Wenn du deine Creme selber machst, weißt du ganz genau was drin ist. Statt synthetischer Konservierungs-, Farb- und Duftstoffe kommen nur noch natürliche Zutaten auf die Haut. Wir zeigen dir, wie es funktioniert.
Diese Zutaten benötigst du, um deine Hautcreme selber zu machen
Da es sich um ein einfaches Basis-Rezept handelt, ist die Zubereitung nicht schwer. Wichtig ist nur, dass du bei allen Arbeitsschritten besonders auf Sauberkeit achtest, damit deine Creme frei von Keimen bleibt und lange hält.
Für ca. 50 Gramm Hautcreme benötigst du folgende Zutaten:
- 15 ml Pflanzenöl z.B. Traubenkernöl, Distelöl, oder Arganöl (online bei **Avocadostore), bei sehr trockener Haut Avocadoöl, **Mandelöl oder Kokosöl (erhältlich z. B. bei **Avocadostore).
- Emulgator: Für deine Creme brauchst du außerdem einen Emulgator. Der Emulgator hilft dabei, dass sich zwei nicht mischbare Flüssigkeiten – hier Wasser und Öl – verbinden. Dafür eignen sich etwa 3 Gramm Emulsan. Emulgatoren findest du in der Apotheke oder z.B. bei ** Amazon.
- Konsistenzgeber: Damit die Creme die richtige Konsistenz bekommt, benötigst du noch 1-2 Gramm Bienenwachs oder 2 Gramm Sheabutter bzw. Kakaobutter. Als vegane Alternative kannst du 2 Gramm Carnaubawachs nehmen. Du kannst diese Komponenten auch nach Belieben mischen, insgesamt sollen es in jedem Fall 2 Gramm sein.
- Wasser: 30 Milliliter destilliertes Wasser oder Pflanzenwasser wie z. B. Rosenwasser.
- Wirkstoffe: zum Beispiel ein paar Tropfen ätherische Öle (gibt es zum Beispiel bei **Avocadostore)
Achtung: Überlege dir gut, welche Zutaten und Öle du für deine Creme verwenden möchtest. Manche Öle, wie Avocadoöl oder Arganöl sind zwar gut für die Haut, wegen der aufwändigen Produktion und den langen Transportwegen jedoch nicht unbedingt besonders nachhaltig. Entscheide dich also lieber für Zutaten, die am besten regional produziert und hergestellt werden. Falls du doch auf die „Exoten“ zurück greifen möchtest, achte darauf die Produkte nur in Bio-Qualität und aus fairer Produktion zu kaufen.
Zusätzlich benötigst du:
- einen Topf
- zwei hitzebeständige Schalen für das Wasserbad
- einen Pürierstab
- leere Gefäße zum Abfüllen
- Thermometer
- Alkohol und Essigreiniger zum Säubern und Desinfizieren
Vorbereitung: Sauberkeit ist alles
Bevor es losgeht musst du Hände, alle Utensilien und Gläser mit Alkohol desinfizieren und die Arbeitsfläche mit Essigreiniger säubern. Die Gläser am besten zusätzlich noch auskochen. Sauberkeit ist bei der Herstellung der Creme extrem wichtig, da sich sonst Bakterien und Pilzsporen in die Creme mischen können. Wenn das passiert, verdirbt die Creme relativ schnell und die ganze Arbeit war umsonst.
Stelle dir alle Zutaten und Arbeitsgeräte bereit, damit du zügig arbeiten kannst!
Hautcreme selber machen – 1. Schritt: Die Fett-Phase
- Bringe einen Viertelliter Wasser zum Köcheln und stelle eine der beiden hitzebeständigen Schalen darauf.
- Gib den von dir gewählten Konsistenzgeber (Bienenwachs, Kakao- oder Sheabutter oder Carnaubawachs) hinein und lasse es langsam im Wasserbad schmelzen.
- Anschließend füllst du den Emulgator (z. B. Emulsan) und das Öl zum geschmolzenen Bienenwachs.
