Kirschholz war vor allem in früheren Jahrhunderten ein beliebtes Zierholz. Auch heute erfreut sich das edle Holz wieder zunehmender Beliebtheit. Hier erfährst du mehr zu Merkmalen, Verwendung und Nachhaltigkeit von Kirschholz.
Kirschholz: Merkmale und Eigenheiten
Kirschholz gilt seit dem 18. Jahrhundert als besonders feines Holz und erfreute sich besonders in der Zeit des Biedermeier und des Jugendstils großer Beliebtheit. Daher bestehen viele Antikstücke aus Kirschholz. Bisher spielte es im Vergleich zu anderen Holzarten eine untergeordnete Rolle, erlebt aber mittlerweile ein Comeback und wird vor allem für wertvolle Möbelstücke und hochwertigen Innenausbau genutzt.
Das Holz stammt von der Süß- beziehungsweise Vogelkirsche, die in vielen Teilen Mitteleuropas beheimatet ist. Mittlerweile wird sie auch auf anderen Kontinenten, insbesondere in Nordamerika und Asien, angebaut. Besonders typisch ist die rötlich-braune Farbe des Kernholzes, die auch einen goldenen Schimmer aufweisen kann. Teilweise ist es von grünen Streifen durchzogen. Das Splintholz (also die äußere Zone des Stammes) ist dagegen von einem gelblich-weißen Farbton geprägt.
Kirschholz: Vor- und Nachteile
Kirschholz hat eine feinporige Struktur und lässt sich leicht auf unterschiedliche Weise verarbeiten. So kannst du das Holz schleifen, hobeln, polieren oder verleimen. Auch Nägel und Schrauben halten sich problemlos in der Struktur des Holzes.
Kirschholz ist sehr elastisch und fest, mittelschwer und mittelhart bis hart. Besonders beliebt ist es aufgrund seiner glatten und matt glänzenden Oberfläche. Es trocknet schnell, neigt dabei aber leicht dazu, sich zu werfen. Kirschholz ist nicht witterungsbeständig und daher nicht für die Verwendung im Außenbereich geeignet. Zudem ist es relativ anfällig für Schädlinge wie Pilze oder Insekten.
Mit der richtigen Pflege sind Gegenstände aus Kirschholz sehr langlebig. Achte dabei darauf, dass das Holz nicht nass wird und reinige es regelmäßig vorsichtig mit einem feuchten Tuch. Zusätzlich kannst du es mit etwas Öl pflegen. Besonders gut eignet sich Leinöl. Mehr dazu erfährst du hier: Holz ölen: So trägst du das Leinöl am besten auf
Verwendung und Nachhaltigkeit von Kirschholz
Als Edelholz findet Kirschholz vor allem in folgenden Bereichen Verwendung:
- Möbel
- Wand- und Deckenverkleidungen
- Parkett
- Vertäfelungen
- Furniere
- Skulpturen
- Vasen
- Musikinstrumente
- Schmuckartikel
Kirschbäume gehören eigentlich zu unseren heimischen Obstbäumen. Doch die wachsende Nachfrage nach Kirschholz kann nicht allein durch europäische Kirschbäume gedeckt werden. Daher wird das Holz oft aus Nordamerika importiert. In diesem Fall hat es durch die langen Transportwege und den damit verbundenen CO2-Ausstoß jedoch eine schlechtere Ökobilanz. Wenn du also auf Kirschholz zurückgreifen möchtest, solltest du versuchen, möglichst regionale Ware zu kaufen.
Um zu vermeiden, dass für den Anbau des Kirschholzes Urwald zerstört wird, solltest du zudem darauf achten, nur FSC-zertifiziertes Holz zu kaufen. Dadurch stellst du sicher, dass die Wälder und Plantagen nach nachhaltigen Standards bewirtschaftet wurden.
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