Wilde Hagebutten: So erntest du die roten Früchtchen Von Katrin Baab Kategorien: Ernährung Stand: 18. September 2024, 10:52 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / Innviertlerin Wilde Hagebutten schmecken süß-säuerlich und sind die Früchte des Herbsts. Was du beim Ernten beachten solltest und wie du sie weiterverarbeiten kannst, erfährst du hier. Wilde Hagebutten sind die (Schein-)Früchte einiger heimischen Rosenarten. Die Farbpalette der Hagebutten reicht je nach Sorte von Dunkelrot über Hellrot bis Orange. Sie können rund oder oval sein. Du solltest es mal ausprobieren, wilde Hagebutten zu ernten. Denn einerseits gibt es das regionale Superfood nur selten im Laden als Rohprodukt zu kaufen. Andererseits sind sie auch überaus gesund, da sie sehr viel Vitamin C (pro Gramm mehr als Zitronen) sowie entzündungshemmende Antioxidantien enthalten. Wilde Hagebutten schmecken süß-säuerlich. Wo gibt es wilde Hagebutten? Wilde Hagebutten kannst du an vielen Orten sammeln – Halte die Augen offen. (Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter) Hagebutten sind die Früchte von einigen Rosenpflanzen. Ist die Blütezeit vorbei, kannst du die roten Früchte am Strauch entdecken. In den Hagebutten sind Kerne enthalten, die Samen beziehungsweise Nüsschen der Rosenpflanze. Nicht jeder Rose wachsen Hagebutten, du findest sie jedoch an vielen Wildrosensorten wie der Apfel- oder Hundsrose. Hagebutten wachsen zumeist an großen Sträuchern an Waldrändern, an Wegen oder in Gebüschen und Hecken. Rosen mögen sonnige Standorte und nährstoffreiche Böden. Hagebutten an Straßenrändern solltest du meiden, da sie mit Feinstaub belastet sein könnten. Schaue dich bei deinem nächsten Spaziergang einfach nach Hagebutten um. Hast du einen Strauch gefunden, schau immer mal wieder vorbei, da nicht alle Früchte am Strauch gleichzeitig reifen. Hinweise gibt zudem die Mundraub-Karte der Anti-Fallobst-Plattform mundraub.org. Hier werden die Standorte früchtetragender Pflanzen auf einer Landkarte in deiner Nähe angezeigt. Grundsätzlich kannst du wilde Hagebutten überall ernten. Achte jedoch auf Eigentumsrechte und gehe mit den Pflanzen behutsam um. Was gibt es beim Ernten von wilden Hagebutten zu beachten? Auch im Winter leuchten Hagebutten noch kräftig rot unter Frost und Schnee. (Foto: CC0 / Pixabay / federicomaderno) Der beste Zeitpunkt, wilde Hagebutten in Deutschland zu ernten, ist von September bis Dezember. Nach dem ersten Frost an kühlen Herbstnächten sollen Hagebutten intensiver schmecken, da der Zuckergehalt steigt. Allerdings wird durch den Frost gleichzeitig die Haut der Früchte mehlig und ist nicht mehr so fest. Hagebutten sind jedoch über die gesamte Erntezeit schmackhaft. Der optimale Erntezeitpunkt hängt auch davon ab, wie du die Hagebutten verwenden möchtest. Willst du sie weiterverarbeiten, solltest du sie frühzeitig ernten, möchtest du sie roh verzehren, kann es auch ein späterer Zeitpunkt sein. Achte darauf, dass du Hagebutten nicht mit anderen roten Früchten an Sträuchern verwechselst, wie beispielsweise der giftigen Tollkirsche. Diese Früchte sind meist jedoch weitaus dunkler (eher schwarz) gefärbt. Bist du dir unsicher, lass lieber die Finger davon. Wenn du Hagebutten pflückst, solltest du vorsichtig vorgehen, da die Sträucher Dornen oder Stacheln haben. Trage also gegebenenfalls robuste Gartenhandschuhe und Kleidung, mit der du dich nicht verfängst. Du kannst Hagebutten auch selber pflanzen, um sie jedes Jahr in deinem Garten ernten zu können. Außerdem machen sie deinen Garten insekten- und vogelfreundlich. Wilde Hagebutten essen Wilde Hagebutten sehen nicht nur gut aus, sondern schmecken auch gut. (Foto: CC0 / Pixabay / hansbenn) Achtung, wilde Hagebutten kannst du dir nicht so einfach frisch vom Strauch in den Mund stecken. Ein Teil der Hagebutte ist roh nicht genießbar: Die Kerne der