Heidelbeeren zu schneiden lohnt sich, wenn du besonders viele Früchte ernten möchtest. Hier erfährst du, wie du den Strauch richtig zurückschneidest und was du dabei beachten musst.
Heidelbeeren musst du nicht unbedingt jedes Jahr schneiden – in dieser Hinsicht unterscheiden sie sich von vielen anderen Obststräuchern. Waldheidelbeeren und Kultur-Heidelbeeren tragen allerdings mehr Beeren, wenn du regelmäßig zur Schere greifst. Weil die Sträucher sehr pflegeleicht sind, musst du beim Schneiden von Heidelbeeren nur wenige Hinweise beachten.
Heidelbeeren schneiden: Der richtige Zeitpunkt
Waldheidelbeeren musst du nur selten bis gar nicht schneiden, da sie sehr langsam wachsen. Es besteht also keine Gefahr, dass der Obststrauch in deinem Garten wuchert. Kultur-Heidelbeeren zu schneiden empfiehlt sich dagegen schon eher – sie können sonst schnell in die Breite oder Höhe schießen. Um das zu verhindern, solltest du frühzeitig einen Rückschnitt vornehmen.
Beim Schneiden von Kultur-Heidelbeeren gilt:
- Gönn deinen Heidelbeeren in den ersten Jahren nach dem Einpflanzen noch etwas Ruhe. Der Obststrauch wächst recht langsam und braucht etwas Zeit, um sich zu einer starken Pflanze entwickeln zu können. Ein starker Rückschnitt würde ihm jetzt nur schaden.
- Ab dem vierten Standjahr kannst du dann alle drei bis vier Jahre einen Verjüngungsschnitt vornehmen. Die beste Zeit dafür sind die Herbstmonate. Am besten schneidest du die Heidelbeeren erst dann, wenn sie ihr gesamtes Laub abgeworfen haben.
- Besonders knorrige und kranke Zweige kannst du jederzeit entfernen.
Tipp: Du wünschst dir eine besonders reiche Ernte? Dann solltest du in den ersten Pflanzjahren die Blüten und Früchte der Heidelbeeren abschneiden. So sorgst du dafür, dass die gesamte Energie des Strauchs in sein Wachstum geht. So hast du zwar in den ersten Jahren noch keine Heidelbeeren, aber dafür bekommst du eine starke Pflanze, die dir später besonders viele und aromatische Beeren bescheren kann.
Der richtige Verjüngungsschnitt für Heidelbeeren
Alle drei bis vier Jahre solltest du deine Heidelbeeren schneiden, damit sie im Frühjahr neue und kräftige Triebe ausbilden. Am besten konzentrierst du dich dabei auf die alten Zweige der Pflanze. Diese erkennst du daran, dass ihre Rinde rissig und verholzt aussieht.
- Als Erstes solltest du den Heidelbeerstrauch auslichten. Dafür entfernst du alle nach innen wachsenden Zweige und sich überkreuzende oder behindernde Seitentriebe.
- Triebe, die älter als drei oder vier Jahre sind, kannst du dicht über der Erde abschneiden. Der Strauch wird dann bald wieder neue Bodentriebe bilden.
- Lasse am Besten immer sechs bis acht Äste und einige Jungtriebe stehen.
Tipp: Der Herbst ist auch der ideale Zeitpunkt, um Stecklinge zu schneiden, wenn du deine Heidelbeeren vermehren willst.
Wichtig: Bei Frost solltest du darauf verzichten, Heidelbeeren zu schneiden, da die Kälte dem Strauch besonders an den frischen Schnittstellen schaden kann. Welche Hinweise du sonst noch beachten musst, wenn du deinen Garten winterfest machen willst, erfährst du in unserem Ratgeber.
Heidelbeeren schneiden und Pilzbefall vermeiden
Es gibt noch einen weiteren Vorteil, der dafür spricht, dass du deine Heidelbeeren schneiden solltest: Mit einem Schnitt kannst du Pilzbefall vorbeugen.
- Verdorrte Zweige und tiefwachsende Bodentriebe solltest du regelmäßig entfernen, um den schädlichen Pilzen den Nährboden zu nehmen.
- Wenn du Heidelbeeren regelmäßig schneidest, kannst du zudem Schädlinge wie den Frostspanner bekämpfen. Du entfernst dabei automatisch die ersten weißen Gespinste zwischen den Zweigen.
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