Hecken pflanzen: Diese Heckenpflanzen fördern die Artenvielfalt

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Indem du Hecken pflanzt, kannst du den Artenreichtum fördern – denn die hohen Planzen sind nicht bloß ein Sichtschutz, sondern bieten auch vielen Tieren Lebensraum.

Wer Hecken pflanzt, tut das oft, um einen Sichtschutz oder Blickfang für den Garten zu haben. Hecken sind aber auch ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems in unserer unmittelbaren Umgebung. Wie ein natürlicher Filter können sie gerade im städtischen Umfeld eine kleine, natürliche Oase bilden.

Von der Blattlaus bis zur Kohlmeise finden Tiere hier ungestört Unterschlupf und Nahrung – vorausgesetzt, es handelt sich um die richtige Heckenpflanze. Am besten wählst du für deinen Garten eine heimische Hecke aus. 

Hecke pflanzen: Diese Arten sind weniger empfehlenswert

Pflanze nicht die falschen Hecken: Thujahecken sind beliebt, haben aber wenig ökologischen Nutzen.
Pflanze nicht die falschen Hecken: Thujahecken sind beliebt, haben aber wenig ökologischen Nutzen. (Foto: CC0 / Pixabay / Antranias)

Mit einer Hecke im Garten kannst du den Erhalt der Artenvielfalt unterstützen. Allerdings solltest du einige Punkte beachten, damit du nicht die falsche Hecke auswählst:

  • In Gärten und öffentlichen Anlagen sieht man häufig Thuja-Hecken, die immergrün und pflegeleicht sind. Für Insekten bietet sie allerdings keine Nahrung. 
  • Der Kirschlorbeer (auch Lorbeerkirsche) stammt ursprünglich aus Kleinasien und wird gern als Hecke gepflanzt – genau wie Thuja ist die immergrüne Pflanze allerdings giftig und deshalb keine geeignete Nahrungsquelle für Insekten oder Kleintiere. Kirschlorbeer verbreitet sich wegen seiner Hartnäckigkeit sehr schnell und verdrängt so oft die heimische Vegetation.
  • Ebenso beliebt als Heckenpflanze ist die Forsythie, die mit ihrer farbenfrohen Blütenpracht beeindruckt. Die Forsythie produziert allerdings keinen Nektar und ist für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge daher nur wenig nützlich.
  • Auch der Gewöhnliche Schneeball ist zwar eine dekorative Heckenpflanze, bietet aber nur wenig Nektar. Seine Rinde, Blätter und unreifen Früchte sind außerdem giftig. Tiere fressen sie nur im Notfall.
  • Für deutsche Gärten ist der Rhododendron eine schlechte Wahl, weil seine Früchte im hiesigen Klima gar nicht erst ausreifen können. Außerdem ist er giftig und deshalb für viele Tierarten nicht von Interesse. Für Haustiere kann die Hecke sogar gefährlich werden.

Weil sie sich gut zurückschneiden lassen und oft immergrün sind, eignen sich diese Hecken zwar gut als Zierpflanzen – sie tragen aber nicht zu einem lebendigen, vielfältigen Garten bei. Besser ist es, wenn du die folgenden Hecken pflanzt, die für mehr Biodiversität sorgen. 

Hecken pflanzen: Weißdorn ist ein Insekten- und Vogelliebling

Eine Hecke, die du für mehr Biodiversität pflanzen solltest, ist der Weißdorn.
Eine Hecke, die du für mehr Biodiversität pflanzen solltest, ist der Weißdorn. (Foto: CC0 / Pixabay / Joachimklug)

Eine Weißdornhecke sieht wegen ihrer zierlichen weißen, nektarreichen Blüten und roten Beeren nicht nur hübsch aus – für Schmetterlingsraupen und andere Insektenarten ist er ein optimales Zuhause. Auch der Mensch kann vom Weißdorn profitieren: Aus Blättern und Blüten lässt sich Weißdorntee kochen. Die rohen Weißdorn-Früchte sind essbar, schmecken allerdings besser als Gelee oder Saft.

Die Beeren sind auch bei Vögeln sehr beliebt. Für sie ist der Weißdorn außerdem gut als Nistplatz geeignet. Willst du eine Weißdornhecke pflanzen, eignet sich die Zeit zwischen Oktober und April am besten dafür. Allerdings sollte es in der Phase des Pflanzens keinen Frost geben.

Schlehe pflanzen: Eine Hecke für Wildbienen und Co.

