Eine Quecksilbervergiftung ist eine ernste Erkrankung, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Was es genau mit Quecksilber auf sich hat und wie du eine Vergiftung vermeidest, erfährst du hier.
Quecksilbervergiftung: Wie gefährlich ist sie wirklich?
Quecksilber ist eine Substanz, die in natürlicher Form in der Erdkruste vorkommt. Durch Vulkanausbrüche, Waldbrände oder andere Naturkatastrophen wird es freigesetzt und gelangt so in die Atmosphäre. Die größten und gefährliche Quecksilber-Quellen sind jedoch nicht natürlichen Ursprungs, sondern menschengemacht.
So entsteht Quecksilber zum Beispiel bei der Kohleverbrennung. Doch auch Betriebe, die Erdgas fördern oder Eisen und andere Metalle produzieren, setzen es frei. Dies hat zur Folge, das Luft, Wasser und Boden einen hohen Quecksilberanteil haben, der laut einem Greenpeace-Bericht aus dem Jahr 2015 kontinuierlich steigt.
Ist das Quecksilber einmal freigesetzt, kann es in die Erdatmosphäre vordringen. Hier verteilen Luftströme die Substanz bis sie schließlich durch Niederschläge zurück auf die Erdoberfläche und in Boden, Gewässer und schließlich unsere Nahrungskette gelangt.
Greenpeace bezeichnet Quecksilber als eine der drei schädlichsten Substanzen, mit denen der Mensch im Alltag in Berührung kommt. Der Grad der Giftigkeit hängt dabei von der Art des Quecksilbers ab. Besonders toxisch wirken elementares Quecksilber und Methylquecksilber. Dieses Substanzen können eine Quecksilbervergiftung auslösen, die laut der Medizin-Plattform Onmeda bis zum Tod führen kann.
Wo steckt Quecksilber drin?
Quecksilber befindet sich in vielen Nahrungsmitteln, wie unter anderem Getreide, Fleisch, Obst, Gemüse und Nüssen. Die Werte in diesen Lebensmitteln sind jedoch sehr gering und gelten nicht als gesundheitsbedrohlich. Durchaus problematisch ist hingegen Fisch. Besonders langlebige Raubfische wie Thunfisch, Hecht oder Hai, die schon viele andere Fische verzehrt haben, sind stark mit Metyhlquecksilber belastet.
Quecksilber befindet sich laut Onmeda in vielen anderen alltäglichen Gegenständen, wie z.B. in :
- Batterien
- Arzneimitteln
- Messgeräten
- Lampen
- Kosmetikprodukten
- elektrischen Schaltern
Eine besonders populäre Quecksilberquelle sind zudem Zahnfüllungen. Diese werden aus Quecksilberlegierungen hergestellt. In vielen Ländern gibt es bestimmte Richtwerte für den Quecksilberanteil. Die Gefahr besteht jedoch darin, dass wir den ganzen Tag über mit verschiedenen Quecksilberquellen konfrontiert sind und deshalb wiederholt viele kleine Mengen aufnehmen.
Auch wenn diese Mengen isoliert ungefährlich erscheinen, können sie sich im Organismus anreichern und eine Quecksilbervergiftung verursachen. Zusätzlich können andere potentiell toxische Stoffe, die wir aufgenommen haben, die Giftigkeit des Quecksilbers verstärken.
Quecksilbervergiftung: Symptome und Folgen
Bei einer Quecksilbervergiftung unterscheidet man zwischen einer akuten und einer chronischen Vergiftung. Bei einer akuten Vergiftung nimmst du in einem kurzen Zeitraum eine gefährlich hohe Menge Quecksilber ein. Nimmst du hingegen über mehrere Jahre kontinuierlich eine erhöhte Dosis an Quecksilber auf, spricht man von einer chronischen Vergiftung. Diese macht sich nur langsam und schleichend bemerkbar.
Zu dieser Form der Vergiftung zählt die Minamata-Krankheit, eine Krankheit, die in den 1950er Jahren in Japan auftrat. In der Umgebung der Stadt Minamata wurden unkontrolliert Abfälle in Gewässern entsorgt. Die Umwelt wurde dadurch so stark mit Quecksilber belastet, dass Menschen und Tiere starke Schäden am zentralen Nervensystem davontrugen. Die Folgen waren Lähmungen, Psychosen und Koma. Nicht selten endete die Krankheit tödlich.
Quecksilber kann neben dem Nervensystem auch das Immun- und Verdauungssystem beschädigen und dabei lebenswichtige Prozesse im Körper stoppen. Zu den Symptomen und Folgen einer chronischen Vergiftung gehören laut Onmeda:
- Zittern
- Krämpfe
- Erregung
- Missempfindungen wie ein Kribbeln oder Brennen auf der Haut
Greenpeace berichtet außerdem von folgenden Symptomen:
- Konzentrationsschwäche
- Antriebsstörungen
- Verlust des logischen Denkens
- Angstzustände
- Depressionen
- Gedächtnisverlust
Bei Schwangeren kann eine Quecksilbervergiftung die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes gefährden, warnt Onmeda.
So vermeidest du eine Quecksilbervergiftung
Um einer Quecksilbervergiftung vorzubeugen, solltest du folgende Hinweise beachten:
- Iss Fisch nur in Maßen. Besonders Raubfische enthalten oft erhöhte Quecksilberwerte. Daher sollte besonders Schwangere Vorsicht walten lassen und nicht mehrmals pro Woche Seefisch verzehren.
- Alte Thermometer und Energiesparlampen wurden teilweise noch aus Quecksilber hergestellt. Zerbrechen die Gegenstände, tritt schnell flüssiges Quecksilber aus. Vermeide in diesem Fall jeglichen Hautkontakt und entferne sie z.B. mithilfe von dichten Handschuhen. Achte darauf, das Quecksilber fachgerecht zu entsorgen und lüfte die Wohnung anschließend gut durch.
- Medikamente oder Kosmetika, die aus dem Ausland kommen und nicht überprüft wurden, halten sich teilweise nicht an europäische Richtwerte und können einen höheren Quecksilberanteil enthalten. Kaufe diese Produkte daher nicht aus fragwürdigen Quellen, sondern informiere dich genau über Herstellungsort, Inhaltsstoffe und eventuelle Siegel und Zertifikate.
Beachte: Besonders bei Kleinkindern kann es passieren, dass sie Quecksilber (z.B. aus Thermometern, Steckern, Lampen, etc.) verschlucken. In diesem Fall solltest du sofort medizinische Hilfe holen.
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