Job Crafting für mehr Freude im Job: So kannst du es umsetzen Von Chantal Gilbrich Kategorien: Beruf Stand: 23. Mai 2023, 19:00 Uhr Foto: CC0 / Unsplash / Aliya Amangeldi Du bist aktuell unzufrieden mit deinem Job? Vielleicht ist Job Crafting dann das Richtige für dich. Wir erklären dir, wie du das Konzept umsetzen kannst, um deinem Job mit mehr Freude nachgehen zu können. Was ist Job Crafting? Beim Job Crafting passen Arbeitnehmer:innen ihre Aufgaben und Beziehungen im Arbeitsumfeld proaktiv an, um den Job ihren Stärken und Interessen gerecht zu machen. Ein Beispiel: Ein:e Programmierer:in, der/die ein Interesse an Design entwickelt, könnte Aufgaben im Bereich der Benutzeroberflächen übernehmen, um den Job optimal an die eigenen Fähigkeiten und Wünsche anzupassen. Job Crafting kannst du beispielsweise umsetzen, indem du deine Aufgabenbereiche verschiebst, neue und konkrete Ziele festlegst, deinen Zeitplan anpasst oder dein Projektteam wechselst. Vielleicht liegt dir Buchhaltung überhaupt nicht, aber ein anderes Teammitglied übernimmt diese Aufgabe stattdessen mit Leidenschaft. Oder du hast das Gefühl, rund um die Uhr telefonisch für deine Kund:innen erreichbar sein zu müssen. In diesem Fall könntest du dir feste Zeiten setzen, außerhalb derer du nicht erreichbar bist. Diese Arten von Job Crafting gibt es In einer Teambesprechung kannst du Aufgaben umverteilen. (Foto: CC0/unsplash/Redd F) Job Crafting kannst du auf ganz unterschiedliche Art und Weise umsetzen. Die Verhaltens- und Organisationsforscherinnen Amy Wrzesniewski und Jane E. Dutton haben das Konzept über die letzten 20 Jahre mit- und weiterentwickelt. Sie unterscheiden drei grundsätzliche Formen: Task Crafting (physisch): Diese Form bezieht sich auf die Aufgaben, die du in deinem Job ausführst. Du kannst sie im Hinblick auf die Reihenfolge, den Umfang sowie die Anzahl entsprechend deiner Bedürfnisse anpassen. Sicherlich lohnt es sich für dich, wenn du dich in diesem Zusammenhang bei einer Teambesprechung mit deinen Kolleg:innen austauschst oder eine To-Do-Liste mit den wichtigsten Aufgaben führst. Relational Crafting (beziehungsmäßig): Unter „Relational Crafting“ sind die Beziehungen und sämtliche Interaktionen mit Personen aus der Firma, in der du arbeitest, gemeint. Es ist möglich, dass du beispielsweise deine:n Teampartner:in in einem Projekt wechselst. Je mehr Zeit du mit Kolleg:innen zusammenarbeitest, die du magst, desto erfüllter wirst du deinen Arbeitsalltag wahrnehmen. Cognitive Crafting (kognitiv): Dabei überdenkst du die Bedeutung, die du deinen Aufgaben und ihrer Erfüllung beimisst. Gibt es beispielsweise eine Aufgabe, die dich weniger erfüllt, mit der du im größeren Rahmen aber zu Wichtigem beiträgst? Dann mache dir den Nutzen dahinter stärker bewusst. Mit diesen Tipps kannst du Job Crafting umsetzen Stelle Frustrationen und Wünsche in deinem Arbeitsalltag fest, um mit Job Crafting deine ideale Arbeitsstelle zu schaffen. (Foto: CC0 / Unsplash / Jud Mackrill) Job Crafting ist weder an ein Alter noch an andere Voraussetzungen gebunden. Wichtig ist, dass du das Konzept als einen kontinuierlichen Prozess und eine regelmäßige Aufgabe begreifst – denn Veränderungen im Beruf lassen sich oft nicht von heute auf morgen einführen. Gleichzeitig hilft es dir, wenn du in regelmäßigen Abständen immer wieder über deine Wünsche und Bedürfnisse am Arbeitsplatz nachdenkst. Denn diese können sich mit der Zeit auch verändern. Folgende Leitfragen solltest du dir bei der Umsetzung von Job Crafting stellen: Welche Faktoren lösen bei mir Frust am Arbeitsplatz aus? Was sind meine Stärken? Und wie könnte ich diese noch stärker in meinen Berufsalltag integrieren? Welche zusätzlichen Aufgaben würde ich gerne noch übernehmen? Mit welchen Kolleg:innen würde ich gerne mehr zusammenarbeiten? Inwiefern kann ich unangenehme Aufgaben abgeben oder effizienter erledigen? Hast du diese Fragen für dich analysiert, kann es hilfreich sein, wenn du dich mit deinem Team zusammensetzt. Gemeinsam mit deinen Kolleg:innen und Vorgesetzten kannst du überlegen, wie welche Aufgaben und Rollen sich zukünftig neu verteilen lassen könnten. Anschließend lohnt es sich, die festgelegten Veränderungen im Berufsalltag zu testen und regelmäßig zu reflektieren, ob sie für Verbesserungen sorgen oder nicht. Übrigens: Einige andere Prozesse können still und leise die Entwicklung eines Jobs positiv oder negativ beeinflussen. Lies zum Beispiel in unseren Ratgebern mehr über Quiet Quitting, Quiet Firing und Quiet Hiring. Bist du gerade auf der Suche nach einem neuen Job? Dann kann es dir helfen, über sogenannte Ghost Jobs und Rage Applying Bescheid zu wissen. Weiterlesen auf Utopia.de: Job Hopping: Sind ständige Jobwechsel schlecht? Neuer Job: 7 Tipps für einen guten Start Jobsharing: Was für und gegen den geteilten Arbeitsplatz spricht ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 8 15 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Arbeit Gewusst wie Psychologie HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: