Maikäfer, die sich in die Wohnung verirren, sind meist ungebetene Gäste. Wir verraten dir, was du tun kannst, um die Käfer in deinem Quartier schnell und sanft wieder loszuwerden.
Vielleicht hast du sie schon einmal gesehen: Braune Käfer, die im Mai grüne Blätter von den Bäumen fressen und dort Eier ablegen. Daraus schlüpfen sogenannte Engerlinge, die in großer Zahl die Pflanzenwurzel schädigen können. Seit einigen Jahren tauchen Maikäfer verstärkt in einigen Teilen Deutschland wieder auf, nachdem sie einst durch inzwischen verbotene Pflanzenschutzmittel zeitweise fast ausgerottet waren. Doch das ist nur in Teilen Deutschlands der Fall, sie sind nicht mehr so weit verbreitet wie einst in den Massenflugjahren.
Grundsätzlich haben Maikäfer ihren Lebensraum auf Bäumen und Sträuchern, verirren sich aber vereinzelt auch in Wohnungen. Du erkennst die bis zu drei Zentimeter langen erwachsenen Tiere an ihrem braunen Flügelschild und den fächerartigen Fühlern. Beim Fliegen bewegen sie sich sehr geräuschvoll; oftmals mit einem lauten Brummen und einer Geschwindigkeit von bis zu acht Kilometern pro Stunde.
Hinweis: Neben Maikäfern verirren sich auch Brotkäfer und Brauen Pelzkäfer in Wohnungen, die gewissen Ähnlichkeiten haben. Oder hast du viele Marienkäfer in der Wohnung? Gegen alle Insekten kannst du mit unseren Tipps unten sanft vorgehen.
Maikäfer im Haus: Sind sie schädlich?
Maikäfer sind im Gegensatz zu anderen Insektenarten nicht schädlich. Sie fühlen sich mit ihren sechs Beinen sehr unangenehm auf der Haut an, etwa so, als würden sie zustechen oder -beißen. Allerdings sind sie ungiftig und haben keinen Stachel. Da sie sich an der Haut mit ihren Beinen festhaken, um sicheren Halt zu haben, fühlen sie sich merkwürdig an. Auch in großer Zahl sind Maikäfer also nicht per se schädlich.
Maikäfer und andere Käfer in der Wohnung: Das kannst du dagegen tun
Du kannst selbst dann, wenn sich Maikäfer oder ähnliche Käfer in der Wohnung ausgebreitet haben, noch einiges tun.
- Zunächst einmal tust du gut daran, den „Krisenherd“ zu identifizieren. Damit meinen wir den Ort, an dem sich die Käfer massenweise festsetzen. Das kann bei einigen auf Grünpflanzen der Fall sein, wo sie Käferlarven ablegen – lasse die Pflanzen etwas austrocknen, statt sie übermäßig zu gießen. Maikäfer kommen meist nur vereinzelt vor.
- Im Handel gibt es spezielles Pulver zu kaufen, das du auf betroffene Flächen aufbringst. Für Fugen gibt es spezielle Sprays, durch deren Inhaltsstoffe die noch vorhandenen Larven austrocknen. Diese können allerdings sehr aggressiv sein und töten die Tiere.
- Du kannst versuchen, die Maikäfer und andere Insekten vorsichtig abzusammeln und draußen auszusetzen. Das ist die sanfteste Methode. Nutze dazu ein Schraubglas ohne Deckel, das du über das Insekt stülpst und dann im Freien ausleerst.
- Sogenannte Multikäferfallen mit biologischer Wirkung locken die Weibchen an. Sie kombinieren Nahrungslockstoffe mit Pheromonen. Da sie nicht giftig sind, kannst du sie in der Wohnung anwenden.
- Synthetische Insektizide darfst du gemäß den Angaben des Bundesumweltamts nur mit einer entsprechenden Genehmigung einsetzen und nur dann, wenn wirklich nichts mehr hilft. Da die chemischen Stoffe auch für Menschen giftig sind, solltest du gut durchlüften und den betreffenden Raum idealerweise erst einmal nicht betreten. Wir raten dir deshalb grundsätzlich dazu, wann immer möglich eine natürliche Alternative zu finden.
So beugst du Maikäfern in der Wohnung vor
Maikäfer vermehren sich in zyklischen Abständen. Es passiert nur etwa alle vier Jahre, dass die Tiere massenweise aus dem Boden kommen und dann für etwa vier bis sechs Wochen unstillbaren Hunger auf Grünes haben. In dieser Zeit paaren sie sich auch, wobei die Männchen kurz darauf sterben und die Weibchen ihre Eier tief im Boden ablegen. Nach einigen Wochen schlüpfen dann die Engerlinge, die zunächst für etwa drei Jahre im Boden bleiben, um dort von den Wurzeln zu zehren. Sollten vermehrt Maikäfer oder auch andere Käferarten anstehen, kannst du mit einigen Vorkehrungen verhindern, dass die Insekten in deine Wonung gelangen:
- Bringe Fliegenschutzgitter an den Fenster an. Diese verhindern, dass sich Insekten über den Fensterrahmen in deine Wohnung gelangen. Da sie Licht mögen, solltest du abends beziehungsweise nachts ohne Fliegengitter an den Fenstern auf eine dezente Beleuchtung zurückgreifen.
- Lebensmittel wie Reis, Kaffee, Nudeln und andere Speisen mit körniger Konsistenz solltest du in geschlossenen Gläsern und Schränken aufbewahren, damit diese keine Käfer anlocken.
- Da sich auch Maikäfer gerne in Ritzen und Löchern verstecken, solltest du diese verschließen oder regelmäßig säubern oder absaugen.
- Lavendelsäckchen und Zitronenöl gelten als Hausmittel, um Käfer für eine Weile fernzuhalten. Du kannst mit einer kleinen Menge beispielsweise deine Fensterrahmen oder Türritzen einstreichen.
- Damit die Maikäfer und andere Insekten gar nicht erst in deine Wohnung vordringen, kannst du versuchen, im Garten für natürliche Fressfeinde zu sorgen. Vögel wie Krähen, Igel, Dachse und Maulwürfe fressen gerne Maikäfer. Sofern sich diese Tiere in deinem Garten heimisch fühlen, kannst du davon ausgehen, dass die ungebetenen Schädlinge zukünftig nicht mehr massenweise in deine eigenen vier Wände gelangen. Um die natürlichen Fressfeinde im Garten „willkommenzuheißen“, kannst du beispielsweise ein Vogel- oder Igelhäuschen errichen. Die richtigen Materialien sowie eine Bauanleitung für das Winterquartier helfen dir, das Igelhaus zu bauen.
- Einige Pflanzen können Maikäfer mit ihrem Geruch fernhalten. Knoblauch und Geranien mögen die Eindringlinge beispielsweise ebenso wenig wie Rittersporn. Für die Engerlinge sind deren Wurzeln sogar giftig.
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