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Nachgerechnet: So viel Strom verbrauchen Fernseher, Computer und Smartphone

Elektro-Stromfresser: Was verbrauchen TV, PC und Smartphone?
Foto: CC0 Public Domain / Pexels - cottonbro

Inflation und hohe Energiekosten: Stromsparen ist aktuell wie nie. Aber wie viel Strom verbraucht eigentlich die Unterhaltungselektronik? Und wie schneidet das Smartphone ab?

Wer bereits die Beleuchtung auf LED-Lampen umgestellt und Geschirrspüler und Waschmaschine auf Eco-Modus laufen lässt, sucht womöglich neue Möglichkeiten zum Stromsparen. Wir zeigen dir Sparpotenziale, die viele vergessen: vom Computer über den Fernseher bis hin zum Smartphone.

So viel Strom verbraucht ein Haushalt

Um einschätzen zu können, wo und wie man noch Energie sparen kann, hilft es, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wofür im Schnitt wie viel Strom verbraucht wird. Ein durchschnittlicher Zwei-Personen-Haushalt kommt etwa auf 3.050 Kilowattstunden im Jahr (das entspricht rund 80 Euro Stromkosten monatlich), erklärt die Energieberatung der Verbraucherzentralen.

Auf Unterhaltungselektronik wie Fernseher und Spielekonsolen entfallen dabei 28 Prozent, also etwas mehr als ein Viertel des gesamten Stromverbrauchs. Dies hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für das Jahr 2021 erhoben.

Zum Vergleich: Laut dieser Studie sollen Waschen und Trocknen 14 Prozent des Stroms verbrauchen, Licht 13 Prozent und Kühl- und Gefriergeräte elf Prozent. Mit neun beziehungsweise acht Prozent folgen die Anwendungsfelder Kochen und Spülen. Macht zusammen 55 Prozent.

Natürlich sind das alles nur Durchschnittswerte, die nicht jeden Haushalt exakt abbilden. Schließlich besitzt nicht jede:r die gleichen Geräte und nutzt sie im gleichen Ausmaß.

Stromverbrauch: Fernseher und Spielkonsolen als Stromfresser

In der Kategorie Unterhaltungselektronik gibt es zusätzlich deutliche Unterschiede bei den Verbräuchen, weiß Joshua Jahn von der Verbraucherzentrale Brandenburg: „Die größten Stromfresser sind Fernseher und Spielekonsolen“. So koste der Betrieb eines durchschnittlichen Fernsehers etwa 80 Euro im Jahr. Spielekonsolen schlagen mit etwa 50 Euro jährlich zu Buche, wenn man sie täglich benutzt, so Jahn.

Wie viel Strom ein Gerät verbraucht, hängt dabei neben seiner Energieeffizienzklasse, oft auch ganz einfach von seiner Größe ab, erklärt Jahn: „Ein sehr großer Fernseher mit der besten Energieeffizienzklasse verbraucht noch immer deutlich mehr Strom als ein kleinerer Fernseher in der schlechtesten Klasse“.

Tatsächlich können ältere Fernseher und solche mit über einem Meter Bildschirmdiagonale durchschnittlich 200 Kilowattstunden im Jahr verbrauchen. Laut Umweltbundesamt ließen sich damit zum Beispiel zwei effiziente Kühlschränke betreiben.

Lies dazu auch: Netflix, Youtube, Spotify: So klimaschädlich ist Streaming wirklich

TV und PC: Größe ist oft ein Faktor

Dass Größe in Sachen Stromverbrauch relevant ist, zeigt sich auch bei Computern. Denn ein Desktop-PC verbrauch deutlich mehr Strom als ein Laptop, sagt Jahn. „Ein Desktop-PC mit Tower kostet mich etwa 35 Euro jährlich, ein Laptop gerade mal 10 Euro.“

Der Verbrauch eines Computers wird darüber hinaus auch entscheidend von seiner Ausstattung bestimmt, erklärt Sebastian Klöß vom IT-Branchenverband Bitkom: „Ein hochgezüchteter Gaming-PC mit Hochleistungsprozessor und riesengroßer Grafikkarte braucht unter Volllast einfach mehr Strom als ein Standard-PC oder ein Notebook, das aufs Stromsparen getrimmt wurde.“

Auch die konkrete Anwendung auf dem Rechner spielt eine Rolle. Laut Klöß seien komplexe Computerspiele und aufwendige Videoschnittprogramme so rechenintensiv, dass sich das auch im Verbrauch niederschlägt.

