Habit Tracking bedeutet nichts anderes, als täglich seine Gewohnheiten zu protokollieren. Wir erklären dir, wie das funktioniert und welchen Sinn das Tracking hat – und wann es weniger sinnvoll ist.
Wie funktioniert Habit Tracking?
Das englische Habit bedeutet ganz einfach: Gewohnheit. Und der Mensch ist ja bekanntermaßen ein Gewohnheitstier. Beim Habit Tracking geht es darum, wünschenswerte Gewohnheiten in dein Leben zu integrieren, indem du sie „trackst“, also nachverfolgst. Das Tracking soll die Disziplin steigern.
Habit Tracking klappt entweder isoliert oder zusammen mit einem Bullet-Journal. Konkret funktioniert das Habittracking so: Du erstellst eine Tabellle, am besten auf kariertem Papier im Querformat. In die vordere Spalte trägst du alle Gewohnheiten, die du überwachen möchtest. In die oberste Zeile trägst du alle Tage eines Monats ein. Für einen Tag brauchst du immer nur die Breite eines Kästchens.
Jeden Abend setzt du dich hin und gehst die Gewohnheiten für den heutigen Tag durch: Was hast du gemacht, was nicht? Jedes Kästchen, dessen Aufgabe du erfüllt hast, malst du an. Alternativ kannst du auch zwei Farben verwenden, eine für „Habe ich heute gemacht“ und eine für „habe ich heute nicht gemacht.“
So hast du am Ende des Monats eine schnelle Übersicht darüber, wie es sich mit deinen gewünschten Gewohnheiten verhält.
Welche Gewohnheiten kommen in den Habbit Tracker?
Du kannst alle möglichen Gewohnheiten in deinen Habit Tracker aufnehmen. Bei der ein oder anderen Aufgabe wirst du wahrscheinlich selbst merken, dass sie nicht so recht in deinen Tracker passt. Habits, die du in deinen Tracker aufnimmst, könnten zum Beispiel sein:
- Immer vor neun Uhr aufstehen
- Instrument üben
- Täglich meditieren
- Lesen
- Lächeln
- Vegetarisch/vegan gegessen
- Spazieren gehen
- Fahrrad fahren
Oder was dir sonst noch so einfällt. Im Prinzip kannst du auch einen Habit Tracker mit schlechten Angewohnheiten, die du los werden möchtest, gestalten. Dann nimmst du am besten einen Rot- und einen Grünstift, damit du unterscheiden kannst, wann du einer lästigen Angewohnheit verfallen bist und wann nicht. Die können zum Beispiel sein:
- Mehr als zwei Stunden fernsehen täglich
- Viel süßes und zuckerhaltiges Essen
- Zeit auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken verbringen
- Smartphone öfter als fünfmal am Tag in die Hand nehmen
- Auto fahren
Oder du nutzt die Methode komplett wertfrei und machst aus dem Habit Tracking ein Selbst-Beobachtungsinstrument: Dann kannst du Gewohnheiten, denen du tagtäglich nachgehst, nach und nach aufschreiben und nachverfolgen.
Ob du versuchst, sie in einem zweiten Schritt zu verändern oder auch gute Gewohnheiten zu verstärken, bleibt dir überlassen. Vielleicht erkennst du auch unrealistische Ziele, die du streichen kannst, weil du sowieso nie dazu kommst, und schaffst damit Platz für Dinge, die dir wirklich wichtig sind.
Sinnhaftigkeit eines Habit Trackers
Die Vorteile des Habit Tracking liegen auf der Hand:
- Wenn du einmal damit angefangen hast, lässt es sich recht schnell und unkompliziert weiterführen. Du brauchst lediglich jeden Abend ein paar Minuten Zeit, um deine Tabelle auszufüllen.
- Am Ende des Monats hast du schnell einen Überblick darüber, was schon gut läuft und woran du noch arbeiten könntest.
- Diese Anschaulichkeit hilft dir, disziplinierter zu werden und neue Aufgaben und Ziele nicht gleich wieder aus den Augen zu verlieren.
- Wenn du deine schon vorhandenen Gewohnheiten trackst, etwa Ess- und Schlafverhalten, hilft dir das auch, dich besser kennenzulernen und herauszufinden, was du wirklich täglich brauchst. Zum Beispiel kannst du auch deine Laune tracken: Hast du heute gelacht, geweint, gelächelt, dich geärgert? Warst du wütend oder vielleicht auch traurig, deprimiert, niedergeschlagen?
Nur: Dein Habit Tracker sollte nicht zu einer Besessenheit werden. Zu viel Tracking kann belasten. Jeder hat mal einen schlechten Tag und da ist es ganz natürlich, wenn du deinen gewünschten Gewohnheiten nicht perfekt nachkommst. Und zwischendurch solltest du auch einfach mal loslassen. Wer sein Leben die ganze Zeit zu kontrollieren versucht, nimmt sich selbst viel Leichtigkeit und Lebenslust.
Darum das Fazit: Ein Habit Tracker kann sinnvoll sein, er hilft, disziplinierter zu werden und dich selbst besser kennen zu lernen. Aber übertreibe es nicht. Nimm dir auch den Freiraum, mal ein paar Habits ganz bewusst nicht zu erfüllen. Auch wenn das weiße Löcher in deinem Tracker hinterlässt.
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