Zerrissene Jeans flicken ist gar nicht so schwer. Ob ein Riss im Schritt, ein ausgerissener Knopf, eine lose Gürtelschlaufe oder große Löcher in der Hosentasche – für jedes Problem findest du hier die passende Lösung.
Es gibt Jeans, die als Destroyed Jeans oder mit extra eingearbeiteten Löchern angeboten werden. Doch nicht jedes Loch ist gewollt, und manchmal vergrößern sich die ursprünglich gewünschten Risse so stark, dass die Hose untragbar wird.
In dieser ausführlichen Anleitung erfährst du, wie du deine Jeans mit ganz einfachen Techniken flickst. Du brauchst dazu lediglich eine Nähmaschine und ein paar kleine Stoffstücke einer alten Jeans.
Dieses Material benötigst du, um Jeans zu reparieren:
- deine kaputte Jeans, die du reparieren möchtest
- Nähmaschine
- Jeans-Nähnadel für die Nähmaschine (z.B. bei Stoffe.de oder Amazon)
- Schere
- eine alte Jeans für die Flicken
- Nähgarne in der passenden Farbe
- Stecknadeln
Riss in einer Jeans flicken
Jeans bestehen zwar aus sehr strapazierfähigem Material, aber wenn du die Hose ständig trägst, verschleißt mit der Zeit auch der kräftigste Stoff. Eine bevorzugte Verschleißstelle liegt zwischen den Beinen, da du den Stoff hier beim Gehen oder Radfahren besonders stark beanspruchst.
Gerade dieser Riss lässt sich sehr gut und kaum sichtbar flicken, da die Stelle durch deine Beine gut kaschiert ist.
Reparatur-Anleitung:
- Schneide aus einer alten Jeans ein Stück Stoff ab, das ungefähr ein bis zwei Finger größer ist als das bestehende Loch. Das ist der Flicken, den du benötigst, um den Riss zu reparieren.
- Lege den Flicken im Inneren der Jeans unter das Loch.
- Stecke den Flicken mit Stecknadeln an der Jeans fest. Achte darauf, dass du die Ränder rund um das Loch gut miteinander verbindest und sich der Stoff dabei nicht verzieht.
- Stelle bei deiner Nähmaschine den Zick-Zack-Stich ein. Dieser Stich eignet sich am besten, um eine Jeans zu flicken. Auf dem Bild links unten siehst du, welche Stichart gemeint ist.
- Nähe nun mit dem Zick-Zack-Stich deiner Nähmaschine immer wieder hin und her, bis der Stoff rund um das Loch beziehungsweise der Riss vollständig durch die Nähte auf dem Flicken fixiert ist. Entferne die Stecknadeln, während du nähst.
- Wende die Jeans auf die Rückseite und schneide den überschüssigen Stoff von deinem Flicken ab. Wenn du magst, kannst du die Ränder der Flicken zur Sicherheit mit dem einfachen Zick-Zack-Stich versäubern.
Du benötigst ungefähr zehn bis 15 Minuten, um deine Jeans zu flicken. Beim ersten Mal kann es ein bisschen länger dauern. Es ist aber auf jeden Fall eine Arbeit, die sich auszahlt, weil deine Jeans dadurch viel länger leben darf. Das ist gut für deine Geldbörse, aber auch für die Umwelt, weil du keine neue Jeans kaufen musst, die Ressourcen verbraucht.
Großer Riss in Jeans kreativ flicken
Zerrissene Jeans haben häufig Risse oberhalb vom Knie. Auch wenn dieser optische Effekt häufig gewünscht ist, kann sich der Riss stark vergrößern, sodass die Hose unbrauchbar ist.
Mit ein bisschen Kreativität kannst du die Jeans flicken, ohne den Destroyed-Look zu zerstören:
- Schneide aus einer alten Jeans ein Stück Stoff ab, das ungefähr vier Finger breiter ist als der Riss. Verwende eine alte Jeans, welche dieselbe Farbe hat wie die kaputte Hose. Ein sehr netter Effekt ergibt sich aber auch, wenn du eine Kontrastfarbe verwendest.
- Versäubere den Flicken mit Zick-Zack-Stichen.
- Lege den Flicken im Inneren der Jeans mittig unter das Loch.
- Stecke den Flicken mit Stecknadeln an der Jeans fest. Achte darauf, dass du die Ränder rund um das Loch wieder gut miteinander verbindest und sich der Stoff dabei nicht verzieht.
- Stelle an deiner Nähmaschine den Geradstich ein.
- Nähe nun mit ungefähr einem Zentimeter Abstand rund um den Riss herum. Dadurch fixierst du den Flicken und die Ränder vom Riss. Entferne die Stecknadeln während des Nähens. Bei sehr feinen Nadeln kannst du sie alternativ vorsichtig übernähen, wenn du mit einem Geradstich nähst.
- Nähe ein zweites Mal mit einem Abstand von rund zwei Zentimetern mit einem Musterstich rund um den Riss herum. Wenn deine Nähmaschine keine Musterstiche zur Verfügung hat, verwende den Zick-Zack-Stich.
Bei dieser Technik kannst du dich gerne kreativ austoben:
- Verwende statt einem Jeansstoff bunte Stoffreste.
