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Krähe oder Rabe: Das ist der Unterschied

Raben und Krähen
Foto: CC0 / Pixabay / jggrz

Raben und Krähen haben auf den ersten Blick einige Gemeinsamkeiten. Hier findest du heraus, wie du die beiden Vogelarten unterscheiden kannst.

Krähen und Raben gehören zur Familie der Rabenvögel, auch Corvidae genannt. Diese ist den Singvögeln untergeordnet, obwohl die Vögel eher krächzende Laute von sich geben.

Gemeinsamkeiten von Raben und Krähen sind zum Beispiel, dass sie als intelligent gelten, in Gruppen leben und ein (größtenteils) schwarzes Federkleid tragen. Doch es gibt auch einige Unterschiede. Wir erklären dir, wie du erkennen kannst, ob es sich um einen Raben oder eine Krähe handelt. 

Größe und Aussehen von Raben und Krähen

Raben und Krähen kann man unter anderem wegen ihrer Körpergröße unterscheiden.
Raben und Krähen kann man unter anderem wegen ihrer Körpergröße unterscheiden.
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Bei den Raben spricht man in Deutschland meist von Kolkraben. Kolkraben sind die größten bei uns vorkommenden Rabenvögel und können eine Körpergröße von bis zu 67 Zentimeter mit einer Flügelspannweite von bis zu 130 Zentimeter erreichen. Ihr Gefieder ist schwarz und schimmert leicht grünlich bis bläulich oder gar violett, ihr Schnabel ist dunkel und kräftig. 

Bei den Krähen gibt es laut dem SWR in Deutschland die Arten Rabenkrähen, Nebelkrähen und Saatkrähen. Sie alle sind zahlreicher vertreten als der Kolkrabe und deutlich kleiner. Rabenkrähen zum Beispiel werden nur bis zu 49 Zentimeter mit einer Flügelspannweite von 104 Zentimeter groß. Sie haben ein schwarzes Gefieder und einen dunklen Schnabel. Saatkrähen sind ebenfalls schwarz und haben einen hellen Schnabel. Nebelkrähen haben dagegen eher gräuliche Federn am Körper sowie einen schwarzen Kopf und schwarze Flügel.

Auch Dohlen, Elstern, Eichelhäher und Tannenhäher gehören laut dem NABU übrigens zu den Rabenvögeln.

Stimmen der Vögel

Auch die Stimmen von Raben und Krähen unterscheiden sich für gewöhnlich. Die verschiedenen Krähenarten geben laut NABU meist ein heiseres oder krächzendes Geräusch von sich, Raben haben dagegen eine tiefere und kräftigere Stimme als Krähen. Auch hier aber gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten. 

Webseiten und Apps, die dir beim Bestimmen von Vogelstimmen helfen, findest du übrigens in unserem Artikel Vogelstimmen erkennen: Empfehlenswerte Apps und Webseiten.

Übrigens können Kolkraben laut ARD alpha sogar sprechen lernen, wenn man ihnen Sätze lang genug vorspricht. Untereinander kommunizieren sie durch Länge, Tonhöhe und Lautstärke ihrer Rufe und können so ihre Artgenossen zum Beispiel über Futterstellen informieren. Sie können dabei aber auch mitteilen, wie alt sie sie sind, welchem Geschlecht sie angehören und welchem Problem sie gegenüberstehen. Laut NABU gibt es in der Sprache der Kolkraben bis zu 79 verschiedene Rufe und sogar Regeln für deren Gebrauch.

Verhalten und Lebensraum

Krähen halten sich oft auch in städtischen Gegenden auf.
Krähen halten sich oft auch in städtischen Gegenden auf.
(Foto: CC0 / Pixabay / wal_172619)

Kolkraben bleiben laut NABU für gewöhnlich lebenslang in ihrem Revier. Sie leben oft in ländlicheren Gebieten, wie in großen Wäldern, am Waldrand oder halboffenen Geländen. Immer öfter trifft man sie aber auch in der Nähe von Städten an. Sie bleiben ihr Leben lang mit ihrem Partner zusammen; sowohl die weiblichen als auch die männlichen Vögel sind für Ausbrüten und Pflegen der Nachkommen zuständig. Ihre Nester bessern die Raben stets aus, sie verwenden sie auch mehrmals. 

Krähen hingegen leben meist in größeren Gruppen. Rabenkrähen sind laut NABU beispielsweise im Winter oft in Gruppen mit Dohlen und Saatkrähen unterwegs. Sie leben in der Nähe von Feldern, aber auch in Dörfern und Städten. Auch andere Krähenarten sind in lichten Wäldern, auf Feldern, aber auch in dörflichen oder städtischen Gegenden in Parks und Gärten zu finden. Einige Arten brüten in Gruppen, bei anderen brüten die Paare alleine. 

Raben und Krähen: Fazit

Du kannst die Vögel zusammenfassend also anhand von verschiedenen Merkmalen unterscheiden: Raben sind größer als Krähen, haben eine tiefere und kräftigere Stimme und sind eher in ländlicheren Gegenden zu finden. Krähen halten sich eher in größeren Gruppen auf und sind häufiger in Städten und Dörfern angesiedelt. 

Raben und Krähen sind laut NABU nicht besonders beliebt, gelten als blutrünstig und werden wegen ihrem Gruppenvorkommen oft als Plage wahrgenommen. Doch tatsächlich vermehren sich die Vögel anders als oft behauptet nicht unkontrolliert, sondern haben eine Art automatische Grenze bei der Fortpflanzung, um ihre Bestände stabil zu halten.

Rabenvögel können des weiteren laut NABU sehr nützlich sein: Durch das Beseitigen von Aas üben sie eine wichtige ökologische Funktion aus. Außerdem ernähren sich Raben, Krähen und ihre Verwandten von Insekten wie Raupen, Käfern und Würmern und tragen damit eine wichtige Rolle zur Schädlingsbekämpfung in Wäldern und in der Landwirtschaft bei.

Obendrein sind Raben und Krähen laut ARD alpha ziemlich intelligent: Sie können beispielsweise Gesichter erkennen, planen für den folgenden Tag und betreiben Vorratshaltung. Bei der Nahrungssuche verwenden sie Werkzeuge, die sie sogar aus mehreren Teilen selbst zusammenbauen können. Auch machen sie sich zum Knacken von Nüssen beispielsweise vorbeifahrende Autos zunutze, indem sie diese gezielt bei Rotphasen auf die Straße legen. Entgegen der Vorurteile sind Rabenvögel übrigens sehr fürsorgliche Eltern, die ihren Nachwuchs pflegen und verteidigen.

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