Ollas sind Bewässerungshilfen aus Ton, die du ganz leicht selber bauen kannst. Wir verraten dir, wie das geht, und was du bei der Verwendung beachten musst.
Ollas (aus dem Spanischen, deutsch ausgesprochen: „Ojas“) sind Gefäße aus Terrakotta, aus einfach gebranntem Ton. Sie haben besonders in Asien und Afrika eine lange Tradition zur Bewässerung in Plantagen und Gärten und benötigen keinen Strom. Tief eingegraben in den Boden dienen Ollas Pflanzen in Trockenperioden als Wasserspeicher.
Wie funktionieren die Ollas?
Das Material spielt hierbei die zentrale Rolle: einfach gebrannter Ton ist porös. Das heißt, die Gefäßwände der Ollas sind durchlässig. Werden die Ollas mit Wasser gefüllt, sickert dieses nach und nach in das Erdreich ein, wodurch die Pflanzen durchgängig mit Wasser versorgt werden.
Die Tontöpfe werden in den Boden eingegraben. Anders als wenn du „von oben“ gießt, sorgen Ollas so dafür, dass das Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen gelangt. Das ist besonders von Vorteil, wenn es im Sommer sehr heiß ist und das Gießwasser zu schnell an der Erdoberfläche verdunstet.
Ollas nehmen dir also nicht nur ein Stück Gießarbeit ab, sondern sparen dabei auch noch Wasser.
Die Bewässerungstöpfe kannst du sowohl in Hochbeeten als auch in normalen Gemüse- und Blumenbeeten verwenden. Je nach Größe des Beets sind eine oder mehrere Ollas sinnvoll. Eine Olla mit einem Fassungsvermögen von 6,5 Litern kann eine Fläche von 120 x 120 Zentimetern bewässern.
Ollas selber bauen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Bewässerungshilfen nach dem Olla-Prinzip kannst du ganz leicht selber bauen.
Du brauchst:
- einen großen und einen schmalen Metallkochtopf
- Wachsreste, am besten Bienenwachs (um keine Schadstoffe in die Erde zu bringen)
- einen porösen Tontopf mit Abflussloch
- den dazugehörigen Untersetzer aus demselben Material (der Tontopf muss umgedreht reinpassen)
- einen Löffel
- altes Zeitungspapier
So geht’s:
- Schmilz das Wachs im Wasserbad. Gib dazu das Wachs in den kleinen Topf, fülle den großen Topf mit etwas Wasser und stelle den kleinen Topf hinein.
- Erwärme das Wasser und drehe die Temperatur auf eine mittlere Stufe sobald es fast kocht, sodass das Wachs langsam schmilzt. Lass das Wachs dabei nicht unbeaufsichtigt.
- Lege das Zeitungspapier auf einen Tisch oder den Boden, um die Oberfläche zu schützen.
- Tropfe das geschmolzene Bienenwachs auf den Rand an der großen Öffnung des Terrakottatopfs. Dabei kann der Löffel praktisch sein. Gehe zügig vor, da sich das Wachs schnell verfestigt und versuche, nicht zu viel Wachs auf den restlichen Topf zu geben. Ansonsten kann das Wasser später nicht gut durch die Wände dringen.
- Stelle den Topf mit der breiten Öffnung nach unten auf den Untersetzen und klebe so beide Teile zusammen.
- Warte ein paar Minuten, bis das Wachs hart geworden ist.
- Gieße etwas Wasser durch das Abflussloch in die Olla um zu sehen, ob Wasser aus der geklebten Stelle austritt. Ist das der Fall, füge noch etwas Wachs hinzu.
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Ollas einsetzen und verwenden
Wenn deine Olla fertig ist, kannst du sie zur Bewässerung nutzen:
- Grabe ein Loch in die Erde, das so tief ist, dass von der Olla nur noch der Rand mit dem Loch herausschaut.
- Setze die Olla in das Loch, wobei der Untersetzer an der Unterseite sein sollte.
- Bedecke die Olla fast vollständig mit Erde. Nur noch das obere Loch des Gefäßes sollte sichtbar sein.
- Gieße Wasser durch das Abflussloch in die Olla.
- Decke die Öffnung mit einem Blumentopf-Untersetzer ab, damit sich keine Stechmücken in die Olla verirren und sich dort ansiedeln.
Weitere Tipps zur Verwendung der Ollas:
- Auffüllen: Es dauert zwischen drei und fünf Tage, bis eine Olla das Wasser komplett an die Umgebung abgegeben hat. Wenn es sehr warm ist, ist die Olla schneller leer als bei mäßigen Temperaturen, denn das Gefäß gibt nur Wasser ab, wenn das Erdreich rundherum trocken ist.
- Bewässerung bei Aussaat: Wenn du neue Samen ausgesät hast, empfiehlt es sich, die Erde von oben anzugießen, damit die Samen richtig aufgehen können.
- Ollas lagern: Im Herbst solltest du die Ollas ausgraben, denn bei Frost können sie zerbrechen. Lagere sie den Winter über frostfrei ein, nachdem du sie gut gesäubert hast. Im Frühjahr können sie zurück in die Erde.
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