Indem du Hecken pflanzt, kannst du Artenreichtum fördern – denn die hohen Planzen sind nicht bloß ein Sichtschutz, sondern auch der Lebensraum vieler Tiere.
Hecken dienen nicht nur dem Menschen als Sichtschutz und Dekoration, sie sind auch ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems in unserer unmittelbaren Umgebung. Wie ein natürlicher Filter können Hecken gerade im städtischen Umfeld eine kleine, natürliche Oase bilden.
Von der Blattlaus bis zur Kohlmeise finden Tiere hier ungestört Unterschlupf und Nahrung – vorausgesetzt, es ist die richtige Heckenpflanze. Gerade die beliebten exotischen Ziersträucher bieten kaum Nutzen für eine vielfältige Tierwelt.
Hecke pflanzen: Diese Arten sind weniger empfehlenswert
Mit einer Hecke im Garten kannst du den Erhalt der Artenvielfalt unterstützen. Allerdings solltest du einige Punkte beachten, damit du nicht die falsche Hecke auswählst:
- In Gärten und öffentlichen Anlagen sieht man häufig Thujahecken, die immergrün und pflegeleicht sind. Die Pflanze ist aber auch giftig und kann daher sogar eine Gefahr für Tiere darstellen.
- Der Kirschlorbeer (auch Lorbeerkirsche) stammt ursprünglich aus Kleinasien und wird gern als Hecke gepflanzt – genau wie Thujahecken ist die immergrüne Pflanze allerdings giftig und deshalb keine geeignete Nahrungsquelle für Insekten oder Kleintiere. Kirschlorbeer verbreitet sich wegen seiner Hartnäckigkeit sehr schnell und verdrängt so oft heimische Vegetation.
- Ebenso beliebt als Heckenpflanze ist die Forsythie, die mit ihrer farbenfrohen Blütenpracht beeindruckt. Die Forsythie produziert allerdings keinen Nektar und ist für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge daher nur wenig nützlich.
- Auch der Gewöhnliche Schneeball ist zwar eine dekorative Heckenpflanze, bietet aber nur wenig Nektar. Seine Rinde, Blätter und unreifen Früchte sind außerdem giftig.
- Für deutsche Gärten ist der Rhododendron eine schlechte Wahl, weil seine Früchte im hiesigen Klima gar nicht erst ausreifen können. Außerdem ist er giftig, und deshalb für viele Tierarten nicht von Interesse.
Weil sie sich gut zurückschneiden lassen und oft immergrün sind, eignen sich diese Hecken zwar gut als Zierpflanzen – sie tragen aber nicht zu einem lebendigen, vielfältigen Garten bei.
Die richtige Hecke pflanzen
Mit diesen heimischen Pflanzen sorgst du für mehr Biodiversität in deinem Garten:
- Der Weißdorn sieht wegen seiner zierlichen weißen Blüten und roten Beeren nicht nur hübsch aus – für 54 Arten von Schmetterlingsraupen und etwa 150 Insektenarten ist er ein optimales Zuhause. Auch der Mensch kann von ihm profitieren: Weißdorn-Früchte können roh gegessen werden, schmecken allerdings besser als Gelee oder Saft.
- Mit dem Weißdorn verwandt ist die besonders langlebige Schlehe. Sie ist wegen ihrer nektarreichen, weit geöffneten Blüten gerade im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen. Die dornigen Zweige der Schlehe bieten zudem für Vögel einen geschützten Ort zum Brüten. Auch Schmetterlingsraupen bieten die Blätter des Schlehdorns Schutz und erste Nahrung.
- Auch die wetterresitente Vogelbeere (auch Eberesche) ist als Heckenpflanze geeignet. Wie der Name vermuten lässt, essen verschiedene Vögeln wie Drosseln, Rotkehlchen oder Eichelhäher ihre Früchte. Sie bietet aber auch Nahrung für Hasel- und Feldmäuse und sogar Füchse. Die Vogelbeere ist wegen ihrer feingliedrigen Blätter und rot-orangenen Früchte zudem sehr dekorativ.
- Auch herkömmliche Beerensträucher können als Hecken gepflanzt werden: Brombeer-, Himbeer– oder Johannisbeersträucher bieten wegen ihres dichten Blattwuchses hervorragenden Sichtschutz und ihre Früchte lassen sich vielseitig weiterverarbeiten.
Diese heimischen Sträucher sind laubabwerfend – das heißt, sie tragen im Winter keine Blätter. Wenn du lieber eine immergrüne Hecke pflanzen willst, empfiehlt sich zum Beispiel eine Fichte.
Die Vorteile einer lebendigen Hecke
Das Pflanzen von wilden und heimischen Hecken hat viele Vorteile:
- Wegen der vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten durch Tiere fördern die Pflanzen die Artenvielfalt in deinem Garten. So verhinderst du, dass eine bestimmte Schädlingsart überhand nimmt – und schützt auch die anderen Pflanzen in deinem Garten.
- Weil die heimischen Heckenpflanzen an die Witterungsbedingungen angepasst sind, sind sie wesentlich resistenter und haben deshalb einen geringeren Pflegebedarf als importierte Zierpflanzen. So musst du nicht auf Kunstdünger oder andere chemische Hilfsmittel zurückzugreifen.
- Heimische Heckenpflanzen sind von der Blüte im Frühjahr bis zur Blattfärbung im Herbst genauso dekorativ wie Ziergewächse.
- Nicht nur während ihrer Blüte sind Heckenpflanzen für das Ökosystem nützlich: Die abfallenden Blätter, Zweige und Früchte können auch zu einer nährstoffreichen, humusartigen Grundlage für Regenwürmer oder Schnecken werden, die dann wiederum Nahrung für Vögel und Igel sind. Dieser Aspekt würde etwa bei Pflanzen mit giftigen Blättern entfallen.
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