Früher war der Sommer auch heiß, so lautet ein beliebtes Argument, warum das mit dem Klimawandel alles halb so wild sein soll. Aber stimmt das? Mit einem neuen Online-Tool kannst du dir für deinen Wohnort konkret ansehen, wie sich das Wetter verändert hat – und ob das aktuelle Wetter noch „normal“ ist oder doch wärmer und trockener oder gar nasser als in der Vergangenheit.
Obwohl es Unmengen wissenschaftlicher Daten und Fakten gibt, geht es in Gesprächen über den Klimawandel oft um gefühlte Wahrheiten – „früher war’s auch heiß“ vs. „aber so trocken war der Sommer früher nicht“. Macht man sich die Mühe in meteorologische Vergleichsdaten einzusteigen, sind die nationalen und globalen Trends relativ eindeutig (ja, es wird heißer, Starkregen häufiger). Aber die gefühlte Wahrheit basiert natürlich meist auf den eigenen Erfahrungen und Erinnerungen und damit auf dem eigenen Wohnort.
Wie es hier aussieht, kann man nun mittels eines einfachen Tools online überprüfen. Ist das, was wir aktuell oder in jüngster Vergangenheit erleben noch „normales“, also durchschnittliches Wetter oder ist es wirklich wärmer geworden? Regnet es mehr als im Durchschnitt der Vergangenheit oder weniger?
Wetter und Klima deiner Heimat im Vergleich
Den „Wetter-Klima-Vergleich“ hat die Berliner Morgenpost entwickelt und bietet ihn auf ihrer Seite an. Zugrunde liegen Daten des Deutschen Wetterdienstes. Hier lässt sich ein aktueller Zeitraum – etwa die vergangenen 30 Tage – mit demselben Zeitraum früherer Jahrzehnte vergleichen. Zur Auswahl steht der Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 und 1961 bis 1990. Man vergleicht hier also das Wetter (aktuell) mit dem Klima (längere Zeitspanne), um einen Eindruck davon zu bekommen, ob das aktuelle Wetter noch normal ist.
Die beiden auswählbaren Zeitspannen basieren übrigens auf einer Empfehlung der Weltwetterorganisation WMO: Sie stehen für das von vielen Menschen „erlebte“ Klima (1991 bis 2020) und die Zeit vor der vollen Entfaltung des Treibhauseffekts (1961 bis 1990).
Es dürfte wenig überraschen, dass eine Vielzahl der beobachteten Wetterstationen deutlich höhere Temperaturen melden als im Durchschnitt der beiden Vergleichsperioden. Doch ein sachliches Argument in oft wenig sachlichen Debatten um die Klimakrise ist es allemal.
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