Sekundäre Pflanzenstoffe: Wo sie stecken und ihre Wirkung auf die Gesundheit Von Sarah Beekmann Kategorien: Gesundheit 21. Oktober 2018, 12:10 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / SvenHilker Newsletter teilen merken twittern teilen telegram1teilen e-mail Sekundäre Pflanzenstoffe sind reichlich in Obst und Gemüse enthalten und wichtig für unseren Stoffwechsel. Ihre eigentliche Funktion ist allerdings, Fressfeinde von den Pflanzen abzuhalten. Sekundäre Pflanzenstoffe in Obst und Gemüse Auch Nüsse enthalten sekundäre Pflanzenstoffe (Foto: CC0 / Pixabay / _Alicja_) Als sekundäre Pflanzenstoffe werden zahlreiche unterschiedliche Stoffe einer Pflanze bezeichnet. Sekundäre Pflanzenstoffe kommen in Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornprodukten vor. Die bekanntesten sekundären Pflanzenstoffe sind Bestandteil unserer alltäglichen Nahrung: Polyphenole (Grünkohl, Weizenvollkorn, Beeren, grüner und schwarzer Tee, Kaffee) Carotinoide (Karotten, Tomaten, Paprika, grünes Gemüse wie Spinat und Grünkohl, Aprikosen, Grapefruit, Melonen, Kürbisse) Flavonoide (Äpfel, Birnen, Kirschen, Trauben, Pflaumen, Beeren, Zwiebeln, Grünkohl, Soja, Auberginen, schwarzer und grüner Tee) Glucosinolate (Rettich, Meerrettich, Senf, Kresse, Kohl) Saponine (Hülsenfrüchte, Soja, Hafer, Spargel) Phytoöstrogene (Nüsse, Pflanzensamen wie Sonnenblumenkerne und Sesam, Hülsenfrüchte) Sulfide (Lauch, Zwiebeln, Knoblauch, Schnittlauch) Monoterpene (Minze, Kümmel, Zitronen) Phytosterine (Sonnenblumenkerne, Weizenkeime, Kürbiskerne, Sesam und Sojabohnen) Alle Stoffe haben einen ganz spezifischen Nutzen für die Pflanze, in der sie vorkommen. So dienen einige von ihnen als Abwehrstoffe gegen Fressfeinde, andere fungieren als Duft- und Aromastoffe und locken Bienen an. Viele sekundäre Pflanzenstoffe sind außerdem für die Farbe der Pflanze verantwortlich. Heute sind an die 100.000 verschiedenen sekundären Pflanzenstoffe erforscht, von denen rund 10.000 in unserer Nahrung vorkommen. Über ihren individuellen Nutzen für die menschliche Gesundheit wird seit Jahren intensiv geforscht. CC0 / Pixabay / silviarita Richtige Ernährung: 12 Ernährungsmythen aufgedeckt! Jeder von uns beschäftigt sich tagtäglich mit Ernährung. Wir stehen immer wieder vor der Wahl was wir essen und trinken…. Weiterlesen Sekundäre Pflanzenstoffe: Wirkungen auf die Gesundheit Sekundäre Pflanzenstoffe gehören zwar nicht zu den lebenswichtigen Nährstoffen (wie etwa Proteine, Fette, Vitamine und Mineralien), haben aber durchaus positive Effekte auf die Gesundheit. Eindeutig nachgewiesen werden konnten die positiven Effekte bislang nicht für alle Stoffe. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind für folgende Stoffe gesundheitsfördernde Effekte nachgewiesen: Flavonoide: antientzündlich, immunstärkend, blutdrucksenkend, entzündungshemmend, antibiotisch, förderlich für neurologische Funktionen, antithrombotisch. Carotinoide: antioxidativ, immunstärkend, entzündungshemmend, förderlich bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Augenkrankheiten. Phytoöstrogene: antioxidativ, immunstärkend, stärkend für Blutgefäße und Blutdruck. Glucosinolate: antioxidativ, immunstärkend. Sulfide: antibiotisch, antioxidativ, blutdrucksenkend, antithrombotisch, cholesterolsenkend. Monoterpene: cholesterolsenkend, antikanzerogen (möglicherweise krebshemmend). Saponine: antikanzerogen, antibiotisch, antifungal (pilzhemmend). Phytosterole: cholesterolsenkend. Phenolsäuren: antioxidativ. Polyphenole: verdauungsfördernd. Foto: CC0 / Pixabay / dbreen Mineralstoffe: Das sind die wichtigsten Nährstoffe für deine Ernährung Mineralstoffe sind essentiell für unseren Körper. Doch welche sind die Wichtigsten und was bewirken sie? Und was ist eigentlich der… Weiterlesen Nikotin und andere Drogen sind sekundäre Pflanzenstoffe Nicht alle sekundären Pflanzenstoffe sind auch immer nützlich für den Menschen. Einige von ihnen sind sogar Giftstoffe. Einer der bekanntesten Vertreter ist Nikotin (Zigaretten), das beim Menschen das Krebsrisiko massiv steigert. Neben der Verwendung für Drogen und Rauschmittel werden toxische sekundäre Pflanzenstoffe aber auch pharmakologisch genutzt. Bekannt ist hier vor allem das Morphin, das aus den Samen des Schlafmohns gewonnen wird und weltweit als Schmerzmittel eingesetzt wird. Ausgewogene Ernährung mit sekundären Pflanzenstoffen Ernährung: am besten abwechslungsreich und pflanzenbasiert (Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos) Die genaue Wirkung der vielen sekundären Pflanzenstoffe konnte bislang noch nicht analysiert werden. Aus diesem Grund existieren auch keine genauen Verzehrempfehlungen für bestimmte Lebensmittel. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) geht davon aus, dass ein bunt und abwechslungsreich gemischter Speiseplan für die bestmöglichste Versorgung der Stoffe sorgt. Tipps für einen gesunden Speiseplan: Ernähre dich ausgewogen und abwechslungsreich und möglichst saisonal und regional. Achte auf einen bunten Speiseplan mit vielen Farben durch Gemüse und Obst. Variiere auch mit Hülsenfrüchten, Kräutern oder Sprossen, sowie Kernen, Nüssen und Samen den Speiseplan. Kombiniere verschiedene Gemüse- und Obstsorten im Wechsel roh, gegart oder gedünstet. Verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe weisen je nach Zubereitungsmethode unterschiedliche Verfügbarkeiten auf, so der Ernährungsexperte Dr. Bernhard Watzl. Außerdem: Sekundäre Pflanzenstoffe sind bei Bio-Produkten tendenziell etwas mehr enthalten als bei konventionellen Produkten, so Watzl. Auf Nahrungsergänzungsmittel, etwa sekundäre Pflanzenstoffe in konzentrierter und isolierter Form, solltest du aber besser verzichten. Die DGE geht davon aus, dass die Stoffe nur in Kombination und in natürlicher Form ihre Wirkung entfalten. Es besteht außerdem die Gefahr einer Überdosierung. Teure Nahrungsergänzungsmittel sind hier also meist nur rausgeschmissenes Geld. Foto: Colourbox.de Diese 6 Gemüsesorten solltest du lieber roh essen Wer sich bewusst ernährt, versucht, möglichst viel Gemüse zu essen – einige Sorten sind dabei roh gesünder als gekocht. Auch… Weiterlesen Weiterlesen auf Utopia: Ätherische Öle: Worauf du beim Kauf achten solltest Pastinake: Saison, Zubereitung und Nährstoffe des heimischen Wurzelgemüses Eiweißreiche Lebensmittel die du kennen solltest (Liste) Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. Gefällt dir dieser Beitrag? 9 0 Vielen Dank für deine Stimme! Schlagwörter: Bio Gemüse Gewusst wie Obst wissen HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER * Ich habe die Datenschutzhinweise gelesen und akzeptiere diese. Insbesondere erkenne ich die in die Einwilligung mitumfasste Erfolgsmessung, die Protokollierung der Anmeldung und meine Wirderrufsrechte an. (*Pflichtfeld) Leave this field empty if you're human: