Im Kino-Film „Anders essen – das Experiment“ gehen drei Familien einen Selbstversuch ein. Anders einkaufen und umweltverträglicher und fairer essen – ist das alltagstauglich?
Unser Essen hat einen enormen Einfluss auf die Natur. Eine Fläche von rund 4.400 Quadratmetern ist pro Person nötig, um unser Essen anzubauen. Das entspricht etwa der Größe eines kleinen Fußballfeldes. Bei der aktuellen Weltbevölkerung stehen jedem Menschen aber nur 2.200 Quadratmeter zur Verfügung. Der Kino-Film „Anders essen“ wagt zusammen mit Wissenschaftlern und drei Familien ein Experiment: Sie wollen den Flächenverbrauch der Familien stark reduzieren, indem sie anders kochen und einkaufen. Dabei räumt der Kino-Film mit vielen Vorurteilen auf, etwa, dass dies viel zu viel Geld kosten würde.
Darum geht’s bei „Anders essen – das Experiment“
Jeder Kunde kann mit seinem Konsumverhalten Unternehmen beeinflussen. Er entscheidet beim Einkauf, wie umweltfreundlich und fair Produkte angebaut werden. „Mit jedem Essen haben wir auch ein Stück Landschaft produziert. Und haben einen Beitrag zum Klimawandel oder nicht geleistet, haben zum Artensterben beigetragen oder nicht“, sagt Sozialwissenschaftler Benedikt Haerlin von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft.
Er hat in einem Experiment ein Feld von 4.400 Quadratmetern angelegt. So verdeutlicht er den Familien im Film, wie viel Platz für das Essen einer Person nötig ist. Doch damit nicht genug. Nur ein Drittel der Fläche befindet sich im Inland und tierische Produkte machen bei weitem den größten Anteil aus. Es wird deutlich: Vor allem der Konsum tierischer Produkte und der von Lebensmitteln aus dem Ausland haben einen großen Einfluss auf die benötigte Fläche. Doch wie lässt sich das reduzieren?
Im Dokumentarfilm werden die Familien beim Einkaufen von Kameras begleitet. Lebensmittel dürfen nicht zu teuer sein, wenn es schnell gehen muss, greifen sie zu Fertigprodukten. Und im Alltag muss es oft schnell gehen. Doch auf dem 4.400-Quadratmeter-Feld werden die Familien mit ihrem eigenen Essen konfrontiert. Ölpflanzen für Palmöl, viele Quadratmeter nur für Tierfutter und lediglich ein winziger Teil für echtes Obst und Gemüse. Dazu bekommen die Familien Tipps und Tricks, wie sie zum Beispiel mit der App Codecheck Palmöl in Produkten entdecken können. Und wer richtig regional und saisonal einkauft, bezahlt auch nicht mehr als früher für Fertigpizza.
Spannender Kino-Film über unsere Essgewohnheiten
Der Kino-Film „Anders essen“ besticht durch seine besondere Herangehensweise. Denn obwohl Fakten rund um Ernährung, Klima und Artenvielfalt längst bekannt sind, hilft manchmal nur noch die Konfrontation. Genau diesen Ansatz verfolgt das Experiment im Kino-Film und konfrontiert die Familien mit ihrem enormen Flächenverbrauch und den Folgen für die Umwelt. Dass es auch anders geht, ist allen klar. Doch die unterschiedlichsten Vorwände hindern die Familien daran. Für eine fünfköpfige Familie Bio-Produkte zu kaufen, sei doch viel zu teuer. Und im stressigen Alltag scheinen Fertigprodukte die einzige Möglichkeit zu sein.
Die Familien lernen bei „Anders essen“, dass es auch ohne viel Aufwand anders geht. Der Film wirkt dabei nicht belehrend, sondern ist lehrreich. Die Filmemacher zeigen das Platzproblem konkret auf, indem sie die Familien mit dem 4.400-Quadratmeter-Feld-konfrontieren. Das eröffnet neue Perspektiven und macht den Film auch sehenswert für alle, die sich schon länger mit einer nachhaltigen Ernährung auseinandersetzen.
- Kinostart: 27. Februar 2020
- Dauer: 84 Minuten
Trailer:
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