„I am Greta“ heißt der Dokumentarfilm über Greta Thunberg, der heute Abend im Ersten läuft. Er zeigt, wie aus dem Schulstreik eines 15-jährigen Mädchens aus Schweden eine weltweite Klimabewegung wurde.
Stockholm 2018 kurz vor den Wahlen: Die 15-jährige Greta sitzt mitten im Winter mit Mütze, Handschuhen und einem Pappschild vor der Schule. „Schulstreik für den Klimaschutz“ steht auf Schwedisch auf ihrem Schild, das einige Passanten lesen. Manche bleiben daraufhin stehen und fragen sie, was das denn solle. Dokumentarfilmer Nathan Grossmann hält all dies mit seiner Kamera fest. Ein Freund hatte ihm von der Aktion erzählt: Greta wolle kurz vor der Wahl für mehr Klimaschutz protestieren, weil die Politiker kaum etwas gegen den Klimawandel unternähmen. Die Bilder gehen um die Welt und es entsteht eine globale Klimabewegung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Dokumentarfilmer Grossmann beschließt, weiterzufilmen. So entstand ein bewegender Film über die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ und ihr Gesicht, Greta Thunberg.
I am Greta (Ich bin Greta): Film über die neue Klimaschutzbewegung
„Ich bin Greta“ (I am Greta) – so beginnen zahlreiche Reden der jungen Schwedin. Ihre alarmierenden Worte gehen um die Welt, das Time Magazine kürte sie 2019 zur Person des Jahres. Der Dokumentarfilm zeigt, wie es dazu gekommen ist und nimmt seine Zuschauer*innen dorthin mit, wo alles begonnen hat. Die Kamera begleitet Thunberg von ihrem ersten Sitzstreik vor der Schule bis zur Rede bei der Klimakonferenz der UN. Einer der Höhepunkte ist die Fahrt zur UN-Konferenz in New York per Segelboot. Denn Fliegen kommt für die Klimaaktivistin nicht in Frage.
Der Film enthält viele private Einblicke in das Leben der Familie Thunberg – eine Familie, in der Klimaschutz vor dem Schulstreik kaum ein Thema war. Die privaten Einblicke in das Leben von Greta Thunberg zeigen auch, wie sich das Asperger-Syndrom auf ihr Engagement für den Klimaschutz und ihre Familie auswirkt.
- Kino-Start: 16. Oktober 2020
- Free-TV-Premiere: 16. November um 23.20 Uhr im Ersten
- Online schauen: zur ARD-Mediathek (seit 14. November)
Trailer:
Film „I am Greta“ zeigt Licht und Schattenseiten
Was mit dem Schulstreik eines 15-jährigen Mädchens begann, ist innerhalb kurzer Zeit zu einer globalen Klimaschutzbewegung geworden. Fridays for Future, Klima-Gipfel und Treffen mit einflussreichen Politikern aller Welt – all dies zeigt der Film ebenso wie die Schattenseiten der weltweiten Popularität: Anfeindungen im Internet und Shitstorm. Als Greta Thunberg den Film zum ersten Mal gesehen hat, meinte sie: „Ich mag den Film sehr und denke, er zeigt ein realistisches Bild von mir und meinem Alltag“. Sie hoffe, dass jeder durch den Film verstehen kann, dass Jugendliche nicht aus Spaß einen Schulstreik machen. „Wir protestieren, weil wir keine andere Wahl haben“, so die heute 17-Jährige.
„I am Greta“ ist ein außergewöhnlicher Dokumentarfilm: Er ist so nah dran wie kaum ein Film. Er nimmt in vielen Fällen die Perspektive von Greta Thunberg ein, zum Beispiel indem sich der Kameramann beim Schulstreik neben Greta setzt und die erstaunten Passanten so aus Gretas Augen wahrnimmt. Er zeigt das Heimweh auf dem Segelboot nach New York, die Depressionen, die mit dem Asperger-Syndrom einhergehen und Gänsehaut-Momente aus den Reden Thunbergs.
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