Stromverbrauch: Smartphone kostet wenig Strom

Das Gerät, das sich kaum auf die Stromrechnung auswirkt, ist das Smartphone. Wer sein Handy täglich auflädt, verbraucht etwa 7,5 Kilowattstunden im Jahr. Damit hätte man bei früheren Strompreisen etwa 2,80 Euro jährlich für den Betrieb seines Smartphones bezahlt, so Klöß.

Ähnlich wenig Einfluss auf die Stromrechnung hätten etwa auch smarte Lautsprecher. Da zeige sich wieder deutlich: Kleines Gerät, kleines Einsparpotenzial. Doch auch beim Smartphone lässt sich Strom sparen – und der Akku schonen.

Fernseher und Co.: Ganz abschalten ist der Trick

Einsparpotenzial gibt bei TV, PC und Handy durchaus. Geräte komplett auszuschalten, anstatt sie bei Nichtbenutzung im Standby-Modus zu lassen, spart in einem Drei-Personen-Haushalt durchschnittlich 100 Euro jährlich ein. Mit Steckdosenleisten, die einen Kippschalter haben, lässt sich das ganz leicht umsetzen, sagt Joshua Jahn.

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Ein Laptop verbraucht deutlich weniger Strom als ein Desktop-Computer. (Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

Zudem lohne es sich, nachts den Router abzuschalten, wenn er nicht gebraucht wird, wenigstens aber das WLAN. „So ein Router hat zwar keine hohe Leistung, aber dass er das ganze Jahr 24 Stunden am Tag läuft, verursacht auch locker 40 Euro an Kosten im Jahr“, erklärt Jahn. Bei vielen Routern lassen sich Abschaltzeiten in den Einstellungen automatisieren.

Kleinerer Bildschirm braucht weniger Strom

Wer beim Streaming zuhause Strom sparen will, kann das, indem er die Helligkeit reduziert und kleinere Geräte nutzt, erklärt Sebastian Klöß. Die Lieblingsserie auf dem Laptop oder Smartphone statt auf dem Fernseher zu schauen, verringere auf jeden Fall die Stromkosten. Und wer bei neueren Fernsehern auf die Hochkontrast-Funktion (HDR) verzichtet, verringere ebenfalls den Verbrauch.

Ob man aber in SD-, HD- oder 4K-Auflösung streamt, habe nur Auswirkungen auf den Verbrauch in den Rechenzentren, nicht aber auf die eigene Stromrechnung, so Klöß. Wer hier reduziert, tut also vor allem der Umwelt etwas Gutes und reduziert seinen digitalen CO2-Abdruck.

Bei Neuanschaffungen sollte man genau hinschauen, rät Klöß: „Wenn man ein neues Gerät kauft, ist die Energieeffizienzklasse auf jeden Fall einen Blick wert – einfach um zu wissen, was im normalen Betrieb des Geräts auf einen zukommt“. Das Energieeffizienzlabel gibt den ungefähren Jahresverbrauch eines Gerätes an.

Viele Geräte wurden zurückgestuft

Erst vor kurzem wurden die verschiedenen Klassen reformiert. „Dieses A-Plus System wurde aufgegeben, stattdessen wurden die meisten Geräte etwas zurückgestuft, auf F oder G, um die vorderen Klassen für neue Geräte freizumachen“, erklärt Klöß.

Seinen Fernseher nun wegen der hohen Stromkosten gegen ein Gerät mit besserer Energieeffizienz zu ersetzen, lohnt sich Klöß‘ Einschätzung zufolge aber höchstens, wenn man noch einen alten Plasmafernseher besitzt.

Wer es bei den Verbräuchen ganz genau wissen will, kann sich etwa in den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen kostenlos ein Strommessgerät ausleihen und herausfinden, wie viel Strom bestimmte Geräte ganz genau verbrauchen.

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