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Nationalparks in Deutschland: 16 sehenswerte Ziele

nationalpark deutschland
Foto: CC0 / Pixabay / maxmann

Einzigartige Landschaften und eine große Artenvielfalt – das zeichnet die Nationalparks in Deutschland aus. Wir stellen sie dir kurz vor und geben dir Tipps für einen Besuch im Nationalpark.

Was zeichnet Nationalparks in Deutschland aus?

Natur Natur sein lassen: Das ist der Grundgedanke und das Motto in Nationalparks. Deshalb ist der größte Teil der Fläche der menschlichen Nutzung entzogen. In den Schutzgebieten darf sich die Natur frei von menschlichem Einfluss entwickeln und sie bietet Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen.

Wissenschaftliche Umweltbeobachtungen, Umweltbildung und das Naturerlebnis von Tourist*innen gehören zum Aufgabenspektrum eines Nationalparks dazu. Land- und Forstwirtschaft in Nationalparks müssen immer im Einklang mit den Naturschutzzielen erfolgen.

16 Nationalparks haben die einzelnen Bundesländer zusammen mit dem Bundesumweltministerium ausgewiesen, die insgesamt 0,6 Prozent der Fläche in Deutschland bedecken. Die deutschen Nationalparks bieten einzigartige, besondere Landschaften und lassen uns ein Stück Wildnis erleben. Das macht sie zu attraktiven Reisezielen.

Nationalparks an Deutschlands Küste

Küsten- und Boddenregionen bieten einzigartige Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
Küsten- und Boddenregionen bieten einzigartige Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
(Foto: CC0 / Pixabay / mia-ela)

In Mecklenburg-Vorpommern liegen gleich zwei deutsche Nationalparks:

  1. Der Nationalpark Jasmund liegt auf der Insel Rügen. Bekannt ist er vor allem für die markanten weißen Kreidefelsen und die alten Buchenwälder, die die UNESCO 2011 sogar zur Weltnaturerbestätte erklärte. Zur Landschaft dieses kleinsten Nationalparks in Deutschland gehören zahlreiche Moore, die wieder renaturiert wurden und werden. Mehr Infos auf der Website Nationalpark Jasmund.
  2. Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft liegt auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Diese trennt den namensgebenden „Bodden“ (Lagunen in der Ostsee) vom offenen Meer ab. Meer und Lagunen formen das Land ständig neu. Besonders attraktiv im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft sind die naturnahen Wälder, die urigen Strände und im Herbst der Zwischenstopp der Kraniche im Nationalpark. Aber auch die Ostseeinsel Hiddensee, die zum Nationalpark gehört und völlig frei von Autoverkehr ist, ist einen Besuch wert. Die Website Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft bietet dir alle weiteren Infos.

An der Nordseeküste gibt das Wattenmeer der Küste ihre Gestalt. Der Nationalpark Wattenmeer unterteilt sich in drei Nationalparkverwaltungen, von denen eine in Niedersachsen, eine in Hamburg und eine in Schleswig-Holstein sitzt. Die Schutzgebiete des Nationalparks und der Biosphärenreservate erstrecken sich über die gesamten Wattenmeere an der Küste entlang. Sie sind die vogelreichsten Gebieten europaweit und außerdem ebenfalls Weltnaturerbe. Die Landschaft ist geprägt vom ständigen Wandel durch Ebbe und Flut und zeichnet sich durch Salzwiesen, seine Sandbänke und Strände und natürlich das Watt aus. Vogel- und Seehundbeobachtungen bieten sich hier ebenfalls an. Weiteres auf der Website Nationalpark Wattenmeer.

Nationalparks in Deutschlands Mittelgebirgen

In Nationalparks wirkt die Natur ursprünglich und wild.
In Nationalparks wirkt die Natur ursprünglich und wild.
(Foto: CC0 / Pixabay / Seaq68)

In der Mitte Deutschlands bietet der Nationalpark Harz eine einzigartige Bergwildnis mit Wäldern, ursprünglichen Bächen und Mooren. Das Mittelgebirge gibt einigen seltenen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat. Wildkatzen und Luchse, die seltene Wasseramsel und der Schwarzstorch wohnen im Harz. Der Nationalpark liegt länderübergreifend in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Bergfichtenwälder, Bergmischwälder, beeindruckende Felsformationen und subalpine Zwergstrauchheiden prägen sein Bild. Mehr auf der Website Nationalpark Harz.

