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Paprika vorziehen: So klappt es

paprika vorziehen
Foto: CC0 / Pixabay / senjakelabu29

Du kannst Paprika vorziehen, um die Pflanzen robuster zu machen und sie früher ernten zu können. Hier erfährst du, was du bei der Paprikavorzucht beachten musst.

Paprika vorzuziehen bedeutet, die Samen nicht direkt nach draußen ins Beet zu pflanzen. Stattdessen lässt du sie drinnen oder im Gewächshaus keimen. Das erhöht die Erfolgschancen einer reichen Ernte, denn die jungen Sämlinge sind dadurch länger vor Schädlingen, Frost und Witterung geschützt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass du bei einer eigenen Anzucht aus einer großen Sortenvielfalt auswählen kannst. So kannst du auch Sorten anbauen, die du im regulären Gemüsehandel nicht bekommst. Außerdem ist es kostengünstiger, Paprika selber vorzuziehen, als die herangewachsenen Pflanzen zu kaufen. 

Die Vorzucht beginnt bei Paprika etwa zehn Wochen vor der Auspflanzung ins Freiland. Nach einer erfolgreichen Anzucht kannst du Paprika dann von Juli bis Oktober ernten.

Material und Zeitpunkt zum Vorziehen von Paprika

Willst du Paprika vorziehen, brauchst du dafür nicht viel.
Willst du Paprika vorziehen, brauchst du dafür nicht viel.
(Foto: CC0 / Pixabay / jag2020)

Möchtest du Paprika vorziehen, solltest du damit ab Ende März beginnen. Früher sollte es nicht sein, denn auf der Suche nach Licht recken sich die Pflanzen lang in die Höhe, was sie später im Freiland weniger robust macht.

Für die Aussaat und Vorzucht benötigst du dieses Material:

  • Ein Aussaatgefäß, um die Paprika keimen zu lassen. Dafür eignen sich neben Blumentöpfen vor allem Eierkartons oder alte Joghurtbecher. Stich ein Loch in die Unterseite des Gefäßes, damit die Flüssigkeit ablaufen kann. Das verhindert Staunässe. Lies auch: Nicht wegwerfen: Anzuchttöpfe aus Eierkarton selber machen.
  • Torffreie Anzuchterde, in der die Paprika keimen und anwachsen kann. Anzuchterde ist nährstoffärmer als herkömmliche Blumenerde. Das unterstützt die Sämlinge in einem starken Wachstum und macht sie robuster für das Freiland. Torffreie Erde ist nachhaltiger, da dafür keine Moore abgebaut werden.
  • Eine Glasglocke oder alte Plastiktüte mit Löchern. Damit erzeugst du ein gewächshausähnliches Klima, in dem die Paprikas besonders gut heranwachsen können. 
  • Blumentöpfe oder Balkonkästen, in die du die Paprikapflänzchen nach der Anzucht umtopfen kannst.

So klappt es mit der Aussaat von Paprika

Acht bei vorgezogenen Paprika darauf, dass die Erde nicht zu nass ist.
Acht bei vorgezogenen Paprika darauf, dass die Erde nicht zu nass ist.
(Foto: CC0 / Pixabay / Abhi_Jacob)

Willst du Paprika vorziehen, benötigst du außerdem einen geeigneten Standort. Paprikas lieben helle und warme Orte. Stelle sie zum Beispiel in ein beheiztes Gewächshaus oder auf eine sonnige Fensterbank in der Wohnung.

Die Vorzucht der Paprika beginnt mit der Aussaat der Samen. Folge dazu diesen Schritten: 

  1. Fülle dein Anzuchtgefäß mit der Anzuchterde.
  2. Achte beim Aussäen der Paprika auf einen Abstand von etwa drei Zentimetern zwischen den Samen. Wenn du Eierkartons benutzt, dann setze je einen Samen in eine Mulde.
  3. Bedecke sie etwa einen halben Fingerbreit mit Erde
  4. Befeuchte die Erde mit warmen Wasser. Nutze dazu am besten eine Sprühflasche und vermeide starke Nässe. 
  5. Bedecke dein Anzuchtgefäß mit der Plastiktüte oder einer Glasglocke. Um Schimmel zu vermeiden, solltest du in die Plastiktüte kleine Löcher stechen und die Glasglocke mehrmals täglich anheben, um zu lüften. 