- Sobald die Mischung schön flüssig ist, den Topf von der Platte nehmen und auf 40 Grad abkühlen lassen. Verwende dazu am besten ein Küchenthermometer.
2. Schritt: Wasser-Phase
- Nun folgt die zweite Phase: Erwärme das destillierte Wasser oder das Pflanzenwasser (oder eine Mischung aus beidem) in der zweiten (noch sauberen) Schale im Wasserbad.
- Achte auf die richtige Temperatur: Die Inhalte beider Schalen – die Schale mit den „fettigen“ Bestandteilen und die Schale mit dem Wasser – sollten jeweils eine Temperatur von ungefähr 40 Grad haben.
Die „Kunst“ der selbst gemachten Hautcreme: Das Emulgieren
- Wenn die Temperatur stimmt, füllst du den Inhalt der zweiten Phase (Wasser-Phase) in die Schale der ersten Phase (Fett-Phase) und rührst um.
- Dann nimmst du den Pürierstab und mixt immer weiter, damit sich „Wasser“ und „Fett“ gut miteinander verbinden – sprich „emulgieren“. Darin liegt auch die Kunst beim Selbermachen deiner Creme. Haben die beiden Komponenten nicht die richtige Temperatur oder mischt du zu kurz, kann es passieren, dass sie sich nicht optimal verbinden und sich Wasser absetzt.
- Hat die Mischung eine cremige Konsistenz ist sie fertig.
- Nun kannst du deiner selbst gemachten Creme noch eine persönliche Duftnote mit Hilfe von ätherischen Öle verleihen, indem du ein paar Tropfen unterrührst; muss aber nicht sein.
- Fertig! Du brauchst deine Hautcreme jetzt nur noch mit einem sterilen Löffel in keimfreie Gläser füllen und am besten gleich mit dem Herstellungsdatum beschriften.
Haltbarkeit der selbstgemachten Creme
Durch den Verzicht auf Konservierungsstoffe ist die Creme nur begrenzt haltbar. Im Kühlschrank verwahrt sollte sie ungefähr zwei bis drei Wochen halten. Wir empfehlen, die Creme zu portionieren und einzufrieren – so hast du länger was davon.
Es gibt außerdem einige natürliche Öle, die die Haltbarkeitsdauer verlängern können. So ist etwa Teebaumöl ein beliebter Ersatz für Konservierungsstoffe, hat aber einen starken Eigengeruch, der nicht jedem liegt.
Die perfekte Creme für deinen Hauttyp
Dieses Rezept ist ein Basisrezept. Du kannst deine Creme auch mit den verschiedensten Wirkstoffen, Ölen, Tinkturen oder Pflanzenwässern auf die Bedürfnisse und Vorlieben deiner Haut anpassen. Grüntee-Extrakt hilft zum Beispiel bei geschwollenen Augen, Aloe vera spendet Feuchtigkeit und Parsun wirkt wie ein leichter Lichtschutzfaktor. Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Probiere es einfach aus!
PH-Wert der Hautcreme im Auge behalten
Bist du auf den Geschmack gekommen und möchtest in Zukunft beim Herstellen deiner Hautcreme ein wenig mit den Inhaltsstoffen herumexperimentieren, muss du dabei immer den pH-Wert im Auge behalten. Unsere Haut wird durch einen natürlichen Säureschutzmantel geschützt. Der pH-Wert liegt dabei zwischen vier und sechs.
Verändert sich dieser Wert, kann das negative Auswirkungen auf unsere Haut haben. Unser Basis-Rezept hat einen ungefähren pH-Wert von 5,5. Hältst du dich an die Anweisungen, brauchst du diesen nicht zusätzlich kontrollieren. Möchtest du jedoch mit weiteren Inhaltsstoffen herumexperimentieren, empfiehlt es sich ein Indikatorpapier zu verwenden. Mit dem Indikatorpapier kannst du den pH-Wert unkompliziert im Auge behalten.
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