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Yoga-Matten: Diese 8 sind langlebig, nachhaltig, schadstoffarm

Yogamatte
Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Mikhail Nilov

Wer Yoga macht, will sich selbst und seinem Körper etwas Gutes tun. Dazu gehört auch die richtige Ausrüstung: In diesem Artikel stellen wir dir deshalb fair produzierte Yoga-Matten aus natürlichen oder recycelten Materialien vor.

Yoga-Matten bestehen häufig aus PVC oder PU (Polyurethan) und können deshalb potenziell gesundheitsschädliche Weichmacher wie Phthalate oder Azo-Farbstoffe enthalten, die teilweise verdächtigt werden, krebserregend zu sein. Zum Glück lassen sich die damit verbundenen Risiken leicht vermeiden, denn es gibt längst nachhaltigere Yoga-Matten:

Sie bestehen aus Naturkautschuk, Bio-Baumwolle, Kork, Flachs oder Naturlatex, aus Schurwolle, Ökotex-100-zertifiziertem PVC oder Recycling-Material und werden, so die jeweiligen Hersteller, unter faireren Bedingungen produziert. Hier stellen wir euch eine Auswahl an besseren Labels für nachhaltigere Yoga-Matten vor.

Hejhej Mats: Diese Yogamatten sind aus Müll

Hejhej Mats
Yogamatten von hejhej. (© Maria Bayer / Hejhej Mats)

Das Münchner Start-up Hejhej Mats hat eine Yoga-Matte entwickelt, die aus Recyclingmaterial besteht und am Ende ihrer Nutzungsdauer theoretisch zu einer neuen Yoga-Matte upgecycelt werden kann: „Closed loop“ nennt man dieses Prinzip, also geschlossenen (Material-)Kreislauf. Auf diese Weise werden keine neuen Rohstoffe verbraucht und es entsteht kein Müll. Eine strukturierte Oberfläche sorgt für Halt. Wir durften die Matte im Büro ausprobieren und können das bestätigen.

Details:

  • Maße und Gewicht: 186 × 64 cm, 0,5 cm dick, ca. 2 kg
  • Materialien: Pre-consumer-Schnittreste der Schaumstoffindustrie 
  • Produktion: Deutschland
  • Vegan: ja

Kaufen: ab 139 Euro bei Hejhej Mats oder Avocadostore

Passend zur Matte gibt es – dank erfolgreichem Crowdfunding – auch eine Tasche: Der hejhej-bag besteht ebenfalls aus Recycling-Materialien (und ist auch selbst recycelbar). Der Tragegurt kann zudem auch zum Üben verwendet werden. Mehr Infos findest du auf der Webseite von hejhej-mats.

Lotuscrafts: Yogamatten aus Naturkautschuk und Jute

Die Matte „Oeko Jute“ von Lotuscrafts gibt es auch in Blau und Naturfarben. (© Lotuscrafts)

Beim österreichischen Unternehmen Lotuscrafts findest du alles, was das Yogi-Herz begehrt – Kleidung für sie und ihn, Yogamatten, -blöcke und -taschen, Meditationskissen und verschiedene Yogamatten. Uns gefällt das Modell „Oeko Jute“ besonders gut. Zumal Lotuscrafts versichert, dass die Matte vollständig biologisch abbaubar sei.

Details:

  • Maße und Gewicht: 180 x 61 cm, 0,4 cm dick, ca. 2,5 kg
  • Materialien: Naturkautschuk (Recyclinganteil: 20 %) und Jute 
  • Produktion: Taiwan
  • Vegan: ja 

Kaufen: für rund 70 Euro bei Avocadostore

Yogamatten aus Naturkautschuk von Southern Shores

Ocean Mats von Southern Shores.
„Ocean Mat“ von Southern Shores. (Foto: Southern Shores)

Das Hamburger Label Southern Shores wurde von den Brüdern Hannes und Lasse Homfeld gegründet. Die Idee: Mit nachhaltigen Yogamatten gegen die Verschmutzung der Meere anzugehen. Dafür produziert das Label nicht nur nachhaltige Yoga-Produkte, sondern ist auch selbst aktiv: Einer der Brüder lebt in Barcelona und veranstaltet dort Beach-Clean-ups. Die „Ocean Mat“ von Southern Shores ist plastikfrei, da aus Naturkautschuk, und biologisch abbaubar.

