Isoflavone: Wirkungen und Risiken der hormonaktiven Pflanzenstoffe

Isoflavone
Foto: CC0 / Pixabay / Jing

Isoflavone sollen bei Beschwerden in den Wechseljahren helfen und möglicherweise einigen Krebsarten vorbeugen. Hier erfährst du mehr über das beliebte Nahrungsergänzungsmittel.

Falls du in den Wechseljahren bist, sind dir Isoflavone vielleicht schon einmal begegnet. Angeblich sollen sie Beschwerden während der Wechseljahre lindern. Die Beschwerden treten auf, weil der Körper anfängt, die Östrogen-Produktion zurückzufahren. An dieser Stelle sollen Isoflavone helfen: Sie haben eine ähnliche Struktur wie Östrogen und können deshalb teilweise dessen Funktionen übernehmen.

Konkret sollen diese sogenannten Phytoöstrogene in den Wechseljahren vor allem gegen Hitzewallungen helfen. Auch gegen Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar einige Krebsarten sollen sie wirksam sein.

Natürlicherweise kommen Isoflavone, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören, zum Beispiel in einigen Kleesorten und in Soja vor. Aus diesen Pflanzen werden üblicherweise auch die Nahrungsergänzungsmittel hergestellt. Wir klären dich darüber auf, was an den angeblichen positiven Eigenschaften der Isoflavone wirklich dran ist.

So sollen Isoflavone wirken – und das ist erwiesen

Nicht alle den Isoflavonen zugeschrieben positiven Eigenschaften konnten bisher wissenschaftlich belegt werden.
Nicht alle den Isoflavonen zugeschrieben positiven Eigenschaften konnten bisher wissenschaftlich belegt werden. (Foto: CC0 / Pixabay / bigfatcat)

Isoflavone sollen mit ihrer hormonaktiven Wirkung nicht nur gegen Beschwerden in den Wechseljahren helfen, sondern auch die Risiken für folgende Krankheiten mindern:

  • Osteoporose
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • einige Krebsarten, zum Beispiel Prostata- oder Brustkrebs

Auf diese Idee gekommen sind Wissenschaftler unter anderem, weil diese Beschwerden im asiatischen Raum zum Teil seltener auftreten – also dort, wo die Menschen überdurchschnittlich viel Soja essen. Laut einer aktuellen Veröffentlichung besteht in der Forschung jedoch trotz fortlaufender Popularität des Themas immer noch viel Unklarheit über die tatsächlichen gesundheitlichen Vorteile der Isoflavone und eventuelle Risiken. 

Risiken und Nebenwirkungen von Isoflavonen

Kichererbsen und Sojabohnen versorgen dich nicht nur mit Isoflavonen, sondern auch mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen.
Kichererbsen und Sojabohnen versorgen dich nicht nur mit Isoflavonen, sondern auch mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. (Foto: CC0 / Pixabay / pixel1)

Über die Nebenwirkungen und möglichen Gefahren von Isoflavonen gibt es noch ähnlich viele ungeklärte Fragen wie über ihre positiven Wirkungen. Während die einen Studien Isoflavonen eine vorbeugende Wirkung gegen manche Krebsarten zuschreiben, wird in anderen diskutiert, ob die gleichen Stoffe nicht sogar die Risiken für andere Krebsarten erhöhen könnten.

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft die Isoflavon-Dosen in den angebotenen Nahrungsergänzungsmitteln für Frauen nach der Menopause als ungefährlich ein. Für Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, kann die EFSA aber keine sicheren Aussagen machen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schließt sich dieser Darstellung an und empfiehlt, auf keinen Fall die empfohlene Tagesdosis zu überschreiten. 

Wenn du Isoflavone einnehmen möchtest, solltest du dieses Vorhaben zudem ärztlich absprechen. Das gilt insbesondere,

  • wenn du wegen Schilddrüsenproblemen Thyroxin einnimmst.
  • wenn erblich bedingt das Risiko erhöht ist, an Brustkrebs zu erkranken.
  • wenn du unter einer Sojaallergie leidest.

Schlussendlich kannst du von den möglichen positiven Wirkungen der Isoflavone auch profitieren, wenn du regelmäßig Sojaprodukte oder Kichererbsen isst. Die schmecken besser als Pillen oder Kapseln und versorgen dich mit einer ganzen Bandbreite an gesunden Vitaminen und Mineralstoffen.

Überarbeitet von Jennifer Watzek

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