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Niedrigenergiehaus: Das solltest du darüber wissen

Niedrigenergiehaus
Foto: CC0 / Pixabay / Didgeman

Seit 2009 muss jedes neu gebaute Haus ein Niedrigenergiehaus sein. Doch was genau ist ein Niedrigenergiehaus eigentlich und was sind die Vor- und Nachteile?

Der Begriff Niedrigenergiehaus steht für ein Haus mit geringem Energiebedarf. Seit der Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2009 versteht man darunter Häuser mit einem Heizenergiebedarf von circa 75 Kilowattstunden je Quadratmeter pro Jahr (Referenzstandort Würzburg). 

Da dieser Wert in Deutschland seit der EnEV eingehalten werden muss, ist hierzulande jeder Neubau ein Niedrigenergiehaus. Jedoch kann auch ein Altbau durch entsprechende Maßnahmen eines werden.

Außerdem gibt es weitere Standards, die erreicht werden können, um noch mehr Energie einzusparen.

Wo sind die Unterschiede zwischen Niedrigenergiehaus, Passivhaus oder Effizienzhaus?

Durch Photovoltaikanlagen können Häuser ihren Eigenbedarf decken.
Durch Photovoltaikanlagen können Häuser ihren Eigenbedarf decken.
(Foto: CC0 / Pixabay / andreas160578)

Im Zusammenhang mit Niedrigenergiehäusern stößt man auf auch auf weitere Begriffe für energieeffiziente Häuser, wie Passivhaus und Effizienzhaus. 

Der Begriff Effizienzhaus bezieht sich auf die Standards des Kreditinstituts für Wiederaufbau (KfW), welches die staatliche Förderung von Niedrigenergiehäusern kontrolliert.

Ein Passivhaus ist ein Haus, dessen Energiebedarf optimiert ist. Beispielsweise sind seine Glasfronten bewusst nach Süden ausgerichtet, damit die Energie der Sonne gut genutzt werden kann. Auch das Belüftungssystem ist so gestaltet, dass das Haus möglichst wenig Wärme verliert. Dadurch kommen diese Häuser mit einer jährlichen Heizenergie von maximal 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter aus.

Auch Bürogebäude können auf diese Weise ihren Energiebedarf optimieren, wie ein Passivhaus-Holz-Neubau in Lübeck zeigt.

Ein Plus- oder Nullenergiehaus bezeichnet ein Haus, das durch Einsatz von Photovoltaikanlagen oder anderen Techniken genauso viel beziehungsweise mehr Energie erzeugt, als es selbst verbraucht.

Welche Förderungen für Niedrigenergiehäuser gibt es?

Durch Förderungen können die Mehrkosten eines Niedrigenergiehauses gedeckt werden.
Durch Förderungen können die Mehrkosten eines Niedrigenergiehauses gedeckt werden.
(Foto: CC0 / Pixabay / nattanan23)

Die staatliche Förderung von Niedrigenergiehäusern läuft über das KfW. Dabei hängt die Höhe der Förderung vom Energieverbrauch des Hauses und der Wärmedämmung ab. Die höchste Förderung erhalten Häuser der Effizienzhaus-Stufe 40. Diese liegen im Energieverbrauch bei maximal 40 Prozent der gesetzlich geforderten kWh pro Quadratmeter pro Jahr.

Niedrigenergiehäuser der Effizienzhaus-Stufe 40 erhalten eine Förderung von bis zu 18.750 Euro pro Wohneinheit. Je nach Energieverbrauch gibt es unterschiedlich hohe Förderungen für die verschiedenen Effizienzhaus-Stufen.

Welche Nachteile haben Niedrigenergiehäuser?

Der meistgenannte Nachteil von Niedrigenergiehäusern sind die Kosten. Die Ausstattung eines Neubaus mit guter Dämmung und energiesparender Technologie kostet zusätzliches Geld. Gleiches gilt für das Nachrüsten eines Altbaus.

Trotzdem sind Niedrigenergiehäuser wirtschaftlich nicht im Nachteil: Durch die deutliche Heizkostenersparnis kann es sich auf Dauer lohnen, Geld in die energiesparende Bauweise zu investieren.

Zum Thema Heizkosten kannst du hier noch mehr lernen: Heizkosten sparen: Diese 20 Tipps helfen dir, günstig zu heizen.

Bei weiteren oft genannten Nachteilen handelt es sich meistens um verbreitete Irrtümer. Beispielsweise ist es in Niedrigenergiehäusern üblich, Lüftungssysteme zu verwenden. Dadurch erwarten viele unangenehme Zugluft oder auch Schimmelbildung. Beides ist durch den aktuellen Stand der Technik nicht der Fall. Im Gegenteil: Lüftungsanlagen verringern das Schimmelrisiko und sorgen für ein angenehmes Raumklima.

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