Die optimale Bodentemperatur für die Keimung liegt bei 25 Grad Celsius. 

So gelingt dir die Pflege der vorgezogenen Paprika

Vorgezogene Paprikas müssen pikiert werden.
Vorgezogene Paprikas müssen pikiert werden.
(Foto: CC0 / Pixabay / BluBonRelaXon)

Um die Paprika erfolgreich vorzuziehen, musst du sie nach der Aussaat richtig pflegen. So gehst du dabei vor:

  • Achte darauf, dass die Erde stets feucht bleibt. Vermeide jedoch Staunässe. Der Boden sollte außerdem gleichbleibend warm sein, da Paprika keine Kälte mag.
  • Die Keimdauer der Paprikas hängt von der Samenqualität, Feuchtigkeit, Lichtverhältnissen und der Temperatur ab. Nach etwa zwei bis drei Wochen sollten die ersten Keimblätter zu sehen sein. Dann kannst du die Abdeckung entfernen.
  • Stelle die Sämlinge nun an einen etwas kühleren Ort. 18 Grad Celsius ist jetzt die ideale Temperatur. Wenn die Paprikas es zu warm haben, dann wachsen sie unnatürlich schnell heran. Das macht sie später anfälliger für Schädlinge und Wetterschäden. 

Paprika-Sämlinge pikieren

Nach etwa vier bis sechs Wochen sollten die Sämlinge mindestens zwei weitere Blätter entwickelt haben. Dann ist es Zeit, die Paprika zu pikieren. Pikieren bedeutet, dass die Sämlinge in eigene oder größere Gefäße mit mehr Abstand zueinander umgetopft werden. Das regt das Wurzelwachstum an und macht die Pflanze robust.

So pikierst du Paprika:

  1. Fülle Blumentöpfe oder Balkonkästen mit torffreie Pflanzenerde
  2. Bilde eine kleine Vertiefung in der Erde. 
  3. Hebe die jungen Paprikapflanzen mitsamt des Wurzelballens aus dem Aussaatgefäß heraus. Verwende dazu einen kleinen Löffel
  4. Setze die jungen Paprikas in die Mulde im neuen Topf. Achte dabei auf einen Abstand von etwa fünf Zentimetern zwischen den einzelnen Sämlingen. 
  5. Bedecke die Wurzeln mit Erde und drücke sie sachte an
  6. Halte die Erde weiterhin feucht und stelle die Töpfe an einen hellen Ort.

Tipp: Setze die Pflanzen etwas tiefer in die Erde, als sie im Anzuchtgefäß saßen. So bilden sie stärkere Wurzeln. 

Paprikapflänzchen ins Freiland setzen

Nach der Vorzucht kannst du Paprika im Beet oder auf dem Balkon kultivieren.
Nach der Vorzucht kannst du Paprika im Beet oder auf dem Balkon kultivieren.
(Foto: CC0 / Pixabay / pixel2013)

Etwas zehn Wochen nach der Aussaat ist die vorgezogene Paprika fertig für das Freiland und du kannst sie nach draußen pflanzen. Damit die Paprikas sich langsam an das neue Klima gewöhnen können, solltest du sie zunächst abhärten. Stelle die Paprikas dafür etwa zwei Wochen vor dem Auspflanzen jeden Tag tagsüber nach draußen und hole sie über Nacht wieder ins Haus. Achte jedoch darauf, dass sie weiterhin vor starkem Wind und Kälte geschützt bleiben. 

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Überarbeitet von Lea Hermann

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