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Naturkautschuk: Das sind die Vor-und Nachteile des natürlichen Rohstoffs

naturkautschuk
Foto: CC0 / Pixabay / Simon

Naturkautschuk ist ein Gummiprodukt, das ohne Erdöl hergestellt wird. Doch wie nachhaltig ist der natürliche Rohstoff wirklich? Wir haben die Vor- und Nachteile für dich zusammengefasst.

Was ist Naturkautschuk?

Naturkautschuk wird überwiegend in Asien angebaut, vor allem in Indonesien. Der Stoff wird aus Latex gewonnen und zu Gummi-Produkten weiterverarbeitet. Du findest ihn zum Beispiel oft in

  • Yogamatten
  • Schuhen
  • Schnullern und Babyflaschen
  • Kondomen
  • Autoreifen

Um Naturkautschuk zu gewinnen, werden Stämme von Kautschukbäumen angeritzt. Die austretende Pflanzenmilch, auch Latex genannt, wird aufgefangen und danach mit Essigsäure angesäuert. Dadurch gerinnt sie und kann für den weiteren Transport abgeschöpft und zu diversen Produkten weiterverarbeitet werden.

Vor- und Nachteile von Naturkautschuk

Naturkautschuk hat einige Vorteile gegenüber synthetisch hergestelltem Kautschuk: Zum einen wird hier kein Erdöl benötigt – zumindest wenn man vom Rohstoffverbrauch (z.B. als Benzin für Feldmaschinen) für Anbau und Gummi-Herstellung absieht.

Außerdem besitzt Naturkautschuk weitere Vorteile: Es ist

  • sehr elastisch
  • reißfest und widerstandsfähig
  • wasserabweisend
  • ein nachwachsender Rohstoff

Außerdem können Kautschukbäume über einen langen Zeitraum Latex abgeben. Der Rohstoff kann in Mischkulturen nachhaltig angebaut werden.

Allerdings wächst Naturkautschuk nicht regional in Deutschland – die Kautschukpflanzen vertragen unser Klima nicht. Das Material muss also importiert werden, was die Ökobilanz verschlechtert. Außerdem kann Naturkautschuk Allergien auslösen.

Naturkautschuk und Nachhaltigkeit

Vor allem in Autoreifen findest du Naturkautschuk.
Vor allem in Autoreifen findest du Naturkautschuk. (Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Auch wenn es sich um ein natürliches Produkt handelt, wird Naturkautschuk oft nicht besonders umweltfreundlich angebaut:

  • Gummibäume werden meist in Monokulturen angebaut. Weil große Flächen mit nur einer Pflanzenart bepflanzt und oft mit Pestiziden behandelt werden, finden vor allem Insekten keine passende Nahrung. Diese Art der Landwirtschaft bedroht die Artenvielfalt vieler Tierrassen.
  • Außerdem benötigt der Kautschukanbau viel Fläche und nimmt so den Menschen, die in den Kautschuk-Anbaugebieten leben, die Lebensgrundlage. Laut Handelsblatt werden schon 13 Millionen Hektar Fläche auf der Erde für Gummipflanzen verwendet – und die Zahl soll in Zukunft noch wachsen.
  • Oft werden für den Anbau hochgiftige Unkrautvernichter eingesetzt, die der umliegenden Natur schaden. (Mehr Informationen: Pestizide: Wissenswertes zu Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden) Ihr Einsatz schadet auch dem Boden: Die Pestizide entfernen das Unterholz, was den Grund anfällig für Überschwemmungen macht.

Kaufe Naturkautschuk am besten nur aus Mischanbau: Hier werden kompatible Nutzpflanzen nach dem Prinzip der Permakultur zusammen angebaut. Unter den lichtdurchlässigen Gummibäumen kann zum Beispiel gut Gemüse am Boden wachsen. Durch die Wurzeln der kleineren Pflanzen wird der Boden gelockert und der Regen kann besser versickern.

Außerdem gibt es auf den Kautschuk-Plantagen häufig Kinderarbeit. Arbeiter müssen teils gefährliche Arbeiten erledigen und gefährden ihre eigene Gesundheit. Achte also darauf, nur fair zertifizierte Produkte aus Naturkautschuk zu kaufen – am besten mit Bio-Label.

Alternativen zu Kautschuk

Naturkautschuk wird unter anderem für die Herstellung von Autoreifen benutzt. Viele Hersteller forschen hier an Alternativen aus Sonnenblumen-, Raps- und Orangenöl. Der Autoreifenhersteller Continental beispielsweise setzt auf Löwenzahn zur Gummigewinnung. Dieser ist regional und kostengünstiger als Kautschukpflanzen, und wäre somit eine bessere Option, um Gummi herzustellen.

Außerdem haben wir hier Produkte aus nachhaltigen Materialien für dich zusammengestellt:

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