Ganz im Westen von Deutschland in Nordrhein-Westfalen liegt der Nationalpark Eifel. Er beeindruckt vor allem durch seine vielfältige Landschaft: Weite Wälder, Schluchtwälder und Auenwälder, Moore und Bachtäler, Steinbrüche und Heidelandschaften prägen den Nationalpark. Besonders beeindruckend ist im Frühjahr die Blütezeit der 18 Millionen Wildnarzissen. Der Nationalpark ist Heimat der Wildkatze und beherbergt einige seltene Arten, darunter die Sumpfspitzmaus, den blauschillernden Feuerfalter und einer seltenen Pflanze namens Deutsche Hundzunge, die einem Vergissmeinnicht ähnelt. Aber auch Biber, Feuersalamander und Schwarzstorch wohnen in der Eifel. Weitere Infos unter Nationalpark Eifel.

Etwas südlicher, auf der Grenze von Saarland und Rheinland-Pfalz, liegt der Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Er wurde erst 2015 gegründet und ist somit der jüngste Nationalpark in Deutschland. Neben den naturnahen Biotopen, die den Nationalpark prägen, finden sich hier einige spannende kulturhistorische Zeugnisse durch die frühere menschliche Nutzung. Der Nationalpark wird aufgrund seines Artenreichtums auch als „Hotspot-Region für biologische Vielfalt“ bezeichnet. Unter anderem gibt es in den ausgedehnten Wäldern das größte Wildkatzenvorkommen Deutschlands. Mehr dazu auch auf der Website Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

Nur ein deutscher Nationalpark liegt in Hessen: Der Nationalpark Kellerwald-Edersee, der noch sehr ursprüngliche große Buchenwälder besitzt. Über 1000 Quellen entspringen dort. Gestaltgebend sind zudem die Eichentrockenwälder und die seltenen Pfingstnelken-Felsfluren. Auch Waldfledermäuse sind in den Wäldern rund um dem namensgebenden Edersee zuhause. Alles Wissenswerte auf der Website Nationalpark Kellerwald-Edersee.

Der Nationalpark Hainich liegt im südlichen Teil des Muschelkalk-Höhenzuges Hainich am Westrand des Thüringer Beckens. Sein Buchenwald ist noch sehr ursprünglich und im Nationalpark gibt es einen hohen Totholzanteil. Der Muschelkalkboden eignet sich außerdem für Orchideen – im Frühsommer bilden sie wahre Blütenteppiche. 16 verschiedene Orchideenarten gibt es dort. Auch Teile des Buchenurwalds im Nationalpark Hainich sind Weltnaturerbe. Weitere Infos unter Nationalpark Hainich.

Ganz im Osten Deutschlands an der Grenze zu Tschechien liegt der Nationalpark Sächsische Schweiz. Hier hat die Elbe das Elbsandsteingebirge maßgeblich mitgeformt und sich tief in den Sandstein eingegraben. Der Nationalpark zeigt sich mit tiefen Schluchten und Schluchtwäldern, Sandsteinfelsen, Buchwaldkuppen und Kiefernwäldern. Raufußkauz, Uhu und Wanderfalke haben hier ein Zuhause gefunden, aber auch Kreuzotter, Ringelnatter und die seltene Haselnatter bewohnen den Nationalpark. Dazu kommen noch Iltis, Luchse, Stein- und Baummarder und Dachse – neben vielen anderen Tierarten. Mehr dazu auf Nationalpark Sächsische Schweiz.

Nationalparks im Süden Deutschlands

Aus Naturschutzgründen fahren auf dem Königssee im Nationalpark Berchtesgaden nur Elektroboote.
Aus Naturschutzgründen fahren auf dem Königssee im Nationalpark Berchtesgaden nur Elektroboote.
(Foto: CC0 / Pixabay / topszlee)

Auerhühner, Kreuzottern und viele mehr sind in Baden-Würtembergs einzigem Nationalpark, dem Nationalpark Schwarzwald, zuhause. Eiszeitliche Karseen, Feuchtheiden und zwei Hochmoore gehören ebenso zu den Naturbesonderheiten wie die Tannen-Fichten-Buchen-Bergmischwälder. Auch der Nationalpark Schwarzwald ist noch jung, er wurde erst 2014 gegründet. Er ist noch ein Entwicklungsnationalpark. Das heißt, die Kernzone, die völlig frei von menschlicher Nutzung ist, beträgt derzeit 33 Prozent. Sie soll aber innerhalb der nächsten 30 Jahre auf 75 Prozent, wie es für Nationalparks üblich ist, ausgedehnt werden. Mehr zu dem Nationalpark kannst du auf der Website Nationalpark Schwarzwald erfahren.