Hagebutten, die sich im Inneren befinden, haben Härchen mit Widerhaken; diese können bei Hautkontakt Juckreiz auslösen. Was du allerdings machen kannst: Wenn die Hagebutten reif und damit weich genug sind, kannst du sie mit den Fingern etwas zusammendrücken. Das Mark sollte so auf einer Seite austreten – das kannst du dann getrost gleich naschen – und die Kerne bleiben im Inneren. Wasche die gesammelten Hagebutten zu Hause mit kaltem Wasser ab. Befreie jede Frucht von Stiel, Blütenansatz und den Kernen. Trage dabei unbedingt Handschuhe. Eine andere Möglichkeit ist es, die Hagebutten als ganze Früchte in heißem Wasser weich zu kochen und sie anschließend durch ein Sieb auszudrücken. Auf diese Weise bleiben die Kerne zurück. Wie du deine gesammelten wilden Hagebutten aufbereitest, hängt davon ab, wie du sie weiterverarbeiten möchtest. Wenn du wilde Hagebutten geerntet hast, solltest du sie unmittelbar nach der Ernte essen oder weiterverarbeiten. Sie halten sich höchstens zwei bis drei Tage im Kühlschrank. Wilde Hagebutten verwenden Wilde Hagebutten sind vielseitig einsetzbar. (Foto: CC0 / Pixabay / Innviertlerin) Aus Hagebutten kannst du die verschiedensten Dinge zubereiten. Auch wenn du sie in der Natur gesammelt hast, solltest du sie vor der Verwendung gründlich mit kaltem Wasser abwaschen. Beachte: Möchtest du von den vielen Vitaminen der wilden Hagebutten profitieren, erhitze sie bei der Verarbeitung nur leicht, da sie mit dem Kochen diese teilweise verlieren. Einerseits kannst du sie frisch verarbeiten: Marmelade: Bereite Hagebutten-Marmelade zu. Diese ist vielseitig einsetzbar: Sie kann dein Brotaufstrich sein, aber auch in Gebäck wie Plätzchen oder Krapfen zum Einsatz kommen. Aus wilden Hagebutten kannst du ebenso Mus oder Gelee zubereiten. Likör: Mit Zucker und einem Schnaps deiner Wahl kannst du leckeren Hagebutten-Likör zaubern. Saft: Aufgekocht mit Wasser, Zucker und etwas Zitronensäure kannst du Hagebuttensaft abfiltern. Sirup: Hagebuttensirup hält sich besonders lange und kann sämtliche Getränke und Gerichte verfeinern. Tee: Die Hagebuttenkerne kannst du trocknen und daraus einen Hagebuttentee aufbrühen. Wichtig ist, dass du sie mehrmals durch ein Sieb gibst und schüttelst, damit möglichst alle Härchen weg sind. Diese möchtest du nicht im Tee haben. Die getrockneten Kerne kannst du in einem luftdichten Gefäß aufbewahren. Pro Tasse benötigst du zwei bis drei Teelöffel Hagebuttenkerne und lässt sie acht bis zehn Minuten in heißem Wasser ziehen. Hagebuttenöl: Es enthält viele Vitamine, gesunde Fettsäuren und Mineralien. Suppe: Bereite eine schwedische Hagebuttensuppe zu. Du kannst auch Pasta mit Hagebutten kochen. Selbst Hagebutten-Ketchup kannst du auf Vorrat einkochen. Andererseits sind wilde Hagebutten auch in getrockneter Variante ein regionales Superfood: Eine Anleitung zum Trocknen der Früchte gibt es in unserem Artikel Hagebutten trocknen: So kannst du sie haltbar machen. Als Richtlinie: Feste Früchte eignen sich oft etwas besser zum Trocknen, da weichere beim Trocknungsprozess zu gammeln beginnen können. Du kannst sie als ganze getrocknete Früchte aufbewahren oder auch zu Hagebuttenpulver verarbeiten. Bei beiden Varianten kannst du sie beispielsweise deinem Smoothie, deinem Müsli oder Porridge hinzufügen oder auch deinem Salat einen süßen Kick verleihen. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist es, Hagebutten als Deko zu verwenden, wie in deiner Herbstdeko oder auch im Adventskranz. Weiterlesen auf Utopia.de: Salbei richtig ernten und trocknen – darauf solltest du achten Walnüsse ernten: So sammelst du sie für den Winter Essbare Pilze sammeln: Das musst du beachten ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 46 1 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Gewusst wie Herbst Lebensmittel Natur HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: