In Zeiten schlechter Zinsen sind andere Wege für den Vermögensaufbau sehr gefragt. Vor allem nachhaltige Anlageformen sind beliebt. Was verbirgt sich hinter den sogenannten ESG-Kriterien nachhaltiger Fonds und wie kannst du damit Geld nachhaltig anlegen? Wir haben es uns genauer angesehen.
Das mühsam ersparte Geld in Fonds anzulegen ist interessanter denn je, nicht zuletzt, weil es bei der Bank für dein Geld aktuell kaum bis gar keine Zinsen gibt. Wenn du nachhaltig investieren möchtest, dann sind zum Beispiel ESG-Fonds eine gute Wahl. Dennoch wissen 71 Prozent der Deutschen nicht, was sich hinter ESG-Kriterien verbirgt. Wir erklären es.
Zunächst muss erwähnt werden, dass es keine einheitliche Definition von Nachhaltigkeit und von nachhaltigen Anlagen gibt. Es gibt jedoch die ESG-Kriterien, die bei der Wahl nachhaltiger Anlagemöglichkeiten helfen sollen und auch von Finanzdienstleistern zu Rate gezogen werden.
Was sind die ESG-Kriterien?
ESG-Kriterien stehen für drei Aspekte der Nachhaltigkeit, die im Rahmen der Finanzdienstleistung, also zum Beispiel eines Fondssparplans oder eines ETFs, bei der Bewertung und Auswahl der Aktien und Investitionsmöglichkeiten berücksichtigt werden.
Die Buchstaben ESG stehen dabei für:
- E steht für „Environment“ (Umwelt)
- S steht für „Social“ (Sozial)
- G steht für „Governance“ (Unternehmensführung)
Beispiele für solche ESG-Kriterien sind unter anderem der Einsatz und die Förderung Erneuerbarer Energien (Umwelt), eine faire Bezahlung der Mitarbeiter:innen und gerechte Arbeitsbedingungen (Sozial) sowie das Engagement gegen Korruption und Bestechung (Unternehmensführung).
Was bedeuten ESG-Kriterien für Aktien- und Mischfonds?
Für Anlagestrategien, zum Beispiel Aktienfonds oder Mischfonds, bedeuten ESG-Kriterien, dass bestimmte Unternehmen oder auch ganze Branchen nicht durch die Fonds finanziert werden dürfen. Oder, anders gesagt, wenn die Unternehmen und Branchen nicht umweltverträglich, sozial und auf Basis bestimmter Prinzipien der Unternehmensführung agieren, dann sind diese für bestimmte nachhaltige Fonds ausgeschlossen.
In Deutschland sind die am häufigsten genannten Ausschlusskriterien zum Beispiel:
- Produktion und Handel von Waffen
- Menschenrechts- und Arbeitsrechtsverletzungen
- Glücksspiel
- Korruption und Bestechung
- Tabak und Alkohol
- Kernenergie
- Umweltzerstörung
Welche ESG-Investitionen machen Sinn?
Nicht alle Fonds, die sich nachhaltig nennen, sind es auch. Deshalb hat sich Ecoreporter auf die Suche nach den nachhaltigsten Aktien- und Mischfonds mit ESG-Kriterien gemacht und kam zu dem Ergebnis, dass folgende Fonds empfehlenswert sind (Stand 01.06.2021):
- Erste (WWF) Stock Environment
- GLS Bank Aktienfonds
- Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland
- GLS Bank Klimafonds
- Erste Green Invest
- UmweltSpektrum Mix A
- Triodos Pioneer Impact Fund
- Steyler Fair Invest – Equities
- Ökobasis One World Protect
- Swisscanto (LU) Equity Fund Global Water Invest
- FairWorldFonds
Wie lege ich los mit nachhaltigen Fonds?
Am einfachsten ist für Einsteiger:innen der Kauf von ETFs, also von Exchange-Traded-Funds (d.h. börsengehandelten Fonds). Diese kann man einfach an der Börse kaufen, meist sogar ohne den börsenüblichen Ausgabeaufschlag. Der Weg zum eigenen Aktienportfolio ist damit einfacher und günstiger.
Mit einem Fondssparplan minimiert sich außerdem das Risiko, bei zu hohen Kursen mit einer größeren Summe einzusteigen. Der Sparplan ist auf die Dauer angesetzt und es werden kontinuierlich Beträge einer beliebigen Summe, die die Anleger:innen selbst festgelegen, eingezahlt. Schon mit niedrigen Beträgen wie 25 Euro monatlich kann man Geld anlegen. Und das dank ESG-Kriterien auch nachhaltig.
Mehr zum eigenen nachhaltigen Fondssparplan erfährst du im Beitrag Fondssparplan: einfach, grün und gezielt Geld sparen.
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