In einem Interview mit dem Süddeutsche Zeitung Magazin spricht der Psychologe Peter Sedlmeier über die langfristigen Auswirkungen von Meditation auf das Gehirn. Sein Fazit: „Bei Meditierenden altert das Gehirn langsamer.“
Peter Sedlmeier ist Psychologie-Professor an der Technischen Universität Chemnitz und forscht seit Jahren zum Themenkomplex Meditation. 2016 veröffentlichte er das Buch „Die Kraft der Meditation: Was die Wissenschaft darüber weiß“. In einem aktuellen Interview mit dem Süddeutsche Zeitung Magazin geht er erneut auf die zahlreichen gesundheitlichen Vorzüge der Achtsamkeitspraktik ein. „In Tausenden von Studien hat man herausgefunden, dass Meditation zumindest im Durchschnitt nahezu universell positiv in allen Bereichen wirkt, die in der Psychologie untersucht werden“, erklärt Sedlmeier.
Das SZ Magazin fragte auch ganz konkret, wie sich das Gehirn durch Meditation nachweisbar verändere. Sedlmeier antwortete, dass sich die Gehirne Meditierender „mit ziemlicher Sicherheit“ von denen Nichtmeditierender unterscheiden. Das habe man per Magnetresonanztomografie (MRT) herausgefunden.
Sedlmeier: Meditation lässt Gehirne langsamer altern
Besonders in einer Hinsicht sei eine Änderung erwiesen: „Bei Meditierenden altert das Gehirn langsamer“, sagt Seidlmeier. In einigen der Untersuchungen, die dies belegten, sei eine KI zum Einsatz gekommen, die das Alter von Gehirnen bestimmt. Andere Studien haben nachweisen können, dass weißes und graues Gehirngewebe bei Meditierenden langsamer abgebaut werde. Beide Gehirnsubstanzen sind essenzieller Bestandteil des menschlichen Nervensystems und entscheiden darüber, wie lange Menschen geistig fit bleiben.
Wie genau der positive Effekt auf das Gehirn zustande kommt, sei aber noch nicht bekannt, räumt Seidlmeier ein. Es sei noch weitere Forschungsarbeit nötig, auch um herauszufinden, wie sich verschiedene meditative Praktiken möglicherweise unterschiedlich auf das Gehirn auswirken, so der Psychologie-Professor.
Meditation hat auch Schattenseiten
Obwohl Sedlmeier im Interview mit dem SZ Magazin zahlreiche Vorzüge der Meditation nennt, weist er darauf hin, dass Achtsamkeitspraktiken bei bestimmten Personen nach hinten losgehen können. Dabei nennt er konkret „Leute mit gering ausgeprägter Empathie oder narzisstischen Zügen“. Bei diesen könnten sich problematische Persönlichkeitszüge durch Meditation sogar verstärken. Über diesen Effekt und weitere mögliche negative Folgen von Meditation hat Utopia bereits in folgendem Artikel berichtet:
Verwendete Quelle: SZ Magazin
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?