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Luzides Träumen: Lässt sich das lernen?

Luzides Träumen
Foto: CC0 / Pixabay / kinkate

In luziden Träumen kannst du die Handlung innerhalb deiner Traumwelt mit etwas Übung selbst steuern. Wir erklären dir, welche Vorteile dies hat, aber auch, welche Gefahren sich dahinter verbergen können.

Luzides Träumen: Das steckt dahinter

Luzides Träumen bedeutet, dass du dir als träumende Person darüber bewusst bist, dass du gerade träumst. Außerdem bist du in der Lage, die Traumwelt vom Zustand des Wachseins zu unterscheiden. Studien zufolge hätten etwa die Hälfte aller Menschen mindestens einmal im Leben einen luziden Traum; ein Viertel sogar einmal im Monat. Diese sogenannten „Klarträume“ finden im Schlaf während der REM-Phase statt.

Über den Wolken fliegen, in einem Schloss leben oder durch eine beeindruckende Unterwasserwelt tauchen: Theoretisch soll jeder Mensch diese Form von Träumen auch beeinflussen können. Beispielsweise ist es dann möglich, Abläufe oder Personen innerhalb deiner Träume zu verändern. Das erfordert jedoch ein wenig Übung, so Neurowissenschaftler Martin Dresler gegenüber Deutschlandfunk Nova. Dafür kannst du ein Traumtagebuch führen, in dem deine Träume notierst und nach deinem Belieben umschreibst. So kannst du zum Beispiel einen Albtraum in einen Traum mit positivem Ausgang für dich umschreiben.

So trainierst du luzides Träumen

Luzides Träumen kannst du auf drei unterschiedliche Arten und Weisen trainieren. Wir stellen dir die drei gängigsten Methoden vor:

  1. Realitätscheck: Erstens bietet sich dafür der Realitätscheck an. Dafür fragst du dich tagsüber mehrmals, ob du träumst oder wach bist. Dies kannst du dir beispielsweise selbst beantworten, indem du durch den geschlossenen Mund einzuatmen versuchst. Idealerweise übernimmst du diese Gewohnheit dann auch im Schlaf.
  2. MILD-Technik: Bei der MILD-Methode (Mnemonische Induktion von luziden Träumen) versuchst du dich, unmittelbar vor dem Einschlafen an deinen letzten Traum zu erinnern. Vor dem Einschlafen kannst du probieren, dich in diesen Traum zurückzuversetzen und ihn dieses Mal auch bewusst als Traumzustand wahrzunehmen. Hilfreich kann dabei die mehrmalige Wiederholung des folgenden Satzes sein: „Wenn ich das nächste Mal träume, werde ich mich daran erinnern, dass ich träume.“
  3. WBTB-Methode: Die Abkürzung „WBTB“ steht für „Wake Back To Bed“. Stelle dir hierfür einen Wecker, der dich fünf bis sechs Stunden nach dem Einschlafen aufweckt. Bleibe nun wenige Minuten bis maximal eine Stunde wach. Diese Zeit kannst du auch wunderbar für die MILD-Technik nutzen. Es wird angenommen, dass dieses kurze Aufwachen die Aktivität in Schlüsselbereichen des Gehirns erhöht, die am luziden Träumen beteiligt sind, während man wieder in den REM-Schlaf gleitet, das Stadium, in dem luzides Träumen möglich ist.

Diese Chancen und Risiken birgt luzides Träumen

Luizdes Träumen kann bei der Behandlung psychischer Erkrankungen helfen.
Luizdes Träumen kann bei der Behandlung psychischer Erkrankungen helfen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Claudio_Scott)

Seiner Kreativität und Fantasie während des luziden Träumens freien Lauf zu lassen, hört sich verführerisch an. Tatsächlich legt die Forschung nahe, dass sich Klarträume beispielsweise bei der Behandlung von psychischen Krankheiten einsetzen lassen. Diese Chancen und Risiken stecken hinter den bewussten Träumen:

  • Behandlung von Depressionen und Angststörungen: Luzides Träumen kann womöglich bei der Intervention von Albträumen helfen, welche als Symptom psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen auftreten können. Diese Behandlungsmethode legt eine Studie der Universität Wien nahe.
  • Verbesserung physischer Leistungen und motorischer Abläufe: Wer bewusst träumt, kann laut einer Studie der Universität Bern sogar Bewegungs- und Trainingsabläufe im Schlaf durchführen.
  • Halluzinationen und Schlafparalysen: Möglicherweise tragen luzide Träume dazu bei, Halluzinationen zu verstärken, sodass es Betroffenen schwerfällt, zwischen Traumwelt und Realität zu unterscheiden. Demnach sollten Menschen, die zu Realitätsverlust neigen, von luziden Träumen lieber Abstand nehmen. Aktuell mangelt es allerdings noch an wissenschaftlichen Beweisen für diesen Zusammenhang. Unter Umständen können diese Halluzinationen auch zusammen mit Schlafparalysen auftreten. Dabei handelt es sich um Wachphasen, in denen der oder die Betroffene nicht imstande ist, seine beziehungsweise ihre Muskeln zu bewegen.

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