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Greta Thunberg erhält Umweltpreis – und lehnt über 45.000 Euro ab

Greta Thunberg, Umweltpreis, Nordischer Rat
Foto: Screenshot Instagram Greta Thunberg

Der Nordische Rat hat Greta Thunberg mit dem Umweltpreis ausgezeichnet. Doch die Klimaaktivistin will ihn nicht haben. Auf Instagram hat sie eine Erklärung dafür veröffentlicht, die zugleich eine Abrechnung mit ihrer Heimat ist. 

Der Klimaschutzpreis der Goldenen Kamera, der Rachel-Carson-Preis oder der „Botschafter des Gewissens“-Award von Amnesty International – allein in diesem Jahr hat Greta eine Vielzahl an Ehrungen erhalten. Die neueste Auszeichnung will die 16-jährige Schwedin aber nicht annehmen.

Der aktuelle Preis stammt vom Nordischen Rat, einem Forum aus fünf nordischen Ländern: Schweden, Dänemark, Island, Norwegen, Finnland. Einmal im Jahr vergibt der Rat einen „Natur- und Umweltpreis“. Damit will er Organisationen, Unternehmen oder Personen ehren, die sich besonders für die Umwelt einsetzen. Dass die Wahl dieses Jahr auf Greta Thunberg fiel, dürfte niemanden überraschen.

Greta Thunberg: „Die Klimabewegung braucht keine weiteren Preise“

Greta erklärte auf Instagram zwar, dass der Preis eine große Ehre sei. Sie werde ihn aber nicht annehmen. „Die Klimabewegung braucht keine weiteren Preise. Was wir brauchen, ist, dass Politiker und die Menschen an der Macht anfangen, der aktuellen Wissenschaft zuzuhören“, schrieb Greta.

Die Schwedin kritisierte in ihrem Post außerdem, dass die nordischen Länder ihrem guten Ruf als Umweltschützer nicht gerecht werden: „Es fehlt nicht an Prahlerei darüber. Es fehlen keine schönen Worte. Aber wenn es um unsere tatsächlichen Emissionen und unseren ökologischen Fußabdruck pro Kopf geht – wenn wir unseren Konsum, unsere Importe sowie den Flug- und Schiffverkehr einbeziehen – dann ist es eine ganz andere Geschichte.“

Greta Thunberg fordert effektiven Klimaschutz

Greta Thunberg, Opec
Greta Thunberg in Stockholm. (Foto: © Utopia/Vipasana Roy)

Die Entwicklung gehe aktuell in die falsche Richtung. In Norwegen beispielsweise habe die Regierung vor kurzen eine „Rekordnummer“ an neuen Genehmigungen ausgestellt, um nach Öl und Gas zu suchen. In Schweden sei der Verbrauch an Ressourcen so hoch, dass die Menschheit vier Erden bräuchte, wenn alle Menschen so leben würden. „Wir gehören zu den Ländern, die die Möglichkeit haben, am meisten zu tun. Aber unsere Länder tun so gut wie gar nichts.“

Bis das sich ändert, werde weder Greta noch Fridays for Future den Umweltpreis des Nordischen Rates annehmen. Auch das Preisgeld von 500.000 Schwedischen Kronen – etwa 46.230 Euro – will Greta nicht haben.

Utopia meint: Greta Thunberg hat viele Menschen beeindruckt: Sie wird gefeiert, mit Auszeichnungen überschüttet und zu wichtigen politischen Ereignissen eingeladen. Zugleich hat man den Eindruck, dass viele sich mehr für ihre außergewöhnliche Geschichte interessieren – das 16-jährige Mädchen mit Asperger Syndrom, das sich mit den Mächtigen anlegt – und weniger für das, was sie sagt. Greta Thunberg geht es nicht um den Ruhm, sie will, dass die Menschheit effektiv gegen den Klimawandel vorgeht. Diese Botschaft geht in all dem Rummel um ihre Person viel zu oft unter.

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