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Online-Shopping aus dem Ausland: Darauf solltest du achten

Online-Shopping aus dem Ausland.
Foto: CC0 / Pixabay / justynafaliszek

Online-Shopping aus dem Ausland gehört für viele zum normalen Einkaufsverhalten. Allerdings sind die Rahmenbedingungen im Ausland oft etwas anders als in Deutschland. Ein paar Dinge solltest du deshalb beim Einkaufen beachten.

Viele Onlineshops, die ihre Waren in Deutschland anbieten, haben ihren Sitz außerhalb der Bundesrepublik. Abhängig davon, ob es sich um Mitgliedsstaaten der EU handelt oder nicht, sind die rechtlichen Rahmenbedingungen unterschiedlich.

Wenn du beim Online-Shopping Produkte im Ausland bestellst, solltest du solche Unterschiede beachten – ansonsten kann es schnell teuer werden. Wir verraten dir, welche Rahmenbedingungen du dir genauer anschauen solltest. Außerdem geben wir dir Tipps, wie du dein Online-Shopping etwas nachhaltiger und umweltfreundlicher gestalten kannst.

Online-Shopping aus dem Ausland: Rechtliche Rahmenbedingungen in der EU

Online-Shopping im EU-Ausland unterliegt einer Verbraucherschutzrichtlinie.
Online-Shopping im EU-Ausland unterliegt einer Verbraucherschutzrichtlinie.
(Foto: CC0 / Pixabay / Ralphs_Fotos)

Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen bei Mitgliedsstaaten der EU ähnlich sind wie bei deutschen Online-Shops. Grund dafür ist Verbraucherrichtlinie der Europäischen Union. Die Richtlinie soll Verbraucher:innen beim Online-Shopping im In- und Ausland vor Betrug schützen und generell den Verbraucherschutz fördern. Online-Händler mit Sitz in der EU sind unter anderem zu Folgendem verpflichtet:

  • Verkäufer:innen müssen ihre Informationspflicht erfüllen und auf mögliche versteckte Kosten (Zusatzkosten) hinweisen.
  • Verkäufer:innen sind dazu verpflichtet, ein 14-tägiges Widerrufsrecht einzuhalten. Das bedeutet, dass du innerhalb von 14 Tagen (ab Kaufdatum) deinen Kauf widerrufen kannst. Wichtig ist dabei, dass du schriftlich widerrufst, versiegelte Ware nicht geöffnet hast und die Ware wieder zum Händler schickst.

Zusätzlich fallen bei Käufen innerhalb der EU im Normalfall keine Einfuhrzölle an. Verbrauchersteuern gibt es meist ebenfalls nicht. Die Ausnahme bilden hier Alkohol, Kaffee und Tabakwaren. 

Somit kannst du innerhalb der EU relativ problemlos dein Online-Shopping im Ausland erledigen. Achte jedoch darauf, dass du bei seriösen Online-Shops bestellt, damit du am Ende nicht auf Fake-Shops hereinfällst. 

Online-Shopping aus dem Ausland: Rechtliche Rahmenbedingungen außerhalb der EU

Beim Online-Shopping im Ausland jenseits der EU variieren deine Rechte rund um den Globus stark.
Beim Online-Shopping im Ausland jenseits der EU variieren deine Rechte rund um den Globus stark.
(Foto: CC0 / Pixabay / PIRO4D)

Betreibst du Online-Shopping außerhalb der EU, kommt es auf den Einzelfall an, welche Rechte du als Käufer:in hast. Hier solltest du also besonders vorsichtig sein: Die Rahmenbedingungen sind in anderen Ländern oft unklarer, als du es aus Deutschland oder der EU gewohnt bist.

Zunächst ist es wichtig zu klären, welchem Nationalrecht der Kauf unterliegt. Entscheidend ist dabei unter anderem, ob der Online-Shop seine Werbung auf den Staat der Verbraucher:innen ausgerichtet hat. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Online-Shop Werbung im deutschen Fernsehen zeigt oder Annoncen in deutschen Zeitungen schaltet. Ist dies der Fall, gilt es als Indiz dafür, dass deutsches Recht auf den Kauf anwendbar ist.

Kannst du deine Bestellung in Euro abschließen oder hat der Online-Shop eine deutsche Domainendung, sind das weitere Anzeichen dafür, dass er deutschem Recht unterliegt. Pauschal lässt sich das aber nicht sagen und muss von Fall zu Fall abgeklärt werden. Je nach Betrag kann es sinnvoll sein, einen Rechtsbeistand zu haben. 

Dies lohnt sich für dich allerdings nur dann, wenn die Summe des Einkaufs höher ausfällt als die Kosten für den Rechtsbeistand. Sei also beim Online-Shopping im Ausland besonders vorsichtig, wenn du dich außerhalb der EU bewegst. Prüfe die Seriosität des Händlers oder bestelle erst einmal nur für einen geringen Wert, um den Online-Shop zu testen.

