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3 Tipps, wie du mit dir und deinem Leben zufriedener wirst

zufrieden
Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos

Mit sich und seinem Leben zufriedener sein – danach strebt fast jeder. Wir verraten dir was ein zufriedenes Leben ausmacht und geben dir drei Tipps wie du deine Zufriedenheit steigerst.

Was macht eigentlich zufrieden?

Die Frage nach dem glücklichen und zufriedenen Leben – die stellten sich bereits die alten Philosophen und schon hier zeigten sich die unterschiedlichsten Perspektiven: Ist Zufriedenheit nur hedonistischer Natur? Epikur würde das bejahen, es gehe vor allem darum Freude zu erleben und Schmerz zu vermeiden. Nicht so der Standpunkt der Stoiker oder Aristoteles, nach denen im Mittelpunkt eines zufriedenen Lebens steht, sich an Tugenden zu orientieren und sich an diese zu halten.

In einem sind sich sowohl die Philosophen und auch die heutige psychologische Forschung einig: Materielle Güter allein, wie zum Beispiel Geld, sind es nicht, die uns zufrieden machen. Vielmehr liegen Glück und Zufriedenheit innerhalb des Menschen und wir können diese durch unser Handeln beeinflussen.

Heutzutage stellen sich vor allem Forscher aus der jüngeren Disziplin der Positiven Psychologie die Frage: Was bedeutet Zufriedenheit überhaupt? Und wie führen wir ein zufriedenes Leben?

Die fünf Säulen eines zufriedenen Lebens

Wenn wir zufrieden sind, können wir in unserem Leben aufblühen.
Wenn wir zufrieden sind, können wir in unserem Leben aufblühen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Couleur)

Glück und Zufriedenheit – bei diesen Worten denken die meisten sofort daran, froh zu sein und sich gut zu fühlen. Auch die ersten psychologischen Theorien zur Lebenszufriedenheit ordneten der positiven Stimmung eine sehr bedeutende Rolle zu.

Doch wenn Glück und Zufriedenheit gleichgesetzt wird mit positiven Gefühlen, dann wäre ein Großteil von uns zur Unzufriedenheit  verdammt – nämlich alle die, die sich in ihrem Wesen dadurch auszeichnen, eher weniger fröhlich und gut gelaunt zu sein. Doch auch die von Grund auf weniger positiv Gestimmten unter uns, können ein hohes Wohlbefinden zum Beispiel durch Engagement, soziale Beziehungen oder Lebenssinn erfahren.

Der Psychologieprofessor Martin Seligman beschreibt in seinem Buch „Wie wir Aufblühen“, auf welchen Säulen unser Wohlbefinden fußt. Durch eine Stärkung aller fünf Säulen können wir ein zufriedenes Leben führen.

Diese fünf Säulen sind:

  • Positive Gefühle – Freude, Behaglichkeit, Entspannung und andere angenehme Gefühle erleben.
  • Engagement – sich auf eine Tätigkeit voll und ganz einlassen.
  • Positive Beziehungen – Familie, Freunde, Kollegen.
  • Sinn – sich etwas zugehörig fühlen oder an etwas glauben, das größer ist als unser Ich.
  • Zielerreichung – Erfolge haben.

Jede Säule steht dabei für sich und trägt ihren eigenen Anteil zu unserem Wohlbefinden bei. Schaffen wir es in unserem Leben alle fünf Säulen stabil aufzubauen, dann – davon geht Seligman aus – können wir uns völlig entfalten und aufblühen. Wir geben dir drei Tipps, die dir helfen deinem persönlichen Aufblühen näher zu kommen.

Tipp 1: Positive Gefühle steigern für mehr Zufriedenheit

Was sind deine persönlichen Glücksmomente?
Was sind deine persönlichen Glücksmomente?
(Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

Glücksmomente zu erleben fördert positive Gefühle und macht uns zufrieden. Was solche Glücksmomente sind, ist individuell verschieden. Sie reichen von kleinen Ereignissen wie einen Sonnenuntergang zu genießen bis hin zur eigenen Hochzeit.

  • Finde heraus, was deine persönlichen Glücksmomente sind.

Allerdings sind die positiven Gefühle flüchtig. Selbst nach deiner Heirat oder der Geburt deines Kindes pendelt sich die Zufriedenheit wieder auf einem Grundniveau ein – dem sogenannten Set-Point der Zufriedenheit. Das ist ein für jeden charakteristischer Wert des Wohlbefindens, der in gewissen Anteilen auch genetisch bedingt ist. Deshalb macht es auch keinen Sinn den positiven Gefühlen immer hinterherzujagen – das würde uns eher in einem Hamstererrad gefangen nehmen. 