Bayern kann mit zwei Nationalparks aufwarten:

  1. Der Nationalpark Bayerischer Wald ist mit seinem Gründungsdatum 1970 Deutschlands ältester Nationalpark. Hier sind bereits 66 Prozent der Fläche Kernzone, bis 2027 sollen es 75 Prozent sein. Bergmischwälder, Bergfichtenwälder und Aufichtenwälder prägen den Nationalpark, der durch große Höhenunterschiede gezeichnet ist. Auch Hochmoore hat der Nationalpark zu bieten. Gestaltgebend sind die Urgesteine Gneis und Granit. Zusammen mit dem tschechischen Nationalpark bildet der Bayerische Wald das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet in Europa. Über 10.800 Arten haben hier eine Heimat gefunden. Das entspricht 15 Prozent aller in Deutschland bekannten Arten. Mehr Infos auf Nationalpark Bayerischer Wald.
  2. Südlichster deutscher und einziger Alpen-Nationalpark ist der Nationalpark Berchtesgaden. Königsee und Watzmann gehören zu den bekanntesten Attraktionen des Nationalparks. Daneben prägen Felsfluren, Almweiden, Zwergstrauchheiden und Bergmischwälder den Charakter des Nationalparks. Das Murmeltier ist hier ebenso zuhause wie einige typisch alpine, seltene Pflanzenarten. Mehr dazu unter Nationalpark Berchtesgaden.

Weitere Nationalparks in Deutschland: Seen- und Flusslandschaften

Zahlreiche Seen sind gestaltgebend für den Müritz-Nationalpark
Zahlreiche Seen sind gestaltgebend für den Müritz-Nationalpark
(Foto: CC0 / Pixabay / kasabubu)

Deutschlands größter Nationalpark liegt im Norden in Mecklenburg-Vorpommern: Der Müritz-Nationalpark. Vor allem die Seen der Mecklenburger Seenplatte sind hier gestaltgebend, die 14 Prozent der Fläche ausmachen. Aber auch Moore, Röhrichte und Welterbe-Buchenwälder prägen den Nationalpark. Der Seeadler ist hier zuhause und im Herbst kommen die Kraniche zu Besuch. Alles Weitere auf der Website Müritz-Nationalpark.

Eine einzigartige Landschaft bietet auch der Nationalpark Unteres Odertal: Er ist Deutschlands einziger Auennationalpark. Die Flusslandschaft mit Flussaltarmen, Feuchtwiesen, Auenwäldern und Flussauen lockt viele Besucher*innen an. Aber auch blütenreiche Trockenrasen gehören zu den Besonderheiten des Nationalparks. Zahlreiche seltene Vögel sind hier heimisch: Der Seeadler, Bekassen, der Brachvogel, Kiebitze und Rotschenkel. Der Nationalpark liegt in Brandenburg an der Grenze zu Polen und zwischen dem Nationalpark und zwei polnischen Schutzgebieten besteht eine enge Zusammenarbeit. Mehr Informationen auf der Seite Nationalpark Unteres Odertal.

Tipps für den achtsamen Besuch im Nationalpark

Damit Tiere wie der Luchs ungestört bleiben, ist es wichtig, sich rücksichtsvoll zu verhalten
Damit Tiere wie der Luchs ungestört bleiben, ist es wichtig, sich rücksichtsvoll zu verhalten
(Foto: CC0 / Pixabay / skeeze)

Nationalparks sind beliebte Reiseziele in Deutschland und bieten ein einzigartiges Erlebnis dank ihrer vielfältigen Landschaft. Wenn du einen Nationalpark besuchst, ist eine gute erste Anlaufstelle immer eines der Nationalparkinfozentren vor Ort. Hier bekommst du viele Infos und eine erste Orientierung. Die meisten Nationalparkzentren verfügen über spannend und modern gestaltete Ausstellungen und du kannst dich über Landschaft und Lebewesen sowie über Wanderwege, Erlebnispfade und dergleichen informieren.

Auch eine geführte Wanderung kann dir die tolle Landschaft eines Nationalparks eindrücklich näher bringen. Unter Anleitung siehst du häufig noch viel mehr Dinge als es dein ungeschultes Auge es normalerweise vermag.

Nimm dir Zeit, die Natur auf dich wirken zu lassen. Schalte vielleicht sogar dein Handy aus und schenke dem Geschehen um dich herum deine volle Aufmerksamkeit.

Der Naturschutz ist Zentrum und Grundlage der Nationalparke. Achte also auch selbst darauf, dich achtsam und rücksichtsvoll zu verhalten:

  • Sei nicht zu laut,
  • lasse keinen Müll rumliegen und
  • halte dich an die vorgegebenen Wege.

Außerdem empfiehlt es sich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt mit dem PKW anzureisen. So reduzierst du umwelt- und klimaschädliche Emissionen.

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