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Kinderfahrrad-Test: Überzeugt Woom beim ADAC?

Kinderfahrrad-Test: Die Sieger und Verlierer bei Stiftung Warentest
CC0 Public Domain / Pexels - Pavel Danilyuk

Sommer bedeutet für viele Kinder: Ab aufs Rad und ins Schwimmbad oder die Eisdiele. Der ADAC hat Kinderfahrräder in 2024 einem Praxistest unterzogen.

Wie nachhaltig sind Kinderfahrräder?

Fahrradfahren ist bekanntlich eine nachhaltige und gesunde Art der Fortbewegung. Doch wie nachhaltig die Fahrräder selbst sind, lässt sich schwer beurteilen und wird bei Kinderfahrrad-Tests meist nur im Hinblick auf Schadstoffe untersucht.

Wichtig: “Made in Germany” hat nur bedingt eine Aussagekraft. Denn auch wenn die Endmontage hierzulande stattfindet, stammen die vielen verschiedenen Einzelteile aus den unterschiedlichsten Ländern. Die Produktion von Aluminium und Carbon verbraucht viel Energie. Am nachhaltigsten ist demnach, ein Fahrrad gebraucht zu kaufenoder ein neues Fahrrad, das möglichst lange hält.

ADAC: 16-Zoll-Kinderräder im Test – Woom ist Testsieger

Der ADAC testete Anfang 2024 Kinderfahrräder der Größe 16 Zoll. Viele Kinder lernen mit dieser Größe das Radfahren. Der ADAC stellte deutliche Unterschiede bei Qualität und Sicherheit fest und findet: Wer ein Kinderfahrrad kauft, sollte nicht nur auf den Preis achten.

ADAC testet Kinderfahrräder
(Foto: Ralph Wagner/©ADAC/Ralph Wagner/obs)

Die Ergebnisse des ADAC:

  • Klarer Testsieger ist das Modell Original 3 von Woom. Laut den Tester:innen überzeugt es vor allem durch sein geringes Gewicht von nur 5,9 Kilogramm, die einfache Verstellbarkeit von Bremshebel und Sattelhöhe (ohne Werkzeug) sowie die effizienten und leichtgängigen Bremsen. Mit rund 450 Euro ist das Fahrrad allerdings auch das teuerste im Test.
    Zu kaufen direkt bei Woom, auch bei Bike Angebot, Ebike-24 oder Fahrrad XXL 
  • Auf Platz 2 folgt das Kinderfahrrad LS-Pro 16 von Puky (390 Euro), das – laut ADAC – gemeinsam mit Woom zeigt, dass namhafte Hersteller in Sachen Qualität und Sicherheit die Nase vorn haben.
    Zu kaufen u.a. bei Lucky BikeRadwelt oder Babymarkt
  • Testverlierer ist das Modell Sixteen von Pyro (420 Euro). Der ADAC bewertete es vor allem wegen des zu geringen Pedalabstands zum Boden und den damit verbundenen Sicherheitsmängeln beim Kurvenfahren mit „mangelhaft“.
ADAC-Kinderfahrradtest: Modell Woom 3 schneidet gut ab
ADAC-Kinderfahrradtest: Das Modell Woom 3 ist Testsieger. (Foto: © ADAC/ADAC/obs)

ADAC findet diverse Sicherheitsmängel

Bei einigen Modellen fielen im Test Sicherheitsmängel und technische Schwächen auf. So halten fünf Herstellern die vorgeschriebene Anzahl an Reflektoren nicht ein, bei acht Modellen fehlte ein vollständiger Kettenschutz. Das Kinderfahrrad Royal Baby Freestyle fiel im Testfeld besonders durch seine schlechte Bremsleistung auf.

Bei der Schadstoffbelastung hielten zwar alle getesteten Fahrräder die gesetzlichen Vorgaben ein, allerdings waren nur die beiden günstigsten Modelle im Test tatsächlich schadstofffrei. Besonders auffällig war das Modell MX 16 2023 von Orbea: In den Griffen stecken Weichmacher. Der ADAC fordert die Hersteller auf, nicht nur die Grenzwerte einzuhalten, sondern grundsätzlich schadstofffreie Materialien zu verwenden.

Die Testtabelle

ADAC-Kinderfahrradtest: Testtabelle
ADAC-Kinderfahrradtest: Testtabelle (© Foto: ADAC/ADAC/obs)

Kinder kommen mit leichten Fahrrädern besser klar

Bei den Fahrversuchen stellte sich im Kinderffahrräder-Test heraus, dass die Kinder umso besser mit dem Fahrrad zurechtkamen, je leichter dieses war – für den ADAC der Hauptgrund, warum das Woom Bike im Test so gut abschnitt.

Der ADAC empfiehlt Eltern: Kinder sollten vor dem Kauf auf jeden Fall im Fachgeschäft probesitzen und das Fahrrad ausprobieren. Nach dem Kauf sollten Sattelhöhe, Lenkerposition und die Erreichbarkeit der Bremshebel von Fachpersonal auf die Größe des Kindes eingestellt werden.

Tipps fürs Radfahren-Lernen und den Fahrradkauf

  • Die ersten Übungsfahrten mit Kindern führt man am besten auf einem abgesperrten Gelände durch.
  • Fahrradfahren erlernen benötigt auch Geduld der Eltern. Am besten funktioniert das ohne Stützräder.
  • Fahrradfahren bedeutet auch, den ein oder anderen Sturz einzukalkulieren. Alle Radfahrer:innen sollten deshalb immer einen geeigneten Helm tragen.
  • Wenn Unsicherheit bezüglich Schadstoffen in den Griffen besteht, können diese beim Fahrradgeschäft in der Regel problemlos durch andere Griffe ausgetauscht werden.

Der ADAC gibt noch weitere Tipps für den Kauf von Kinderrädern:

  • Ein tiefer Durchstieg erleichtert das Aufsteigen.
  • Die Bremshebel sollten gut erreichbar sein.
  • Der Seitenständer sollte beim Rückwärtsschieben nicht hinderlich sein.
  • Pedale sollten rutschfest sein.
  • Der Lenker ist meist durch Drehen fein einstellbar.
  • Die Lenker-Enden sollten geschützt sein.
  • Die Reifen sollten möglichst mit Autoventil ausgestattet sein.
  • Die Sattelhöhe sollte durch Schnellspanner am Sattelrohr verstellbar sein.

Mit Material der DPA

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