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Inhalieren bei Erkältung und Husten: Worauf du bei Salzwasser und Ölen achten musst

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Foto: Colourbox.de; CC0 / Pixabay / music4life

Inhalieren bei Erkältungen soll Husten sowie Schnupfen lindern. Der Wasserdampf befeuchtet die gereizten Schleimhäute. Wann Kochsalz sinnvoll ist, und was du bei ätherischen Ölen beachten musst, erfährst du hier.

Ob Husten, Schnupfen oder verstopfte Atemwege: Bei einer Erkältung zu inhalieren ist eine beliebte Methode, die Symptome zu lindern. Der Inhalation wird nachgesagt, Erkältungssymptome, Kopfschmerzen, Sinusitis oder auch Allergien zu lindern. Wissenschaftliche Belege dazu fehlen jedoch.

Dennoch kann es hilfreich sein, mit Wasserdampf zu inhalieren und bei Bedarf ätherische Öle zu verwenden. 

Inhalieren bei Erkältung: Wirkt das überhaupt?

Bei Erkältungen zu inhalieren, ist ein beliebtes Hausmittel, die Atemwege wieder freizubekommen. Der Wasserdampf eignet sich laut ZDF Expert:innen allerdings nur für die Nasennebenhöhlen und oberen Atemwege. Festsitzenden Schleim in den Bronchien, der sich nur schwer abhusten lässt, erreicht der Wasserdampf nicht. Hier empfiehlt sich eine isotone oder hypertone Kochsalzlösung mit einem speziellen Gerät, einem sogenannten Inhalator. Hypertone Lösungen – also mit mehr als 0,9 Prozent Natriumchlorid – solltest du jedoch nur nach ärztlicher Absprache verwenden.

Es sei allerdings wissenschaftlich nicht bewiesen, dass sich Erkältungssymptome wie Husten und eine verstopfte Nase nachweislich verbessern (oder verschlechtern). Es handelt sich also um eine subjektiv wahrgenommen Erleichterung der Beschwerden. 

Doch selbst, wenn es sich nur um einen Placebo-Effekt handelt – wohl tut das Inhalieren allemal. Daher kannst du es wie folgt zu Hause ausprobieren. 

Inhalieren mit Wasserdampf: Schritt-für-Schritt Anleitung

Purer Wasserdampf hilft bereits, um die oberen Atemwege zu befeuchten.
Purer Wasserdampf hilft bereits, um die oberen Atemwege zu befeuchten.
(Foto: CC0 / Pixabay / Myriams-Fotos)

Befolge zum Inhalieren bei Erkältung mit Wasserdampf folgende Schritte:

  1. Koche 500 Milliliter Wasser im Wasserkocher auf und gib es in eine hitzebeständige Schüssel oder einen Topf.
  2. Beuge deinen Kopf über das Wasser und atme den Dampf ruhig und tief ein – abwechselnd durch Mund und Nase. Ist der Wasserdampf zu heiß, warte noch ein paar Minuten ab.
  3. Um die Intensität zu verstärken, kannst du ein Handtuch über Kopf und Gefäß hängen. Warte auch hier ein paar Minuten ab, falls es zu heiß ist.

Du kannst bei einer Erkältung mehrmals täglich inhalieren. Wie lange oder oft ist dir überlassen, eine allgemeine Empfehlung sind zehn bis zwanzig Minuten pro Sitzung. 

Sicherheitshinweise: Dann ist Vorsicht geboten

Wenn du bei einer Erkältung inhalieren möchtest, dann musst du laut ZDF einige Hinweise beachten, um Sicherheit und Gesundheit zu gewährleisten: 

  • Achte darauf, dass das Gefäß fest auf dem Tisch steht und das Handtuch nur leicht aufliegt. Fällt das Behältnis um, kann es schnell zu schweren Verbrennungen kommen.
  • Kinder sollten nur unter Aufsicht inhalieren, das Risiko der Verbrühung ist bei ihnen besonders groß. Es gibt spezielle Inhalierbehälter mit Nasenaufsatz zu kaufen, die für Kinder besser geeignet sind.
  • Nach dem Inhalieren solltest du Zugluft vermeiden und erstmal nicht nach draußen gehen. Ruhe dich stattdessen aus und halte dich warm. 
  • Wenn du unter einer entzündlichen Hauterkrankung, einer Augenerkrankung oder Kreislaufproblemen leidest, dann solltest du nicht inhalieren. Die Inhalation kann deine Symptome verschlimmern. 
  • Auch bei Asthma musst du dich vorher ärztlich absprechen, ob und wie du inhalieren darfst. 

Inhalieren bei Erkältung und Husten: Salz oder ätherische Öle?

Bei der "Schüsselmethode" hat Kochsalz keinen Effekt.
Bei der "Schüsselmethode" hat Kochsalz keinen Effekt.
(Foto: Sven Christian Schulz / Utopia)

Eukalyptusöl, Pfefferminzöl, Kiefernöl – viele pflanzliche Mittel sollen bei einer Erkältung helfen und werden oft zum Inhalieren genutzt. Allerdings können die ätherischen Öle die Augen reizen. Sie können bei Asthmapatient:innen und (Klein-) Kindern außerdem eine Überempfindlichkeit der Bronchien oder einen Laryngospasmus (Stimmritzenkrampf) hervorrufen, die zu Atemnot führen können. Deshalb solltest du besser auf Kräuter wie Kamille setzen.

Übrigens: Du kannst auch mit Kamillentee inhalieren. Bereite einfach einen starken Tee zu und inhaliere diesen wie oben beschrieben. 

Auch Kochsalzlösungen werden zum Inhalieren bei Erkältung empfohlen, allerdings funktionieren diese nicht über Wasserdampf: Wasserdampf transportiert die Salzteilchen nicht mit, da Salz einen deutlich höheren Siedepunkt hat als Wasser. Das Salz bleibt in gelöster Form im Wasser zurück oder trocknet wieder aus als fester Bestandteil.

Inhalieren bei Erkältung: Mit Kochsalzlösung und Vernebler

Um von der Kochsalzlösung zu profitieren, kannst du zum Inhalieren bei Erkältung einen speziellen Vernebler verwenden. Bei diesen Geräten wird die Inhalationsflüssigkeit nicht erhitzt und dadurch verdampft, sondern zerstäubt. Dabei entsteht ein feiner Nebel aus kleinsten Teilchen, auch Aerosole genannt. Im Gegensatz zu Wasserdampf erreichen diese auch tiefere Areale wie die Bronchien. 

Den Vernebler solltest du ausschließlich mit der dafür vorgesehenen sterilen Kochsalzlösung (NaCl, 0,9%) befüllen. Mit dem Gerät kannst du bei Erkältungen leicht inhalieren und dabei aufrecht sitzen. Inhalationsgeräte und die passende Kochsalzlösung erhältst du in einer Apotheke.

Weiterlesen auf Utopia.de:

English version available: Steam Inhalation for Colds and Coughs

Überarbeitet von Lina Brammertz

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