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Depressionen überwinden: So kannst du Betroffenen helfen

depressionen überwinden
Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap

Depressionen überwinden: Für Betroffene ist es oftmals sehr schwer, sich selbst aus der Abwärtsspirale herauszuwinden. Wie du dabei bestmöglich helfen kannst, erfährst du hier.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts leiden in Deutschland rund zehn Prozent der Bevölkerung unter einer depressiven Symptomatik. Obwohl die psychische Erkrankung also recht weit verbreitet ist, wissen viele nicht, wie sie betroffenen Freund*innen, Partner*innen oder Familienmitgliedern helfen können.

Welche Symptome eine Depression anzeigen, worauf du im Umgang mit einer erkrankten Person achten musst und wie du sie am besten unterstützt, erfährst du hier.

Symptome einer Depression: Auf diese Zeichen solltest du achten

Depressionen können zu Suizidversuchen führen.
Depressionen können zu Suizidversuchen führen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

Es ist gar nicht so einfach festzustellen, ob jemand an einer Depression erkrankt ist. Die Symptome und die Intensität können erheblich variieren. Deshalb ist es wichtig, dass du die andere Person gut beobachtest.

Diese Symptome können auf eine Depression hindeuten:

  • Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Freudlosigkeit
  • Antriebslosigkeit, Interessensverlust
  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und reduzierte Leistungsfähigkeit
  • Gefühle von Schuld oder Wertlosigkeit
  • Isolation von Familie und Freund*innen
  • Gereiztheit, Aggressivität und Unnahbarkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Schlafstörungen
  • vermehrte Schmerzen
  • Druck in der Brust oder Beschwerden beim Atmen

Wenn die Anzeichen über einen Zeitraum von zwei Wochen hinausgehen und nicht dem gewöhnlichen Verhalten einer Person entsprechen, ist es wahrscheinlich, dass eine Depression vorliegt.

Bleiben Depressionen unbehandelt, können sie chronisch verlaufen und sogar zum Suizid führen. Aus diesem Grund ist es wichtig, betroffene Menschen zu ermutigen, sich professionelle Hilfe zu suchen und sie in ihrem Alltag zu unterstützen.

Übrigens: Wer an Depressionen erkrankt ist, leidet mitunter auch häufiger unter Zähneknirschen. Manche Antidepressiva können Zähneknirschen nämlich begünstigen

Depressionen überwinden: So kannst du helfen

Offene Gespräche und vertrauensvolle Bindungen helfen Depressionen überwinden zu können.
Offene Gespräche und vertrauensvolle Bindungen helfen Depressionen überwinden zu können.
(Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

Depressionen sollten unbedingt ernst genommen werden. Wenn du spürst, dass eine nahestehende Person sich plötzlich zurückzieht und Symptome aufzeigt, solltest du das Gespräch suchen. Zeige der betroffenen Person Verständnis und taste dich mit gezielten Fragen heran. Dabei ist es wichtig behutsam vorzugehen, um dein Gegenüber nicht zu bedrängen.

Depressionen sollten unbedingt professionell behandelt werden. Für Betroffene ist es aber oft gar nicht so einfach, um Hilfe zu bitten. Du kannst sie dabei unterstützen, ihre Scham abzulegen. Vielleicht ist der Gang zu therapeutischem Fachpersonal noch eine unüberwindbare Hürde. Dann ermutige die betroffene Person erstmal zu ihrer Hauspraxis zu gehen und sich beraten zu lassen. Bestimmt fällt es ihr auch leichter, wenn du sie dabei begleitest.

Auch im Alltag ist es wichtig, dass Betroffene Unterstützung erfahren. Mit diesen Tipps kannst du dabei helfen, eine Depression überwinden zu können:

  • Informiere dich über die Erkrankung. Das hilft dir dabei, die Symptome besser einzuschätzen.
  • Beweise der betroffenen Person, dass sie auf dich zählen kann. Biete ihr deine Hilfe an, ohne dich aufzudrängen. Wichtig ist, dass du dein Angebot einhältst, wenn sie danach verlangt.
  • Gib deinem Gegenüber Zuwendung. Das kann eine Umarmung sein oder auch ein vertrauliches und offenes Gespräch. Akzeptiere die Grenzen, die die andere Person aufzeigt.
  • Sei geduldig. Die Heilung psychischer Erkrankungen ist ein Prozess mit Höhen und Tiefen.
  • Mache Mut und gib Hoffnung, dass die Depression überwunden werden kann.
  • Betroffene haben oftmals Probleme sich aufzuraffen. Biete an, gemeinsam den Alltag zu strukturieren und Prioritäten zu setzen.
  • Unterstütze, in dem du den Betroffenen bei Erledigungen begleitest.
  • Lobe Fortschritte, auch wenn sie minimal sind. Für erkrankte Personen bedeuten sie vielleicht schon einen immensen Kraftakt.
  • Ermutige den Betroffenen zu leichten Aktivitäten. Besonders toll ist etwas Bewegung an der frischen Luft. Vielleicht kannst du dein Gegenüber sogar überzeugen regelmäßig mit dir eine halbe Stunde in der Natur spazieren zu gehen.
  • Es ist wichtig, dass eine depressive Person regelmäßige soziale Kontakte hat. Ermutige sie dazu, sich mit Freund*innen zu treffen und auszutauschen. Ein kleiner Kreis aus vertrauensvollen Freunden ist oftmals hilfreicher als viele Bekanntschaften.
  • Achte darauf, dass sich die betroffene Person gut ernährt. Die Antriebslosigkeit kann dazu führen, auf Fast Food oder Fertiggerichte zurückzugreifen. Gemeinsam kochen kann ihr helfen, notwendige Nährstoffe aufzunehmen und sich anschließend auch fitter und gesünder zu fühlen.
  • Falls es möglich ist, unterstütze die betroffene Person, Sport zu treiben. Ihr könnt euch persönlich oder digital dafür verabreden. Mehr Ideen hier: Workout zuhause: Ideen für Sport in den eigenen vier Wänden.
  • Nimm Todesdrohungen unbedingt ernst und hole die entsprechende Hilfe, zum Beispiel durch einen psychiatrischen Notdienst.

Bei all deinen Bemühungen für die betroffene Person ist es wichtig, dass du auf dich selbst achtest. Erkenne deine Grenzen der Belastbarkeit und scheue dich nicht, ebenfalls um Unterstützung zu bitten. Deine eigene Gesundheit darf auf keinen Fall darunter leiden, da du sonst euch beiden schadest. Du trägst nicht die Verantwortung für das Leid oder die Heilung des anderen, du kannst nur da sein und im Rahmen deiner Möglichkeiten helfen, die Depressionen überwinden zu können.

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