- Bunte Nähgarne machen jede einfache Naht zu einer Ziernaht.
- Auch dickere Nähgarne ergeben einen interessanten Effekt.
- Mit Stickgarn kannst du per Hand fantasiereiche Muster aufsticken.
Indem du deine alten Jeans länger nutzt und entstandene Risse mit kreativen Techniken reparierst, sparst du dir den Kauf neuer Hosen, hast Spaß am Upcycling und schonst gleichzeitig die Umwelt.
Ausgerissene Gürtelschlaufen von Jeans flicken
Einige Menschen haben die Angewohnheit, beim Anziehen die Jeans an den beiden hinteren Gürtelschlaufen nach oben zu ziehen. Leider sind die Gürtelschlaufen für so einen starken Zug nicht ausgelegt und reißen dadurch leicht aus.
Es ist ganz einfach, die ausgerissenen Gürtelschlaufen wieder zu reparieren:
- Schneide aus einer alten Jeans ein Stück Stoff ab, das ungefähr einen Zentimeter größer ist als das Loch. Der Flicken hilft dabei, den Stoff rund um die ausgerissene Stelle zu verstärken.
- Lege den Flicken im Inneren der Jeans unter das Loch.
- Stecke den Flicken mit Stecknadeln an der Jeans fest. Achte darauf, dass die Ränder rund um das Loch ganz gerade liegen und sich der Stoff dabei nicht verzieht.
- Stelle bei deiner Nähmaschine den Zick-Zack-Stich ein.
- Nähe nun mit dem Zick-Zack-Stich immer wieder hin und her, bis der Stoff rund um das Loch vollständig auf dem Flicken fixiert ist. Entferne die Stecknadeln während du nähst.
- Steck die Gürtelschlaufe an der dafür vorgesehenen Stelle mit einer Stecknadel fest.
- Fixiere die Gürtelschlaufe mit einem engen, schmalen Zick-Zack-Stich.
- Wende die Jeans auf die Rückseite und schneide den überschüssigen Stoff des Flickens knapp ab.
Ausgerissener Knopf von Jeans reparieren
Jeansknöpfe müssen im Laufe eines Tages ganz schön viel Druck standhalten. Kein Wunder, dass gerade die genieteten Knöpfe häufig ausreißen. Leider hinterlassen sie dabei meist ein Loch, wodurch es schwierig ist einen neuen Knopf anzunähen.
Kleine Löcher (rote Hose links oben) kannst du einfach mit der Hand flicken:
- Flicke das kleine Loch mit Nähgarn fest zusammen.
- Nähe anschließend einen neuen Knopf an.
- Versetze den Knopf um ein paar Millimeter, um ihn stabil anzunähen.
- Achte darauf, dass du einen Knopf mit vier Löchern verwendest, weil du diesen durch den Kreuzstich strapazierfähiger annähen kannst.
So reparierst du ausgerissene Knöpfe in Jeans, wenn dabei ein größeres Loch entstanden ist:
- Gehe dabei wie im Schritt eins bis fünf bei den ausgerissenen Gürtelschlaufen vor.
- Dann kannst du einen neuen Knopf annähen. Achte darauf, dass du einen Knopf mit vier Löchern verwendest, weil du diesen durch den Kreuzstich stabiler annähen kannst.
Tipp: Falls die Jeans ein wenig „eingegangen“ ist und der Knopf drückt, kannst du den Knopf um einen Zentimeter weiter nach innen setzen. Dadurch verbreitert sich der Bund um einen Zentimeter und die Jeans sitzt wieder etwas lockerer.
Zerrissene Tasche von Jeans flicken
Wenn du häufig deinen Schlüsselbund in deine Hosentasche einsteckst, strapazierst du den Stoff damit so stark, dass er manchmal einreißt. Mit dieser einfachen Anleitung zeigen wir dir, wie du die Hosentasche durch eine neue Tasche ersetzt.
Um eine neue Hosentasche anzufertigen, benötigst du ein Stück strapazierfähigen Stoff.
- Wende die Hose auf die linke Seite, sodass das Innere zu sehen ist.
- Schneide die kaputte Hosentasche mit einem geraden Schnitt ab.
- Nimm den neuen Stoff doppelt. Die schöne Seite schaut nach innen.
- Bügel den Stoff glatt.
- Verwende die abgeschnittene Hosentasche als Schnittmuster und lege sie auf den Stoff.
- Schneide mit einem Zentimeter Abstand (Nahtzugabe) rund um die alte Hosentasche herum (Bild links unten).
- Nähe die neue Hosentasche mit dem Geradstich entlang der abgerundeten Kante.
- Versäubere die Nahtstelle mit Zick-Zack-Stichen.
- Nähe die neue Hosentasche mit der restlichen abgeschnittenen Hosentasche zusammen.
- Versäubere auch diese Naht mit Zick-Zack-Stichen (Bild rechts).
Tipp: Achte darauf, dass der Stoff zwar stabil, aber nicht zu dick ist. Sonst drückt die neue Hosentasche möglicherweise beim Sitzen in der Beuge.
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Überarbeitet von Melanie Grünauer
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