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Katzenfutter bei Öko-Test: Sind Whiskas, Sheba und Co. besser als günstige Eigenmarken?

Katzenfutter bei Öko-Test: Whiskas, Sheba, Felix und Co. im Test
Fotos: Öko-Test

Katzen sind die beliebtesten Haustiere in Deutschland – und werden von ihren Besitzer:innen gerne verwöhnt. Doch lohnt es sich, beim Katzenfutter viel Geld auszugeben und hochpreisige Markenprodukte zu kaufen? Öko-Test hat rund 20 Nassfutter im Labor prüfen lassen – von Whiskas bis günstige Eigenmarken.

„Katzen würden Whiskas kaufen“ hieß es einst in Werbespots des gleichnamigen Katzenfutterherstellers. Doch ist das Futter von Whiskas besser als Sheba, Felix und andere Marken? Öko-Test hat 21 Katzenfutter im Labor prüfen lassen und kann viele Feuchtfutter empfehlen.

Katzenfutter im Test: Öko-Test empfiehlt viele Nassfutter

Viele verwöhnen ihre Stubentiger gerne mit Leckerli oder dem ein oder anderen Happen vom Esstisch. Am besten ist für Katzen jedoch Katzenfutter. Umso wichtiger, dass das Futter die Tiere mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Öko-Test wollte das genauer wissen und hat 21 Nassfutter im Labor prüfen lassen, die als Alleinfutter ausgelobt sind. Das bedeutet: Wenn du deine Katze ausschließlich mit diesem Futter fütterst, dürfen ihr keine Nährstoffe fehlen. Erfreulicherweise trifft das auf sehr viele Katzenfutter im Test zu.

Diese Stoffe sollten in Katzenfutter enthalten sein

Katzenfutter muss die Samtpfoten mit Vitaminen, Eiweiß und Mineralstoffen versorgen sowie mit den wichtigen Aminosäuren Taurin und Arginin. In Sachen Aminosäuren und Eiweißgehalt hatten die Tester:innen bei keinem Katzenfutter etwas auszusetzen. Alle sechs Bio- und 15 konventionellen Feuchtfutter konnten hier überzeugen.

Ebenfalls positiv bewertete Öko-Test, dass den Katzenfuttern kein Zucker zugesetzt wurde. Da die Nassfutter oft Leber beinhalten, untersuchte das Labor die Produkte auf giftige Schwermetalle wie Blei und Cadmium. Diese können sich in Leber anreichern. Glück für die Schmusetiger: Schwermetalle wurden nur in Spuren nachgewiesen.

Aus Sicht der befragten Tierärzt:innen waren auch alle verwendeten Zusatzstoffe wie Verdickungsmittel und Farbstoffe „unproblematisch und für den Einsatz in Katzenfutter zugelassen“. Beruhigend zu wissen, denn ersichtlich sind die Zusatzstoffe für die Verbraucher:innen nicht. Diese sind nicht deklarationspflichtig.

Katzenfutter-Test: Die Testsieger bei Öko-Test

Zu den insgesamt sechs „sehr guten“ Testsiegern zählen drei Bio-Futter und drei konventionelle, darunter:

Katzenfutter bei Öko-Test: Alle Ergebnisse im ePaper lesen

Die beiden Bio-Katzenfutter der Drogeriemärkte dm und Rossmann erzielten immerhin eine „gute“ Gesamtnote. „Dein Bestes Bio, reich an Rind mit Kalb, Erbsen & Rapsöl“ von dm und „Winston Bio Huhn mit Erbsen und Sesamöl“ von Rossmann bekamen wegen überhöhter Phosphorgehalte eine Note abgezogen.

Katzenfutter bei Öko-Test: Oft zu viel Phosphor enthalten

Kritik übten die Tester:innen, wenn Produkte laut ernährungsphysiologischem Gutachten zu viele Mineralstoffe oder Vitamine enthielten. Neben den genannten Produkten von dm und Rossmann wiesen neun weitere Katzenfutter zu hohe Phosphorgehalte auf, so auch bekannte Marken wie Sheba („Sauce Lover mit Huhn“) und Kitekat (24 Vorratspack Markt-Mix in saftigem Gelee, mit Lamm). Beide Markenprodukte erzielten insgesamt ein „gut“.