Umso wichtiger ist es, diese Glücksmomente auszukosten und die positiven Gefühle dabei zu genießen. Wichtigste Voraussetzung dafür ist das du dich auf schöne Momente voll und ganz einlassen kannst, ohne sie festhalten zu wollen.

  • Steigere deine Achtsamkeit, um Glücksmomente im Hier und Jetzt auskosten zu können.

Es gibt darüber hinaus eine große Auswahl an Übungen, um positive Gefühle zu steigern – wichtig ist, dass du herausfindest, welche Übungen zu dir passen.

In ihrem Buch „Glücklich sein“ beschreibt die Psychologieprofessorin Sonja Lyubomirsky eine Vielzahl solcher Übungen, deren Nützlichkeit wissenschaftlich untersucht wurden, zum Beispiel:

  • Dankbarkeit entwickeln: Notiere mindestens sechs Wochen lang jeden Tag fünf Dinge, für die du dankbar bist.
  • Hilfsbereitschaft kultivieren: Vollbringe mindestens einmal in der Woche eine gute Tat, für die du keinerlei Gegenleistung erwartest. Du kannst zum Beispiel für deinen Mitbewohner den Müll runter bringen oder alten Menschen die Einkaufstüten nach Hause tragen. Finde das was zu dir passt und sich gut in deinen Alltag integrieren lässt. Und ganz wichtig – das hat Lyubomirskys Forschung gezeigt – variiere deine guten Taten und mache immer mal wieder etwas anderes!

Tipp 2: Die eigenen Stärken kennen für mehr Zufriedenheit

Die eigenen Stärken kennen und fördern macht zufrieden.
Die eigenen Stärken kennen und fördern macht zufrieden.
(Foto: CC0 / Pixabay / NeuPaddy)

Die zweite Säule des Wohlbefindens ist das Engagement. Damit ist der sogenannte Flow gemeint – ein Konzept, das der Psychologieprofessor Mihaly Csikszentmihalyi bekannt gemacht hat. Im Zustand des Flow gehst du vollständig in deiner Tätigkeit auf, wobei du geradezu mit deinem Tun verschmilzt, die Zeit und vieles anderes um dich vergisst. Diesen Zustand erreichst du vor allem, wenn du etwas machst, das von den Anforderungen gut zu deinen Stärken passt, denn dann wendest in diesem Zustand deine ganze Kraft und deine Begabungen auf.

  • Finde heraus was deine persönlichen Stärken sind.

Um deine persönlichen Stärken herauszufinden, kannst du in eine Rückschau gehen: Welche Tätigkeiten haben dir in der Vergangenheit viel Freude gemacht, bei welchen Hobbys hast du alles um dich herum vergessen?

Du bist dir nicht sicher, was deine persönlichen Stärken sind? Seligman hat insgesamt 24 Charakterstärken wie zum Beispiel Kreativität, soziale Intelligenz oder Führungsvermögen theoretisch und empirisch erarbeitet. Wenn du genauer wissen willst, was deine Stärken sind, kannst du seinen wissenschaftlich entwickelten Test durchführen, um dann die folgende Übung durchzuführen – diese Übung verringert nachweislich depressive Verstimmung und macht zufriedener.

  • Nehme die fünf am höchsten eingestuften Stärken aus dem Test und frage dich, ob dies eine für dich charakteristische Stärke ist.
  • Mache dir dann in der kommenden (oder einer der nächsten Wochen) einen bestimmten Zeitraum frei, in dem du eine oder mehrere Charakterstärken auf neue Weise ausübst.

Zum Beispiel kannst du dir an einem Abend zwei Stunden Zeit reservieren, um an einem Drehbuch zu schreiben, wenn deine Stärke Kreativität ist.

Ist deine Stärke Hoffnung/Optimismus, dann könntest du einen Artikel schreiben, in dem du deine Hoffnung über die Entwicklung neuer Energiequellen zum Ausdruck bringst.

  • Versuche Tätigkeiten zu finden, die im Einklang mit deinen Stärken stehen und reserviere dir regelmäßig Zeit, um dich Ihnen zu widmen.

Tipp 3: Positive Beziehungen für mehr Zufriedenheit

Zeit mit Freunden und Familie kann helfen
Zeit mit Freunden und Familie kann helfen
(Foto: CC0 / Pixabay / 5688709)

Wenn du dich gerade unglücklich fühlst oder du nicht zufrieden bist, dann kann ein effektives Mittel dagegen sein, dass du dich mit lieben Menschen triffst. Überlege, wen du gerne demnächst, vielleicht nach langer Zeit, mal wieder treffen möchtest. Mache am besten sofort ein Treffen aus!

