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Merinowolle waschen: So läuft Merinowolle nicht ein

Merinowolle waschen
Foto: Colourbox.de/ Kzenon

Du willst das deine Kleidung aus Merinowolle waschen und hast Angst, dass sie einläuft? Keine Sorge: Wir zeigen dir, worauf du bei der Wäsche achten solltest.

Merinowolle ist bei kalten Temperaturen als besonders praktisches Material beliebt. So halten Kleidungsstücke aus Merinowolle warm, sind aber gleichzeitig atmungsaktiv und transportieren Feuchtigkeit vom Körper weg. Wie auch bei anderen Wollmaterialien solltest du bei Merinowolle auf eine besonders sanfte Pflege und Reinigung achten. Mit den richtigen Tipps kannst du dann auch Merinowolle waschen, ohne dass sie eingeht oder auf andere Art Schaden nimmt.

Merinowolle waschen: Das musst du beachten

Willst du Merinowolle waschen, solltest du diese grundlegenden Tipps beachten:

  • Du kannst Merinowolle bei 30 Grad Celsius waschen. Richte dich dabei aber auch nach den Empfehlungen auf dem Etikett der Kleidung.
  • Wähle zum Waschen das Wollwaschprogramm deiner Waschmaschine. Dabei steigt die Temperatur nur schrittweise an. Auch das Waschmittel wird den Kleidungsstücken in kleineren Portionen hinzugefügt.
  • Als Waschmittel empfiehlt sich ein spezielles Wollwaschmittel. Dieses ist frei von Bleichmitteln und Tensiden und sorgt dafür, dass weniger Reibung zwischen den Wäschestücken auftritt. Auf weitere Produkte wie Weichspüler oder Bleichmittel solltest du grundsätzlich verzichten, wenn du Merinowolle waschen willst.
  • Achte darauf, dass das entsprechende Waschmittel keine Proteasen beinhaltet. Das sind Enzyme, die Eiweiße spalten und so normalerweise Flecken aus der Kleidung entfernen. Bei Merinowolle kann diese Eigenschaft aber dazu führen, dass die Fasern beschädigt werden.
  • Achte darauf, dass die Schleuderzahl nicht zu hoch eingestellt ist. Mehr als 600 Umdrehungen sollten es bei Merinowolle nicht sein.
  • Wasche dunkle und helle Wäsche separat, um Verfärbungen zu vermeiden.
  • Achte darauf, dass bei den anderen Kleidungsstücken in der Waschmaschine alle Reiß- und Klettverschlüsse geschlossen sind. Sie könnten die empfindliche Merinowolle beschädigen. Gib sie am besten in einen Wäschebeutel.
  • Wasche Merinowolle grundsätzlich nicht zu oft. Allgemein muss Merinowolle in der Regel deutlich weniger gewaschen werden als andere Textilien, da sie die Eigenschaft hat, auch nach längerem Tragen nicht nach Schweiß zu riechen. Deshalb muss sie nicht nach jedem Tragen direkt in der Waschmaschine landen. Ein regelmäßiges Auslüften über mehrere Stunden reicht oft aus.

Merinowolle waschen: Handwäsche und Trocknen

Willst du Merinowolle waschen, solltest du das Wollwaschprogramm wählen oder alternativ per Hand waschen.
Willst du Merinowolle waschen, solltest du das Wollwaschprogramm wählen oder alternativ per Hand waschen.
(Foto: CC0 / Pixabay / moerschy)

Einige Hersteller empfehlen explizit Handwäsche. In diesen Fällen solltest du dich daran halten. Verwende auch bei Handwäsche ein Wollwaschmittel und achte auf eine Wassertemperatur von maximal 30 Grad Celsius. Wasche dein Merinowolle-Teil zudem ganz vorsichtig: Verzichte auf Rubbeln, Wringen oder andere starke mechanische Prozeduren. Spüle das Kleidungsstück gründlich aus. Es sollten alle Waschmittelrückstände restlos ausgespült sein.

Nachdem du Merinowolle gewaschen hast, ist es Zeit, sie zu trocknen. Dabei solltest du folgende Dinge beachten:

  • Merinowolle solltest du nicht in den Trockner geben. Lass die Kleidungsstücke einfach auf der Leine trocknen.
  • Trockne die Sachen liegend. So vermeidest du Verformungen.

Nach mehreren Waschgängen kann es bei Wollprodukten immer wieder zu sogenanntem „Pilling“ kommen. Dabei entstehen an der Oberfläche des Kleidungsstücks kleine verfilzte Knötchen. Um dies zu vermeiden, kannst du Merinowolle gelegentlich zusammen mit raueren Kleidungsstücken, wie zum Beispiel einer Jeans, waschen.

Merinowolle und Mulesing: So leiden die Tiere

Die grausame Mulesing-Methode ist insbesondere in Australien und Neuseeland verbreitet.
Die grausame Mulesing-Methode ist insbesondere in Australien und Neuseeland verbreitet.
(Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

Merinowolle ist besonders bei Outdoor-Bekleidung und Winterkleidung sehr beliebt. Sie ist besonders fein, riecht fast nie, kratzt nicht und ist atmungsaktiver als andere Wollarten. Die Produktion der beliebten Naturfaser hat allerdings einen großen Haken.

So gibt es unter Merinobauern eine Technik, die als „Mulesing“ bezeichnet wird. Dabei werden den Merino-Lämmern im Afterbereich ohne jegliche Betäubung Hautstücke herausgeschnitten. Dies soll der Fliegenmadenkrankheit, die auch als Myiasis bezeichnet wird, vorbeugen. Dabei nisten sich Fliegen vorrangig in warme Hautfalten ein und legen dort ihre Eier ab.

Aus den Eiern schlüpfen schließlich Maden, die sich durch die Haut der Schafe fressen und vom Gewebe, dem Darminhalt und Körperflüssigkeiten der Tiere leben, sodass diese einen qualvollen Tod sterben müssen. Durch Mulesing soll eine solche Hautfalte durch eine glatte Narbe ersetzt wird. Diese Methode ist jedoch äußerst fragwürdig. Sie führt zum einen zu extremen Schmerzen bei den Tieren. Zum anderen stellt eine offene, unbehandelte Wunde ebenfalls ein attraktives Ziel für Fliegen und ihre Eier dar, sodass die Tiere trotzdem von der Krankheit betroffen sein können und in diesem Fall doppelt leiden müssen. 

Willst du diese tierquälerische Praxis nicht unterstützen, gibt es mittlerweile einige Marken (z.B. Patagonia oder Vaude), die sich gegen Mulesing ausgesprochen haben, sowie Siegel und Zertifikate (z.B. das GOTS-Siegel), die garantieren, dass bei der Produktion der Wolle kein Mulesing betrieben wurde.

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