Auch in einigen Eigenmarken steckt nach Einschätzung der Verbraucherschützer:innen zu viel Phosphor. „Cachet Classic Saftiges Ragout mit Pute & Pilzen“ von Aldi Süd und „Ja! Herzhafte Stückchen in Gelee mit Lachs & Gemüse“ von Rewe kamen durch den Punktabzug noch auf ein „gutes“ Gesamtergebnis.

Katzen fressen nicht jedes Katzenfutter gleich gerne.
Katzen fressen nicht jedes Katzenfutter gleich gerne. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash - Olena Somak)

Wie Öko-Test erklärt, kann zu viel wasserlösliches Phosphor auf Dauer das Risiko für Nierenschäden erhöhen. Ob der Mineralstoff im Katzenfutter in wasserlöslicher oder unlöslicher Form vorliege, sei jedoch unklar. Dazu gebe es derzeit kein anerkanntes Untersuchungsverfahren.

In einzelnen Katzenfuttern bemängelt Öko-Test zudem überhöhte Gehalte an Kalzium, Kupfer, Natrium oder Selen und zog eine Note ab. Gleichzeitig geben die Verbraucherschützer:innen Entwarnung: Akute gesundheitliche Risiken sind durch die Überdosierung nicht bekannt. Trotzdem sei es besser, diese vorsorglich zu vermeiden.

Öko-Test: Zu viel Vitamin A in Katzenfutter kann schaden

Auch beim Vitamin-A-Gehalt im Katzenfutter schaute das Testlabor genau hin. Eine dauerhaft zu hohe Vitamin-A-Aufnahme kann Schäden beim Tier hervorrufen, etwa eine Versteifung der Wirbelsäule. Doch Öko-Test weist darauf hin, dass diese Schäden in Studien beobachten wurden, in denen die Katzen ausschließlich Vitamin-A-reiche Leber fraßen.

Dennoch gibt der Europäische Verband der Heimtierfutterhersteller (FEDIAF) Richtwerte für Vitamin A vor. Diese überschritten die Katzenfutter im Test nicht. Die Gutachter:innen von Öko-Test allerdings urteilten strenger und straften zwei Produkte wegen eines zu hohen Vitamin-A-Gehalts ab. Das „Premiere Meat Menu Adult Rind mit Huhn & Kalb“-Futter von Fressnapf erzielte deshalb (und wegen überhöhter Kupfer-Werte) insgesamt nur ein „befriedigend“.

Katzenfutter bei Öko-Test: Alle Ergebnisse im ePaper lesen

Ist Bio-Futter besser für die Katze?

Laut den Testergebnissen spielt es für die Katze keine große Rolle, ob das Futter aus Bio-Tierhaltung kommt oder nicht. Bio wie auch konventionell schneiden insgesamt erfreulich bei Öko-Test ab. Für die Umwelt und die Nutztiere, die später im Katzenfutter landen, macht das aber durchaus einen Unterschied.

Lies dazu auch: Ökobilanz von Tierfutter: Die Unterschiede zwischen Trocken- und Nassfutter sind riesig

Für Tierfutter werden keine Tiere geschlachtet, sondern Nebenprodukte aus der Schlachtung verwendet, so die Verbraucherschützer:innen. Herzen, Leber oder Pansen werden zu Tierfutter verarbeitet, da Menschen diese selten essen. Wie Öko-Test schreibt, gelten für die Nutztiere, die später zu Bio-Futter verarbeitet werden, „etwas höhere Tierhaltungsstandards“. Sie bekommen anderes Futter, haben mehr Platz und meist Freilauf. Die Bio-Landwirtschaft verzichtet auf chemisch-synthetische Pestizide, was die Böden und das Grundwasser schont.

Da die Herstellung von Tiernahrung dennoch Ressourcen verbraucht, sollte man seine Katze keinesfalls überfüttern. Das ist auch im Hinblick auf die Gesundheit der Miezi wichtig; Übergewicht führt zu gesundheitlichen Risiken. Erfreulich, dass die Empfehlungen der Hersteller zur Futtermenge auf den Verpackungen aus tiermedizinischer Sicht in Ordnung waren.

Unser Test-Fazit lautet: Whiskas kann man aufgrund des Testergebnisses kaufen, mit einem Bio-Futter bist du aber besser beraten. Auch beim Barfen kannst du selbst über die Herkunft des Fleisches entscheiden, doch diese Fütterungsmethode birgt Risiken für die Katze.

Alle Testergebnisse kannst du in der Ausgabe 03/23 oder auf ökotest.de nachlesen.

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