Das Ökosystem See ist äußerst komplex aufgebaut und ein wahres Wunderwerk der Natur. Woraus dieses System besteht und wie wichtig es für den Naturschutz ist, kannst du in diesem Artikel nachlesen.
Im Sommer ist ein schöner See oft ein begehrtes Anlaufziel für einen Ausflug. Aber wie funktioniert das Ökosystem See eigentlich und wie kann man es schützen?
Das Ökosystem See
Ein See wird üblicherweise in verschiedene Zonen gegliedert. Ökolog:innen unterscheiden das Pelagial (Freiwasserzone), das Benthal (Bodenbereich) und das Litoral (Uferzone).
Außerdem weisen Seen verschiedene Wasserschichten auf. Das hängt mit Dichte und Temperatur zusammen. Oberflächennahes Wasser wird gleichmäßig erwärmt und weist eine relativ geringe Dichte auf, während das tieferliegende Wasser kälter und höher an Dichte ist.
Des weiteren werden Seen laut Bayerischem Landesamt für Umwelt je nach Nährstoffgehalt in drei natürliche Trophiestufen eingeteilt, also Ebenen mit Organismen mit gleicher Ernährungsweise:
- nährstoffarm (oligotroph)
- mittlere Nährstoffversorgung (mesotroph)
- hohe Nährstoffversorgung (eutroph)
Der Stoffkreislauf im See wird im Wesentlichen von drei Gruppen bewerkstelligt:
- Produzenten (Hersteller): Pflanzen und Algen, die Fotosynthese betreiben.
- Konsumenten (Verbraucher): Tiere wie Fische, Ratten oder Vögel, die sich organisch oder pflanzlich ernähren.
- Destruenten (Zersetzer): Würmer, Insekten, Krebse, die die Überreste und Ausscheidungen von Konsumenten in ihre Bestandteile zerlegen, die dann wieder den Produzenten zur Verfügung stehen.
Eutrophierung und die Folgen für den See
Eutrophierung stellt ein ernsthaftes Problem für die Natur und das Ökosystem See im Besonderen da. Dabei handelt es sich um über das verträgliche Maß hinaus angereicherte Nährstoffe im entsprechenden Gewässer. Das kann sowohl Seen als auch Meere betreffen.
Wenn zu viel Nitrat und Phosphor in den See gelangen, verändert sich der Sauerstoffgehalt. Die Folgen sind gravierend, denn die Bewohner der Gewässer verlieren dadurch ihre Lebensgrundlage. Fische, Muscheln, Krebse und Schnecken sterben und lassen die Artenvielfalt im See ärmer zurück.
Heute sind laut Umweltbundesamt 80 Prozent aller marinen Ökosysteme von dieser Nährstoffübersättigung betroffen.
Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die Überdüngung in der Landwirtschaft. Dadurch gelangt überschüssiges Nitrat und Phosphor ins Grundwasser und letztlich auch in das Ökosystem See.
Weniger Düngung in der Landwirtschaft hift dabei, die Artenvielfalt im Ökosystem See beizubehalten. Dazu sind politische Maßnahmen nötig. Aber auch du selbst kannst als Konsument:in etwas unternehmen, um die Natur zu schützen:
- Achte beim Einkaufen darauf, dass in der Produktion kein nitrathaltiger Kunstdünger eingesetzt wurde. Greife am besten zu regionalen und saisonalen Bio-Produkten.
- Verzichte im eigenen Garten auf Kunstdünger und greife stattdessen zu Bio-Alternativen.
- Nutze nicht zu viel Waschmittel beim Waschen und kaufe lieber Produkte ohne Phosphat. Noch besser: Du greifst zu Öko-Waschmitteln.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Deutsche Badegewässer: gute Wasserqualität, schlechter ökologischer Zustand
- Blaualgen: Im See, Meer und Teich erkennen
- Organischer Dünger: So setzt du ihn in deinem Garten ein
War dieser Artikel interessant?