Der Kinofilm „Die Stimme des Regenwaldes“ versetzt den Zuschauer in die Tropen. Hier hat Umweltaktivist Bruno Manser sein altes Leben hinter sich gelassen und seine Berufung gefunden.
Pro Minute werden laut dem Bayrischen Rundfunk 30 Fußballfelder Regenwaldfläche abgeholzt. Dies bringt dramatische Folgen für Menschen und Tiere mit sich: Schließlich führt die Abholzung der Regenwälder zum Artensterben bedrohter Tiere. Aber auch indigene Ureinwohner nennen den Regenwald ihr Zuhause. Mit jeder Zerstörung eines Stücks Waldgebiet verlieren sie einen Teil ihres Lebensraums. Zudem nehmen die Regenwälder große Mengen an Kohlenstoffdioxid aus der Luft auf. Studien zufolge absorbieren sie auf diese Weise einen großen Teil der schädlichen Treibhausgase, die von den Menschen erzeugt werden.
Die Gründe für die Abholzung der Regenwälder sind dabei vielfältig: Oft werden die ehemaligen Waldgebiete zu Ölpalm-, Soja, Bananen– oder Kaffeeplantagen umgewandelt. Der Ertrag der Plantagen wird zur Produktion verschiedener Lebensmittel verwendet. Aus dem Holz der abgeholzten Bäume werden Möbel und Papier hergestellt.
„Die Stimme des Regenwaldes“: Im Kino ab Ende Oktober
Wir schreiben das Jahr 1984. Bruno Manser kehrt der modernen Zivilisation den Rücken. Sein Ziel: Der Dschungel von Sarawak auf der Insel Borneo. Inmitten der einzigartigen Tropenlandschaft findet er sein Glück, als er auf die indigene Bevölkerung der Penan trifft. Der junge Mann lernt die Lebensweise der Ureinwohner kennen und wird ein Teil von ihnen. Doch seine wahre Berufung findet er erst, als die imposanten Bagger sich ihrem Waldstück nähern. Schützend stellt sich der Umweltaktivist vor die Penan.
Auf den jungen Mann wird ein Kopfgeld erhoben. Bewaffnete suchen nach Bruno Manser. Doch dieser gibt den Kampf nicht auf, sondern erhebt nun auch in den Medien seine Stimme für die Bewahrung des Regenwaldes. „Der Regenwald ist die Lunge der Erde. Ist sie zerstört, sterben auch wir“, bekennt er gegenüber der Presse und setzt so weltweit ein Zeichen.
- Kino-Start: 22. Oktober 2020
- Genre: Dokumentarfilm
- Dauer: 142 Minuten
Kinofilm „Die Stimme des Regenwaldes“ fordert zum Handeln auf
Seit 2005 gilt Bruno Manser als verschollen. Fünfzehn Jahre später ist sein Einsatz für den Regenwald noch immer von weltweiter Bedeutung. „Die Kombination aus Naivität und Beharrlichkeit im Kampf gegen ein globalisiertes Wirtschaftssystem macht ihn zu einer bedeutenden Figur der jüngeren Geschichte“, äußert sich Regisseur Nikolas Hilber zur Relevanz des Protagonisten.
Dabei sucht der Film nicht den einen Schuldigen, der für die Regenwald-Abholzung verantwortlich ist. Stattdessen zeigt der Regisseur mit „Die Stimme des Regenwaldes“ auf, dass es sich hierbei um ein vielschichtiges Problem handelt. Es fängt bei den Konsumenten an, die beispielsweise auf Lebensmittel mit Palmöl zurückgreifen, und reicht bis zur höchsten Ebene der Politik, deren kapitalistisches Wirtschaftssystem weiterhin von den Regenwäldern Gebrauch macht.
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