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Muttermilch einfrieren: Das musst du wissen über Haltbarkeit, Behälter und das Auftauen

Muttermilch einfrieren
Foto: CC0 / Pixabay / seeseehundhund

Muttermilch einfrieren ist praktisch und aus vielen Gründen sinnvoll. Wir geben dir Tipps, wie du Muttermilch sicher einfrieren kannst, wie lange sie haltbar ist und wie du sie weiter verwendest.

Muttermilch enthält alles, was Babys brauchen. Die Muttermilch abzupumpen, kann in manchen Fällen notwendig sein:

  • Erkrankung der Mutter
  • Erkrankung des Babys
  • Abwesenheit der Mutter

Durch Einfrieren bleibt die abgepumpte Muttermilch für einen späteren Zeitpunkt haltbar. Auf diese Weise können Eltern eine größere Menge Muttermilch aufbewahren, falls die Mutter länger abwesend ist.

Muttermilch einfrieren: Die richtigen Behälter

Muttermilch einfrieren in sauberen Schraubgläsern.
Muttermilch einfrieren in sauberen Schraubgläsern. (Foto: CC0 / Pixabay / Lolame)

Muttermilch solltest du nicht in normalen Gefrierbeuteln einfrieren, da diese Weichmacher enthalten können. Auch Eiswürfelformen sind nicht geeignet, da sie die Muttermilch nicht vor Keimen schützen. Stattdessen solltest du entweder spezielle Muttermilchbeutel oder Schraubgläser verwenden:

1. Muttermilchbeutel

  • Die im Handel erhältlichen Muttermilchbeutel fassen zwischen 150 und 250 Milliliter. Diese speziellen Muttermilchbeutel sind vorsterilisiert und sparen Platz im Tiefkühlfach.
  • Eine aufgedruckte Skala zeigt, wie viel Muttermilch sich im Beutel befindet. Auf dem Beschriftigungsfeld kannst du das Datum notieren.
  • Es gibt auch Muttermilchbeutel, die du direkt an die Milchpumpe anschließen kannst. Dadurch kannst du die abgepumpte Milch noch hygienischer abfüllen.

2. Gläser mit Schraubverschluss

  • Wiederverwendbare Gläser sind umweltfreundlicher als Muttermilchbeutel aus Plastik. Damit vermeidest du Müll und verbesserst deine Klimabilanz.
  • Kleine Gläser mit Schraubverschluss mit einem ähnlichen Fassungsvermögen wie Muttermilchbeutel sind im Handel  erhältlich.

Tipp: Schraubgläser dieser Größe eignen sich auch optimal für selbst gemachten Babybrei und sind daher auch nach dem Stillen in der Beifütterungsphase nützlich.

Du musst die Gläser nicht sterilisieren. Gehe bei der Reinigung wie folgt vor:

  1. Reinige die Gläser mit heißem Wasser und wenig Spülmittel.
  2. Spüle die Gläser mit klarem heißem Wasser aus. Dadurch entfernst du Spülmittelreste.
  3. Trockne die Gläser an der Luft.

Wenn du aus gesundheitlichen Gründen (beispielsweise bei Frühchen) auf besondere Hygiene Wert legst, kannst du Schraubgläser einfach sterilisieren.

Vorsicht: Da sich die kalte Muttermilch beim Einfrieren ausdehnt, solltest du die Gläser nicht bis unter den Rand befüllen. Andernfalls könnten diese im Gefrierschrank platzen.

Muttermilch einfrieren: Anleitung

Verwende fest klebende Etiketten zum Beschriften der Gläser.
Verwende fest klebende Etiketten zum Beschriften der Gläser. (Foto: Daniela Staber/Utopia)

Folgende Punkte solltest du beachten, wenn du Muttermilch einfrieren möchtest:

