Hafertage: Ist der Ernährungs-Trend gesund? Von Denise Schmucker Kategorien: Gesundheit Stand: 29. Mai 2024, 14:30 Uhr Foto: CC0 / Unsplash / Towfiqu barbhuiya Hafer ist gesund – das ist klar. Sind die sogenannten Hafertage es dann automatisch auch? Wir erklären die Hintergründe des Ernährungs-Trends. Es gibt ständig neue Trends, die versprechen, das ultimative Geheimnis zur Gewichtsabnahme und Gesundheit zu sein. Einer dieser Trends, der in letzter Zeit wieder mehr Aufmerksamkeit erregt hat, sind die sogenannten „Hafertage“. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Konzept, und ist es wirklich so effektiv, wie es behauptet wird? Was sind Hafertage? Hafertage, auch Hafer-Kur genannt, zielen darauf ab, den Blutzuckerspiegel zu verbessern. Wie der Name verrät, isst man dafür ein bis drei Tage hauptsächlich Hafer. Je nach Anleitung sind das dreimal täglich 60 bis 80 Gramm Haferflocken, erklärt die Apotheken Umschau. Diese können in Wasser oder Brühe gekocht sein, oder über Nacht eingeweicht. Ganz roh und uneingeweicht sind Haferflocken wegen des enthaltenen Antinährstoffs Phytinsäure weniger gesund. Denn dieser verhindert, dass wir die enthaltenen Nährstoffe gut aufnehmen können. Der Plan zu den Hafertagen sieht vor, dass die Mahlzeiten zwar gewürzt werden können, zum Beispiel mit Zimt oder Vanille. Andere Beilagen sind aber nicht vorgesehen. Vor allem Proteine und Fett sind während der Hafertage nicht vorhergesehen. Alternativ gibt es auch die sogenannten gemäßigten oder modifizierten Hafertagen, mit denen sich Interessierte an die Kur herantasten können. Dabei können zu den Haferflocken eine kleine Menge gesunde Lebensmittel wie Gemüse, Beeren oder Nüsse gegessen werden. Zwischenmahlzeiten beeinträchtigen die Wirkung der Hafertage. Diese solltest du also vermeiden, wenn du eine Hafer-Kur anstrebst. Außerdem wie immer wichtig: Genug trinken! Am besten ungesüßten Tee oder Wasser. Sind Hafertage wirklich gesund? Hafertage können helfen, den Blutzucker in den Griff zu bekommen. (Foto: CC0 / Unsplash / Mae Mu) Haferflocken sind sehr gesund. Typischerweise essen gesundheitsbewusste Menschen sie jedoch gemeinsam mit (pflanzlichem) Joghurt, Beeren, Nüssen, Nussbutter oder anderen Beilagen. Während dies Teil einer ausgewogenen Ernährung sein kann, ist die Idee der Hafertage eine andere. Haferflocken enthalten besonders viel Beta-Glucan. Der Ballaststoff veranlasst Zellen dazu, sensibler auf Insulin zu reagieren. Das senkt den Blutzuckerspiegel. Gegenüber der Apothekenumschau erklärt Diabetologe und Ernährungsmediziner Dr. Winfried Keuthage andere Vorteile: „Beta-Glucan senkt den pH-Wert im Dickdarm, was das Wachstum schlechter Bakterienstämme behindert und die Vermehrung guter Bakterienstämme anregt.“ Besonders für Patient:innen mit Diabetes Typ 2 oder Fettleber können Hafertage eine geeignete Maßnahme sein, den Blutzucker zu regulieren. Laut Keuthage eignet sich die Haferkur dank seiner Wirkweise jedoch auch für völlig gesunde Menschen zum gesunden, effektiven Abnehmen. Wie oft sollte ich Hafertage machen? Die Hafertage bieten einiges an Nährstoffen, sodass sie für den Körper etwas ganz anderes sind als zum Beispiel eine radikale Diät wie die „Nulldiät“ oder die „Reis-Diät“. Die meisten Menschen können sie also ohne Probleme alle sechs bis acht Wochen wiederholen. Die deutsche Diabetes-Hilfe empfiehlt sogar auch folgende Varianten: wöchentlich zwei Hafertage über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen regelmäßige Wiederholung der klassischen Haferkur nach vier bis acht Wochen als Langzeitkur: sechs „Hafermahlzeiten“ pro Woche oder in Form eines „Hafertags“ Hafer in die regelmäßige Ernährung einbauen, zum Beispiel mit Rezepten wie Haferjoghurt, Haferflocken-Schnitzel oder selbstgemachten Porridge Ist Hafermilch auch in Ordnung? Während der Hafertage ist es nicht empfehlenswert, die Haferflocken in Hafermilch zu kochen oder einzuweichen. Auch sollte die Menge an Haferflocken nicht durch Hafermilch ersetzt werden. Durch die Verarbeitung liefert sie nicht dieselben Nährstoffe wie Haferflocken selbst. Mehr dazu in diesem Beitrag: Außerdem ist es schwieriger, die richtige Menge an Haferflocken pro Mahlzeit zu kontrollieren, wenn du Hafermilch verwendest, weil diese natürlich zu einem Teil selbst aus Haferflocken besteht. Bleibe bei der Verarbeitung von den Haferflocken lieber bei Wasser, wenn du die Hafertage wirklich durchziehen möchtest. Funktionieren Hafertage auch glutenfrei? Ja, denn Haferflocken sind an sich eigentlich glutenfrei. Wenn du eine starke Glutensensitivität oder Zöliakie hast, lohnt es sich, daneben auch noch auf die Produktion zu achten: Es könnten Spuren von anderen Getreidesorten in die Haferflockenpackung geraten sein, die zu Beschwerden führen können. Nur Marken, die auch kleinste Gluten-Verunreinigungen ausschließen können, eignen sich in dem Fall. Fazit zu den Hafertagen Hafertage können sich also sowohl für gesunde als auch für kranke Menschen eine sinnvolle Kur darstellen. Von der deutschen Diabetes-Hilfe werden keine Risiken beschrieben. Wie bei jeder Ernährungsumstellung solltest du dir dennoch ärztlichen Rat einholen, bevor du sie antrittst. Was du in jedem Fall tun kannst, ist das gesunde Getreide in deinen abwechslungsreichen Ernährungsplan einzubauen. Lass dich zum Beispiel von folgenden Rezepten inspirieren: Wunderbrot: So einfach geht es ohne Mehl und Hefe Haferfrikadellen-Rezept: Einfach und sättigend Haferflocken-Waffeln: Ein Rezept für kernige Waffeln Weiterlesen auf Utopia.de: Vegane Ernährung: Vorteile, Regeln und was du beachten musst Ernährung umstellen: Mit diesen Tipps wird es ein Erfolg Muskelaufbau durch Ernährung: Das solltest du beachten Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 325 7 Vielen Dank für deine Stimme! Diese Artikel könnten dich auch interessieren Hefeschmelz zum Überbacken: Ein Rezept für vegane Ofengerichte Schwangerschaft und vegane Ernährung – geht das? 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