Details:

  • Maße und Gewicht: 183 x 61 cm, 0,4 cm dick, ca. 1,9 kg 
  • Materialien: Naturkautschuk (FSC-Zertifiziert) und Baumwolle 
  • Produktion: Taiwan
  • Vegan: ja 

Kaufen: ca. 90 Euro direkt bei Southern Shores, bei Avocadostore oder Bergzeit

Matte von Manduka – für lebenslanges Üben

Yogamatten: Manduka
Yogamatte von Manduka. (Foto: © Manduka)

Die veganen Yoga-Matten von Manduka bestehen laut Hersteller aus natürlichen, recycelbaren, nachhaltigen und/oder biologischen Materialien. Das US-amerikanische Label bemüht sich um große Transparenz im Produktionsprozess: Die Matten der Linie „Pro“ werden emissionsfrei in Deutschland produziert. Sie sind Ökotex-100-zertifiziert und besitzen eine lebenslange Herstellergarantie. Sie bestehen allerdings aus dem Kunststoff PVC, der gesundheitsgefährdende Weichmacher enthalten kann. Manduka betont jedoch auf der Internetseite, dass die Matten frei von giftigen Chemikalien, Farbstoffen und Phthalaten seien.

Die Yoga-Matten der umweltfreundlicheren Linie „eKO“ hingegen werden aus Naturkautschuk hergestellt. Dieser ist biologisch abbaubar und kommt ohne schädliche Weichmacher aus. Die Herstellung der Manduka-Matten erfolgt nach dem Zero-Waste-Prinzip, so sollen keine Abfälle entstehen und keine Schadstoffe an die Umwelt abgegeben werden.

Details:

  • Maße und Gewicht: 180 x 61 cm, 0,15 bis 0,2 cm dick, ca. 0,95 kg (eKO SuperLite)
  • Materialien: Naturkautschuk (laut Hersteller nicht aus dem Amazonas) und Baumwoll-Polyester-Gewebe (laut Hersteller ungiftig)  
  • Produktion: Taiwan 
  • Vegan: ja 

Kaufen: ab ca. 50 Euro bei Manduka, bei Greenyogashop oder Amazon

Yogamatten aus Naturgummi von JadeYoga

Yogamatten von Jadeyoga
Yogamatten von JadeYoga. (Foto: © JadeYoga)

Die veganen Yogamatten des amerikanischen Labels JadeYoga werden in den USA aus Naturgummi produziert. Der nachwachsende Rohstoff ist biologisch abbaubar und frei von den problematischen Inhaltsstoffen, die etwa in PVC-Matten vorkommen. Dennoch sind auch in Naturkautschuk-Matten Schadstoffe möglich (siehe dazu unten).

Die offene Zellstruktur der Yoga-Matte soll laut Hersteller für ausreichend Rutschfestigkeit sorgen, trotz Schweiß und auch bei Wärme. Die Matten der Linie „Encore“ haben einen Recyclinganteil von 20 Prozent.

In einer Untersuchung des Verbrauchermagazins Öko-Test schnitten die Matten von JadeYoga 2019 relativ schlecht ab, das beauftragte Labor hatte darin unter anderem umstrittene Nitrosamine nachgewiesen. Der Hersteller argumentierte, es gebe verschiedene Nitrosamine, die nicht alle gesundheitsschädlich seien, und wenn, dann nur, wenn sie eingenommen würden.

Die gemessenen Werte betrügen außerdem nur ein Vierzigstel der in Deutschland in Schnullern zugelassenen Menge, was Öko-Test selbst bestätigte. Solange man die Yogamatten also nicht isst, halten wir die Aussage für glaubhaft – und die Matten für empfehlenswert.

Details:

  • Maße und Gewicht: 173 x 61 cm (für ca. 5 Euro Aufpreis 188 cm lang), 0,5 cm dick, 2,2 bis 2,4 kg 
  • Materialien: Naturkautschuk aus Südamerika 
  • Produktion: USA
  • Vegan: ja

Kaufen: ca. 70 bis 90 Euro (Modell Harmony Professional) bei Greenyogashop, Avocadostore oder Amazon

Living in Kork: Nachhaltige Matten aus Erlangen

Bei Living in Kork dreht sich – wie der Name schon sagt – alles um Kork. Vom Federmäppchen über Schuhe und Schmuck bis zur Fliege: Alles im Laden wird aus Kork hergestellt. Auch die nachhaltigen Yogamatten. Gefertigt werden sie in Portugal, woher der Kork auch stammt.

