen haben keine bestimmte Blütezeit. Sie blühen das ganze Jahr über und sind in aufrechten Dolden angeordnet.
- An den Stängeln finden sich rötlich-braune Verfärbungen.
- Die Samen ähneln Löwenzahn sehr stark und verbreiten sich ebenfalls mit Schirmen.
Wie giftig ist Greiskraut für Menschen und Tiere?
Besonders für Viehhalter:innenn und Landwirt:innen stellen Greiskräuter ein immer größer werdendes Problem dar. Greiskräuter bilden zum Schutz vor Fressfeinden giftige Pyrrolizidinalkaloide. Diese sind an sich nicht sehr giftig für den Menschen. Allerdings entstehen giftige Abbauprodukte in der Leber des Menschen. Daher sprechen Expert:innen auch von einer „metabolischer Toxifizierung“.
In geringen Mengen sind sie unproblematisch, größere Mengen über längere Zeit sollen aber krebserregend sein. Wie sich der Stoff auf den menschlichen Organismus auswirkt, ist wissenschaftlich kaum untersucht. Eine Untersuchung aus England ergab, dass mit Greiskräutern verunreinigte Lebensmittel für den Menschen in unseren Breitengraden kein Problem darstellen. Allerdings empfehlen die Wissenschaftler:innen, sich bei der Arbeit mit der Pflanze ausreichend durch Handschuhe und in der Blütezeit auch durch einen Mundschutz zu schützen.
In einer weiteren Studie haben Wissenschaftler:innen die Gefahr für Pferde und andere Weidetiere beurteilt. Die Expert:innen kommen zu dem Ergebnis, dass der Stoff zu Veränderungen des Plasmas führt. Wegen des bitteren Geschmacks fressen Weidetiere die Greiskräuter aber ohnehin nicht. Problematisch werden die Giftpflanzen erst im Heu: Beim Trocknen verliert die Pflanze den bitteren Geschmack, bleibt aber giftig. Daher müssen Landwirt:innen gut darüber Bescheid wissen, welche Pflanzen auf der gemähten Wiese wachsen.
Gefährlich wird es, wenn du Greiskraut mit nützlichen Arten verwechselst. Gelegentlich kommt es zur Verwechslung mit Johanniskraut oder auch mit Rucola. Alle Pflanzen haben ähnliche Blüten und wachsen verzweigt. Pflücke die Pflanzen nur, wenn du dir ganz sicher bist bei der Bestimmung.
https://utopia.de/ratgeber/heimische-giftpflanzen-diese-10-solltest-du-kennen/
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