Der Kohlweißling schwirrt ab April durch unsere Gärten und futtert sich ab Juni durch unseren Kohl. Wie du den Schädling ohne Pestizide los wirst, erfährst du hier.
Der Kohlweißling ist eine häufig vorkommende Schmetterlingsart in Europa und Nordafrika. Sowohl der Große wie auch der Kleine Kohlweißling gehören zu den sogenannten Tagfaltern, da sie im Gegensatz zu anderen Faltern tagsüber aktiv sind. Ihre Flügel haben eine cremeweiße Farbe und sind an den Spitzen leicht dunkelgrau gefärbt. Zusätzlich haben Männchen an der Oberseite des Vorderflügels einen, die Weibchen zwei dunkelgraue Flecken. Der männliche Große Kohlweißling hat keine Flecken.
Während die Raupe eines Kleinen Kohlweißlings unscheinbar grün mit winzigen dunklen Punkten und gelben Streifen daherkommt, ist die Raupe des Großen Kohlweißlings deutlich auffälliger: Sie ist größer und ihre Farbpalette reicht von grün bis zitronengrün. Der Körper ist gemustert mit schwarzen Flecken und Sprenkeln und stärker behaart als die Raupe des kleinen Kohlweißlings.
In diesem Artikel erklären wir dir, wie du die Raupen des Kohlweißlings bekämpfen und einen Befall verhindern kannst.
Das fressen Kohlweißling-Raupen
Beide Raupenarten kannst du von Juni bis Oktober sichten. Bei milden Temperaturen überwintern sie sogar. Sie haben stets einen guten Appetit und zwar auf fast alle Kohlarten, die in deinem Garten wachsen. Das liegt an dem Duft, den das Senföl der Kohlblätter verbreitet. Die Raupen zerfressen mit Vorliebe die Blätter von Weißkohl, Spitzkohl, Blumenkohl, Wirsing und Kohlrabi und werden deswegen sowohl im Gartenbau wie auch in der Landwirtschaft als Schädlinge eingestuft. Außerdem mögen sie Raps.
Vor allem Raupen zweiter Generation verursachen ab Juli erhebliche Schäden an den Kohlpflanzen. Während der Große Kohlweißling nur die Blätter frisst, dringen die Larven des Kleinen Kohlweißlings auch in die Kohlherzen ein. Manchmal fressen sie auch andere Pflanzen ab, wie die Kapuzinerkresse und Fuchsschwanzgewächse (zum Beispiel Amaranth). Sein Appetit ist dabei so groß, dass er die Blätter mitunter skelettiert, also nur das Blattgerippe übrig lässt.
Mit folgenden Tipps kannst du den Kohlweißling bekämpfen:
Werde den Kohlweißling ohne Pestizide los
Um rechtzeitig reagieren zu können, solltest du bereits ab Mai/Juni nach den Eiern des Kohlweißlings Ausschau halten. Die Schmetterlinge legen sie an der Unterseite der Blätter ab.
- Die Eier kannst du mit der Hand leicht zerdrücken. Ziehe Handschuhe an, falls es für dich unangenehm ist. Alternativ kannst du die Eier mit einer weichen Bürste ausbürsten. Sei dir allerdings bewusst, dass die Raupen und späteren Schmetterlinge dabei sterben. Sammle die Eier alternativ ein und lege sie an einer weit entfernten Stelle ab, damit die Raupen dort schlüpfen können.
Glücklicherweise gibt es viele natürliche Mittel und Wege, um den geschlüpften Kohlweißling zu bekämpfen:
- Bei einem leichten Befall kannst du die Raupen absammeln und sie auf andere Futterpflanzen legen.
- Starke Gerüche schrecken den Kohlweißling ab. Dazu kannst du unter dem Kohl Tomatenblätter ausstreuen. Sobald sie trocken sind, lege frische nach, damit der Geruch weiter ausströmen kann. Riecht der Kohl nach Tomaten, erkennt ihn der Schmetterling nicht. Du kannst die Pflanzen auch mit einem Pflanzensud aus Rainfarn oder Wermut begießen.
- Vertreibe Vögel nicht aus deinem Garten, denn sie fressen gerne Raupen. Stelle eine Vogeltränke auf oder baue eine Vogelhäuschen, um sie anzulocken. Allerdings mögen nicht alle Vögel Kohlweißling-Raupen, da diese aufgrund der scharfen Senföle für viele Vogelarten kaum genießbar sind.
- Siedle Schlupfwespen in deinem Garten an. Sie sind neben Vögeln die natürlichen Fressfeinde von Kohlweißlingen und halten diese somit fern von deinem Gemüse.
- Bestreue die Pflanze mit Tabakasche. Dafür musst du sie zuerst mit einer Gießkanne befeuchten, damit die Asche haften bleibt. Alternativ kannst du auch Steinmehl benutzen. Achtung: Nutze keine Zigarettenasche, da diese giftige Stoffe in Pflanzen und Erde hinterlässt. Mehr dazu erfährst du hier: Zigarettenstummel: So entsorgst du sie richtig.
- Du kannst die Raupen auch direkt mit einem Präparat auf biologischer Basis (Bakterium Bacillus thuringiensis) bekämpfen. Auf diese Methode solltest du allerdings erst zurückgreifen, wenn wenn die anderen nicht helfen.
Kohlweißling bekämpfen: Wie beugst du einem Befall vor?
Prävention ist ohnehin der beste Schutz gegen Schädlingsbefall. Dabei geht es vor allem darum, den Kohlweißling davon abzuhalten, auf deinen Pflanzen Eier abzulegen.
Dazu gibt es einfache Methoden:
- Setze auf Mischkulturen: Eine Mischkultur aus Kohl, Tomaten und Sellerie ist für den Kohlweißling stark aromatisch. Wie bei den Tomatenblättern nutzt du auch hier die Ablenkung durch starke Gerüche. Der Kohlweißling kann so den Kohl nicht erkennen und seine Eier darauf ablegen.
- Bringe feinmaschige Schutznetze an. Du solltest sie am besten direkt nach der Aussaat anbringen, die Ränder ringsum in die Erde eingraben und mit Steinen beschweren.
- Halte die Fruchtfolge ein. Sie schützt vor vielen Schädlingen und sorgt für üppigere Ernten. Wie das geht, kannst du hier nachlesen: Fruchtfolge und Fruchtwechsel: Das sollten Gärtner wissen.
- Suche die Blätter der Kohlpflanzen regelmäßig nach Eiern ab. Sie sind klein, gelb und sehen ein wenig wie längliche Stachelbeeren aus.
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