Da Kork ein Naturprodukt ist, ist jede Matte ein Unikat mit einzigartiger Maserung. Außerdem ist Kork zu 100 Prozent biologisch abbaubar, antistatisch, nicht entflammbar und kälteisolierend.

  • Maße und Gewicht: 183 x 61 cm, 0,5 cm dick, 0,96 kg
  • Materialien: Oberseite aus Kork. Unterseite aus TPE (laut Hersteller frei von PVC, Latex und giftigen Weichmachern)
  • Produktion: Portugal
  • Vegan: ja 

Kaufen: rund 75 Euro bei Living in Kork

Nachhaltige Yogamatten von Yoyoka

Yoyoka Mindful Mate
„Mindful Mate“ von Yoyoka. (© Yoyoka)

Plastikmüll upzucyclen ist herausfordernd – aber manche Labels schaffen es, nützliche und schöne Dinge daraus herzustellen. So zum Beispiel das Yoga-Label Yoyoka, dessen Yogamatten kein Neuplastik enthalten. Stattdessen haben Matten wie die „Mindful Mate“ einen Vlieskern aus 26 bis 28 recycelten Plastikflaschen, der beidseitig mit einer Schicht Naturkautschuk überzogen ist: Das Vlies dämpft und isoliert die nachhaltige Yogamatte; der Kautschuk macht sie rutschfest. 

Die „Mindful Mate“-Matten sind mit dem Global Recycled Standard (GRS) zertifiziert und enthalten laut Hersteller keine Silikone, Weichmacher, Azo-Farbstoffe oder andere Schadstoffe, was unter anderem durch den TÜV getestet worden sei. Darüber hinaus arbeitet der Hersteller mit verschiedenen Umweltschutzprogrammen zusammen – zum Beispiel mit einer NGO, die Strände auf der indonesischen Insel Gili Trawangan reinigt. 

Details:

  • Maße: 180 × 64 cm (es gibt auch eine größere Version mit zwei Metern Länge), 0,45 cm dick
  • Materialien: Recycling-Vlies und Naturkautschuk 
  • Produktion: Taiwan
  • Vegan: ja (PETA Vegan approved) 

Kaufen: für rund 95 Euro direkt bei Yoyoka oder bei Avocadostore

Baumwoll-Yogamatte von Grüne Erde

Dicke Yogamatte von Grüne Erde
Yogamatte von Grüne Erde. ((c) Grüne Erde)

Die Baumwoll-Yogamatte von Grüne Erde ist relativ dick und damit sehr bequem. Sie besteht komplett aus Baumwolle und ist auch damit gefüttert. Für dynamische Körperübungen ist diese Matte weniger geeignet, für meditative Formen des Yoga dafür umso mehr. 

Die Yoga-Produkte von Grüne Erde finden wir generell empfehlenswert: Sie bestehen ausschließlich aus natürlichen Materialien und sind chemisch unbehandelt.

  • Maße: 80 x 75 cm, ca. 3,5 cm dick
  • Materialien: Bio-Baumwolle, GOTS-zertifiziert
  • Produktion: Hergestellt in Deutschland 
  • Vegan: ja 

Kaufen: Die Baumwoll-Yoga-Matte (Meditationsmatte) kostet ca. 75 Euro bei Grüne Erde

Alternative: Gebrauchte Yoga-Matte kaufen

Auch wenn sie besser sind als viele herkömmliche Matten: Auch nachhaltigere Yogamatten benötigen wertvolle Rohstoffe, um überhaupt produziert zu werden. Kautschuk beispielsweise braucht große Anbauflächen und wird oft unter problematischen Arbeitsbedingungen gefertigt.

Nachhaltigere Materialien sind zudem noch kein Garant dafür, dass die Produkte frei von Schadstoffen sind. Wenn du sichergehen möchtest, frag die Hersteller nach Zertifikaten oder Nachweisen von Schadstoffprüfungen.

Unser Tipp deshalb: Bevor du eine neue Matte kaufst, schau dich doch mal im Bekanntenkreis oder auf Gebrauchtkauf-Portalen um, ob du an gute Secondhand-Matten kommst. So kannst du auch Geld sparen. Und: Wenn du schon eine Matte hast, versuche, sie so lange wie möglich zu nutzen.

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