Die Schlehe solltest du pflanzen, da sie vielen Tieren Schutz bietet.
Die Schlehe solltest du pflanzen, da sie vielen Tieren Schutz bietet. (Foto: CC0 / Pixabay / keziaschen)

Mit dem Weißdorn verwandt ist die besonders langlebige Schlehe, die oft auch auch Schwarzdorn genannt wird. Sie ist wegen ihrer nektarreichen, weit geöffneten Blüten gerade im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge.

Die dornigen Zweige der Schlehe bieten zudem für Vögel einen geschützten Ort zum Brüten. Auch Schmetterlingsraupen bieten die Blätter des Schlehdorns Schutz und erste Nahrung. Im Herbst dienen die dunklen Beeren der Schlehe als Nahrung für die Tiere.

Die Schlehe ist eine Hecke, die du bevorzugt im Herbst pflanzen solltest. 

Heimische Hecken pflanzen: Die Vogelbeere schmeckt Eichhörnchen und Mäusen

Die Vogelbeere bietet vielen Tieren Nahrung. Du kannst diese Hecke im Herbst pflanzen.
Die Vogelbeere bietet vielen Tieren Nahrung. Du kannst diese Hecke im Herbst pflanzen. (Foto: CC0 / Pixabay / Photorama)

Auch die wetterresistente Vogelbeere (oder Eberesche) ist eine Heckenpflanze, von der viele Tiere profitieren. Wie der Name vermuten lässt, fressen verschiedene Vogelarten wie Amsel, Star und Seidenschwanz ihre Früchte. Sie bietet aber auch Nahrung für Säugetiere wie Eichhörnchen, Haselmaus und Feldmaus. Sogar Füchse und Dachse fressen die Beeren.

Die Vogelbeere ist wegen ihrer feingliedrigen Blätter und rot-orangen Früchte zudem sehr dekorativ. Vogelbeeren sind übrigens nicht giftig. Diese Hecke pflanzt du am besten im Herbst – während des Winters können ihre Wurzeln fest anwachsen. 

Beerenhecken pflanzen: Sichtschutz und Nahrungsquelle

Pflanzt du eine Johannisbeerhecke, freuen sich auch Mäuse und Vögel.
Pflanzt du eine Johannisbeerhecke, freuen sich auch Mäuse und Vögel. (Foto: CC0 / Pixabay / Arcaion)

Auch herkömmliche Beerensträucher kannst du als Hecken pflanzen: Brombeer-, Himbeer– oder Johannisbeersträucher bieten wegen ihres dichten Blattwuchses hervorragenden Sichtschutz, über den sich auch viele Tierarten freuen. Die Hecken sind ideale Verstecke für Igel, Mäuse und Bilche. Am besten schmecken Vögeln und Mäusen übrigens rote Johannisbeeren. Du kannst deine Ernste mit ihnen teilen, indem du nicht alle Beeren vom Strauch entfernst.

Johannisbeerhecken zu pflanzen ist zwischen September und Oktober möglich. Das gleiche gilt für Himbeeren und Brombeeren. Alternativ kannst du die Hecken auch im Frühjahr pflanzen. 

Die Vorteile einer lebendigen Hecke

Heimische Hecken zu pflanzen bietet viele Vorteile für deinen Garten.
Heimische Hecken zu pflanzen bietet viele Vorteile für deinen Garten. (Foto: CC0 / Pixabay / Myriams-Fotos)

Wilde und heimische Hecken zu pflanzen hat viele Vorteile. Dazu gehören:

  • Wegen der vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten durch Tiere fördern die Pflanzen die Artenvielfalt in deinem Garten. So verhinderst du, dass bestimmte Arten von Schädlingen überhand nehmen – und schützt auch die anderen Pflanzen in deinem Garten.
  • Weil die heimischen Heckenpflanzen an die Witterungsbedingungen angepasst sind, sind sie wesentlich resistenter und haben deshalb einen geringeren Pflegebedarf als importierte Zierpflanzen. So musst du nicht auf Kunstdünger oder andere chemisch-synthetische Hilfsmittel zurückzugreifen.
  • Heimische Heckenpflanzen sind von der Blüte im Frühjahr bis zur Blattfärbung im Herbst genauso dekorativ wie Ziergewächse.
  • Nicht nur während ihrer Blüte sind Heckenpflanzen für das Ökosystem nützlich: Die abfallenden Blätter, Zweige und Früchte können auch zu einer nährstoffreichen, humusartigen Grundlage für Regenwürmer oder Schnecken werden, die dann wiederum als Nahrung für Vögel und Igel dienen. Dieser Aspekt würde etwa bei Pflanzen mit giftigen Blättern entfallen.

Überarbeitet von Lea Hermann

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