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Kartoffelrose: Das solltest du wissen, bevor du sie pflanzt

kartoffelrose
Foto: CC0 / Pixabay / reginasphotos

Leuchtende Blüten, schöner Duft, insektenfreundlich: Ist die Kartoffelrose die perfekte Pflanze für den naturnahen Garten? Tatsächlich ist das Rosengewächs aus ökologischer Sicht auch problematisch.

Die Kartoffelrose (auch als Apfelrose, Japan-Rose, Sylter Rose bekannt) schmückt mit ihren rosaroten Blüten nicht nur Gärten, sondern zieht mit ihrem aromatischen, an Äpfeln erinnernden Duft auch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an.  Ein Gewinn für Mensch und Insekt, würde man meinen. Doch als sogenannter Neophyt, also invasive Art, hat die Kartoffelrose auch einige ökologische Schattenseiten

Kartoffelrose: Rosengewächs mit vielen Vorteilen

Die Kartoffelrose, eine Wildrosenart, stammt ursprünglich aus Ostasien. Von dort aus hat sie sich in fast alle Teile der Welt verbreitet. Als beliebte Zierpflanze ist sie auch hierzulande häufig an Böschungen in Wohngebieten sowie an Straßen und Autobahnen zu finden. Im Garten macht sie sich als Hecke und Sichtschutz gut. Ihre großen, schmackhaften Hagebutten sind darüber hinaus in Osteuropa ein beliebtes Wildobst. Du kannst daraus zum Beispiel eine Hagebutten-Marmelade herstellen.

Da sie Wind und Salz problemlos vertragen, robust und anspruchslos ist, gedeiht sie außerdem an Küsten sehr gut. Deshalb wird sie dort gerne als Wegmarkierung für Besucher:innen und als Erosionsschutz gegen losen Sand verwendet. 

Auch Insekten bietet die Kartoffelrose reichlich Nahrung: Insbesondere Wildbienen und Schmetterlinge profitieren von dem hohen Pollen- und Nektargehalt. Im Winter, wenn die Blumen verblüht sind, können sich noch Vögel von den wilden Hagebutten ernähren

Kartoffelrose als Gefahr für die Artenvielfalt

Vor allem an Küsten sorgt die Kartoffelrose als Neophyt für Probleme.
Vor allem an Küsten sorgt die Kartoffelrose als Neophyt für Probleme.
(Foto: CC0 / Pixabay / Tawnyowl)

Obwohl die Kartoffelrose viele Vorteile mit sich bringt, ist sie als invasiver Neophyt auch problematisch. Neophyten sind erst relativ kürzlich in ein bestimmtes Gebiet eingeführte Pflanzen, die dort das ökologische Gleichgewicht stören können, zum Beispiel, indem sie heimische Arten verdrängen.

Die Kartoffelrose verbreitet sich rasant und weitläufig aus. In Deutschland ist dies vor allem an den Küsten der Fall. Dort wird der in den Hagebutten befindliche Samen nicht nur von Vögeln weitergetragen, sondern auch vom Wasser. Dank feiner Luftbläschen in der Samenwand kann sich der Samen nämlich sogar schwimmend verbreiten. 

An den Küsten droht die Kartoffelrose vielerorts, die natürlichen Dünen- und Heidelandschaften zu überwuchern, von denen es nur noch wenige gibt. Beispielsweise besiedelt die Kartoffelrose auch ähnliche Gebiete wie die heimische Bibernellrose. Dort, wo die Kartoffelrose dominiert, gibt es demnach tendenziell weniger Artenvielfalt. So gilt die Pflanze als Bedrohung für die küstennah wachsenden Krähenbeerheiden und Strandnelkenrasen. 

An manchen Küstenregionen rückte in der Vergangenheit bereits die Bundeswehr an, um die Rose zu entfernen. Ihr zumindest Einhalt zu gewähren, gelingt nur mit regelmäßigem Ausgraben der Wurzeln oder Mähen. 

Alternativen zur Kartoffelrose

Wenn du in Küstennähe wohnst, ist es besser, keine Kartoffelrose zu pflanzen, um die mühsamen Versuche, die Rosenpflanze dort zu bekämpfen, nicht noch zu behindern. Als Alternative kannst du eine der vielen heimischen Wildrosenarten wählen, die ebenfalls robust, schön duftend und tier- und insektenfreundlich sind. Statt der Kartoffelrose bietet sich vor allem die Bibernellrose an, die hervorragend mit den Bedingungen an der Küste klarkommt.  

Dort, wo die Kartoffelrose nicht droht, bestehende Biotope zu überwuchern, solltest du sie, wenn überhaupt, nur in Kübeln (zum Beispiel als Balkonpflanze) pflanzen, um ihre Ausbreitung besser zu kontrollieren:

  1. Um Kartoffelrosen in Kübeln anzupflanzen, solltest du zuerst sicherstellen, dass der Kübel über Ablaufmöglichkeit für überschüssiges Wasser verfügt.
  2. Dann lege eine Drainageschicht aus groben Steinen oder Tonscherben etwa vier bis fünf Zentimeter dick am Boden des Kübels aus. So vermeidest du Staunässe.
  3. Setze die Kartoffelrose in einen Teil der Erde und fülle den Rest mit torffreier Blumenerde auf. Leichtes Anhäufeln der Erde um die Pflanze herum unterstützt ihre Stabilität.
  4. Gieße die Kartoffelrose sparsam an. 

Dann ist es zusätzlich wichtig, noch genauer darauf zu achten, die Artenvielfalt in deinem Garten zu schützen, indem du eine Vielzahl heimischer Gewächse anpflanzt. Wie du einen naturnahen Garten gestaltest, der zahlreichen Tieren, Insekten und Pflanzen eine Heimat bietet, erfährst du hier:

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