Sei dir außerdem bewusst, dass beim Online-Shopping im Ausland Einfuhrgebühren anfallen, wenn du außerhalb der EU einkaufst. Bei einem Warenwert unter 150 Euro fällt in der Regel kein Zoll an, dafür aber die sogenannte Einfuhrumsatzsteuer. Diese liegt bei sieben oder 19 Prozent, je nach Ware. Ist der Warenwert höher als 150 Euro, muss die Ware häufig ebenfalls verzollt werden. Das kann für dich sehr schnell teuer werden. Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du dir deshalb vorab Informationen beim Zoll einholen.

Beachte außerdem, dass nicht alles nach Deutschland importiert werden darf. Wenn du dir unsicher bist, kannst du dich beim Zoll auch darüber informieren, ob deine bestellte Ware dem Einfuhrverbot unterliegt.

Online-Shopping aus dem Ausland: Vorsicht bei Online-Verkaufsplattformen

Online-Verkaufsportale sind grundsätzlich keine schlechte Idee. Schau dir die Anbieter aber genau an.
Online-Verkaufsportale sind grundsätzlich keine schlechte Idee. Schau dir die Anbieter aber genau an.
(Foto: CC0 / Pixabay / mermyhh)

Second-Hand-Shopping ist nicht nur günstiger, sondern auch nachhaltiger als neue Ware. Mittlerweile gibt es viele Online-Plattformen, auf denen du deine gebrauchten Sachen verkaufen kannst und im Gegenzug Sachen von anderen Anbieter:innen erwerben kannst. Das ist grundsätzlich eine tolle Sache und aus Gründen der Nachhaltigkeit dem Neukauf vorzuziehen.

Allerdings kann dabei einiges schieflaufen, zum Beispiel wenn du dein Online-Shopping im europäischen Ausland betreibst. Verbraucherschützer:innen schlagen diesbezüglich bereits Alarm und das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ)  bekommt regelmäßig Anfragen von Verbraucher:innen, die mit der Kaufabwicklung nicht zufrieden waren. Bei Online-Plattformen bestellte Ware kommt manchmal nicht an, ist beschädigt oder geht auf dem Weg verloren. Im schlimmsten Fall ist das Geld weg, ohne dass die Käufer:innen ihre Ware erhalten haben. Das passiert zwar nicht ständig, jedoch so häufig, dass du beim Online-Shopping im Ausland genau hinschauen solltest.

Wenn du eine unbekannte Plattform nutzt, solltest du dich in jedem Fall mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) vertraut machen und im Netz nach Erfahrungen von anderen Nutzer:innen Ausschau halten. Zusätzlich solltest du dich in diesem Fall immer für den versicherten Versand entscheiden, um nicht am Ende ohne Ware und ohne Geld dazustehen.

Wenn du Markenprodukte kaufst, solltest du die Originalrechnung oder ein Echtheitszertifikat verlangen. So ist das Risiko geringer, einer Fälschung zum Opfer zu fallen.

Online-Shopping aus dem Ausland: Tipps für mehr Nachhaltigkeit

Weniger ist mehr. Bewusstes Einkaufen schont die Umwelt und deinen Geldbeutel.
Weniger ist mehr. Bewusstes Einkaufen schont die Umwelt und deinen Geldbeutel.
(Foto: CC0 / Pixabay / Bru-nO)

Gerade bei günstigen Angeboten ist die Versuchung groß, dass du mehr kaufst, als du eigentlich brauchst. Dies schadet der Umwelt jedoch unnötig. Impulskäufe werden später oft wenig oder gar nicht mehr genutzt und fristen am Ende ihr Dasein im Schrank. Kaufe deshalb immer nur etwas, wenn du wirklich etwas brauchst. Damit schonst du die Umwelt und deinen Geldbeutel. 

Setze außerdem beim Einkaufen (egal ob vor Ort oder online) auf Marken, die einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten und ihre Produkte fair produzieren. Achte besonders darauf, dass sich um gelebte Nachhaltigkeit und nicht um Greenwashing handelt. Ein Blick auf die Website des Online-Shops kann dabei ebenfalls hilfreich sein. Lasse dich nicht nur von Marketing blenden, sondern prüfe anhand von Fakten, ob die Marke oder der Online-Shop aktiv etwas im Bereich Nachhaltigkeit unternimmt.

Als Alternative zum Online-Shopping im Ausland kannst du auch auf deutsche Online-Shops zurückgreifen oder lokale Händler unterstützen. Grundsätzlich solltest du deine Kaufentscheidungen bewusst treffen und dir immer überlegen, ob du ein Produkt wirklich brauchst und welchen Mehrwert es für dich hat.

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