  1. Behälter beschriften: Beschrifte das Gefäß für die Muttermilch mit dem Abpumpdatum. Muttermilchbeutel kannst du vor dem Befüllen einfacher beschriften. Das Datum ist die wichtigste Information über die Haltbarkeit der eingefrorenen Muttermilch. Verwende fest klebende Etiketten, um Gläser zu beschriften.
  2. In saubere Gefäße abfüllen: Reinige die Gläser sorgfältig oder verwende einen frischen Muttermilchbeutel, um dein Kind nicht mit Keimen zu belasten.
  3. Behälter richtig füllen: Lass unter dem Rand des Behälters ein bis zwei Zentimeter frei, weil sich die Milch beim Einfrieren ausdehnt. Wenn du Gläser verwendest, verschließe den Deckel nur leicht, damit die Luft entweichen kann. Erst wenn die Muttermilch vollständig gefroren ist, kannst du das Glas mit dem Deckel luftdicht verschließen.
  4. Abkühlen: Abgepumpte Muttermilch hat Körpertemperatur. Bevor du sie ins Gefrierfach stellst, lass sie im Kühlschrank abkühlen.
  5. Nicht mischen: Verwende jedes Mal einen frischen Behälter, wenn du Muttermilch einfrieren möchtest. Mische warme Muttermilch niemals mit gefrorener oder gekühlter Milch. Wenn Du mehrere Milchportionen aus verschiedenen Abpumpgängen zusammenschütten möchtest, kühle sie separat und mische sie erst danach.
  6. Kleine Portionen: Je nach Entwicklungsstand trinken Babys in den ersten Wochen zwischen 60 und 120 Milliliter Milch. Nach dem dritten Monat steigen die Mengen in Schritten auf bis zu 250 Milliliter an. Friere die Muttermilch in kleinen Portionen ein, so kannst du die benötigte Menge gezielt auftauen.
  7. Aufbewahrung im Gefrierschrank: Bewahre die eingefrorene Muttermilch immer im hintersten Bereich des Tiefkühlfachs auf. Dort ist es am kältesten und erreicht die optimale Temperatur von Minus 18 Grad Celsius.

Gefrorene Muttermilch auftauen und verwenden

Füttern von eingefrorener Muttermilch.
Füttern von eingefrorener Muttermilch. (Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap)

Darauf solltest du bei der Verwendung von eingefrorener Muttermilch achten:

  • Stelle die gefrorene Muttermilch zum Auftauen in den Kühlschrank. Wenn es rasch gehen muss, kannst du den Behälter auch bei Raumtemperatur auftauen lassen.
  • WICHTIG: Verwende auf keinen Fall eine Mikrowelle zum Auftauen der Muttermilch. In der Mikrowelle können Bestandteile der Muttermilch zerstört werden und es kann aufgrund ungleichmäßiger Temperaturverteilung zu Verbrennungen bei deinem Baby kommen. (Quelle: Leitfaden hygienischer Umgang mit abgepumpter Muttermilch)
  • Erwärme die Milch unmittelbar nach dem Auftauen in einem warmen Wasserbad oder mit einem Flaschenwärmer auf Körpertemperatur.
  • Füttere die erwärmte Muttermilch rasch nach dem Erwärmen. Bei langem Warmhalten können sich Bakterien in der Milch vermehren.

Muttermilch einfrieren: Haltbarkeit

Abgepumpte Muttermilch gibt dem Vater die Möglichkeit der eigenständigen Babypflege.
Abgepumpte Muttermilch gibt dem Vater die Möglichkeit der eigenständigen Babypflege. (Foto: CC0 / Pixabay / PublicDomainPictures)

Bei -18°C sind eingefrorene Lebensmittel unbegrenzt sicher vor bakterieller Verunreinigung. Dennoch verändern sich tiefgefrorene Lebensmittel aufgrund von bestimmten enzymatischen Prozessen. Das kann Einfluss auf die Qualität der eingefrorenen Muttermilch haben.

Bei minus 18 Grad Celsius tiefgefrorene Muttermilch ist bis zu sechs Monate haltbar. Dennoch solltest du sie so kurz wie möglich lagern. Bei längerer Lagerungszeit sinkt der Gehalt an Vitamin-C, sowie mehrfach ungesättigter Fettsäuren.

Verwendungshinweis für eingefrorene Muttermilch:

  • Die Inhaltsstoffe der Muttermilch passen sich laufend dem Alter deines Babys an. Ältere Milch aus dem Tiefkühlfach kann den aktuellen Nährstoffbedarf von deinem Baby daher vermutlich nicht mehr so gut decken wie frische.

Tipp: Wenn du die eingefrorene Milch nicht mehr verfüttern möchtest, kannst du sie als pflegenden Badezusatz für dein Baby verwenden.

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