  • Triff dich regelmäßig mit guten Freunden oder deiner Familie.

Wie bereits beschrieben, kann Dankbarkeit ebenfalls einen nachhaltigen Beitrag zu deiner Zufriedenheit leisten und lässt sich wunderbar mit einem Treffen bei einem guten Freund verbinden. Probiere doch Seligmans Übung „Dankesbesuch“ aus, die dich nachweislich glücklicher machen kann. So machst du die Übung:

  • Schließe die Augen und rufe die Erinnerung an einen Menschen wach, der vor einiger Zeit etwas getan oder gesagt hat, das dein Leben zum Besseren verändert hat. Das sollte ein Mensch sein, bei dem du dich nie richtig bedankt hast, dem du aber nächste Woche begegnen könntest.
  • Schreibe nun einen etwa einseitigen Dankesbrief, in dem du ganz spezifisch beschreibst, was der Mensch für dich getan hat und wie er damit dein Leben beeinflusst hat.
  • Wenn der Brief geschrieben ist, rufe die Person an und sage ihr, dass du gerne zu Besuch kommen möchtest – aber sag am besten noch nichts von dem Brief!
  • Nimm dir beim Treffen Zeit, den Brief der Person vorzulesen und beobachte deine und ihre Reaktionen.
  • Nehmt anschließend die Gelegenheit wahr über den Inhalt und die Gefühle zu reden.

Laut Seligman werdet ihr euch beide zufriedener fühlen und euch sehr viel näher gekommen sein!

Zwei weitere Säulen: Sinn und Zielerreichung für ein zufriedenes Leben

Lebenssinn

Konkrete Tipps zu geben, um Sinn im Leben zu finden, ist nicht so einfach. An was ein Mensch glaubt und was er als bedeutsam empfindet, ist individuell sehr verschieden. Ob du ein religiöser Mensch bist und an Gott glaubst oder Spiritualität zu deinem Lebenssinn beiträgt, kann dir niemand vorschreiben.

Nach Seligman ist es für unser Wohlbefinden wichtig, dass wir solch einen Sinn für uns haben. Vielleicht liegt er für dich ja nicht im Glauben, sondern im Engagement für die Gesellschaft in Form eines Ehrenamtes oder andere Arten empathischen Handelns.

  • Finde heraus, was für dich ein bedeutsames Leben ausmacht.

Zielerreichung

Auch die Ziele, die wir erreichen wollen, sind sehr individuell. Die einen genießen es, beim Schach zu gewinnen, andere versuchen, sich selbst beim Sudoku zu übertrumpfen. Manche wollen bei einem Marathon erfolgreich sein. Nach Seligman gehören Erfolge zu einem zufriedenen Leben dazu. In einem anderen Utopia-Artikel findest du Strategien um Ziele zu erreichen

  • Setze dir regelmäßig Ziele, die du dann erreichst.

Die richtige Mischung für ein zufriedenes Leben

Nur wenn du alle fünf Säulen des Wohlbefindens förderst, kannst du eine stabile Zufriedenheit aufbauen.
Nur wenn du alle fünf Säulen des Wohlbefindens förderst, kannst du eine stabile Zufriedenheit aufbauen.
(Foto: CC0 / Pixabay / stux)

Du weißt nun, was die fünf Säulen des Wohlbefindens sind. Es ist wichtig, dass du eine gute Balance findest alle zu stärken. Denn keine allein wird dir ein zufriedenes Leben bescheren.

Strebst du nur nach positiven Gefühlen – dann suchst du womöglich ungesunde Abkürzungen wie Shoppen oder Drogen, um sie zu bekommen. Akzeptiere, dass positive Gefühle flüchtig sind und unangenehme Erfahrungen ebenso zum Leben gehören.

Engagierst du dich zu sehr für eine Sache und bist ständig im Flow, dann wirst du schnell erschöpft sein, da dieser Zustand sehr viele deiner mentalen und körperlichen Ressourcen verbraucht. Denke auch daran dir Auszeiten zu gönnen.

Kümmerst du dich nur noch um deine Beziehungen, dann wirst du keine Zeit mehr finden, an deinen individuellen Zielen zu arbeiten. Anders herum: Sind dir nur deine individuellen Ziele wichtig und geht es dir nur um Leistung, wirst du anderes vernachlässigen.

Wie du siehst: Die Mischung macht’s. Versuche in dich hineinzuspüren, wenn du unzufrieden bist, um herauszufinden, welche Säule im Moment vielleicht etwas Pflege vertragen kann

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(Foto: Foto: CC0 / Pexels / Daniel Xavier)

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