Baustoffe sind wertvolle Ressourcen, deren Recycling sich aus Umweltschutz- und Kostengründen lohnt. Wie du selbst Baustoffe recyceln kannst, erfährst du hier.
Baustoffe sind alle Stoffe und Materialien, die nötig sind, um Bauprojekte wie Gebäude, Straßen oder Gärten zu verwirklichen. Dazu zählen Glas und Holz, Gips und Ziegel oder auch Asphalt und Stahl. Von all diesen Stoffen werden für verschiedenste Projekte sehr große Mengen benötigt. Die Produktion, der Transport und die Verarbeitung von Baustoffen setzen allerdings viele Treibhausgase frei: die sogenannten „grauen Emissionen“. Das macht die Baubranche zu einem der größten CO2-Verursacher in Deutschland und den meisten anderen Ländern.
Gleichzeitig fallen in Deutschland mehrere hundert Millionen Tonnen Bauabfälle jährlich an – eine gewaltige Menge an Baustoffen, deren Recycling sich lohnt, um neue Ressourcen zu schonen. Außerdem ist der Kauf von neu hergestellten Baustoffen in den benötigten Mengen oft sehr teuer. Das Baustoffe-Recycling ist daher nicht nur sehr gut für die Umwelt, sondern hilft auch Bauherr:innen, aus ihrem Budget das Beste herauszuholen.
Recycling von Baustoffen: Diese Arten gibt es
Zum einen ist es möglich, Baustoffe klassisch zu recyceln, so wie es auch beim Papier-Recycling funktioniert. Das bedeutet, man trennt die Stoffe nach dem Rückbau, dem Umbau oder der Sanierung eines Bauwerks voneinander und arbeitet sie auf, um neue Rohmaterialien zu schaffen.
Zum Beispiel: Wird eine Tür mit Fenster aus einem Haus ausgebaut, wird diese zunächst in ihre Bestandteile aufgeteilt. Als neues Holzteil oder zerkleinert als Dämmmaterial findet das Holz seinen Weg zurück in den Rohstoffzyklus. Glas und Metall stehen nach dem Einschmelzen wieder als Rohmaterialien zur Verfügung. Aus mineralischen Recycling-Baustoffen wie alten Ziegeln lassen sich Gesteinskörnungen herstellen, die die Basis für neue Betonwerksteine bilden.
Eine weitere Art des Baustoffe-Recyclings ist Upcycling. Dabei werten Firmen oder Heimwerker:innen noch vorhandene Baumaterialien auf. Alte Holztüren können beispielsweise durch Bearbeitung des Holzes oder das Einbauen von Glasfenstern der Optik eines Neubaus entsprechen.
Die dritte Möglichkeit, Baustoffe zu recyclen, ist die direkte Wiederverwendung. Dabei bleiben durch schonenden Rückbau ganze Bauteile wie Fenster und Türen oder Materialien wie Ziegel und Fliesen in ihrer nutzbaren Form erhalten. Diese kannst du dann in neuen Projekten wiederverwenden. Diese Möglichkeit ist bei Heimwerker:innen beliebt, da sie ihnen erlaubt, mit relativ wenig Zeit und Aufwand Baustoffe zu recyceln.
Wie kann ich für mein eigenes Projekt Baustoffe recyceln?
Für deine eigenen Bauprojekte benötigst du oft viele verschiedene Materialien. Die Anschaffung neuer Baustoffe kann dabei schnell sehr teuer werden. Doch du kannst auch selbst Baustoff-Recycling betreiben und Materialien gebraucht kaufen. Das schont das Baubudget und Ressourcen.
- Fündig kannst du beispielsweise online werden. Plattformen wie Restado sind darauf spezialisiert, Baustoffen ein neues Leben zu ermöglichen. Aber auch auf anderen Online-Marktplätzen wie eBay gibt es viele Angebote.
- Es werden übrigens nicht nur gebrauchte Baustoffe aus Rückbauprojekten verkauft. Nicht selten gibt es bei Bauprojekten falsche Lieferungen oder Umplanungen. Die zusätzlichen Materialien werden dann oft günstiger verkauft.
- Auch im Baustoffhandel nachzufragen lohnt sich. Schnittreste und Materialien mit kleinen Mengen werden hier oft günstig verkauft, damit sie nicht entsorgt werden müssen.
- Eine weitere Möglichkeit, Baustoffe zu recyceln, hast du, indem du auf örtliche Baufirmen zugehst. Diese führen oft Ab- oder Rückbauprojekte durch. Brauchst du etwas Bestimmtes, können sie danach bei solchen Projekten Ausschau halten und es für dich aufbewahren.
Welche Schwierigkeiten gibt es beim Recycling von Baustoffen?
Baustoff-Recycling wird in Deutschland vor allem im Straßenbau genutzt. Dem Brandenburgischen Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung zufolge waren es 2021 rund 281.000 Tonnen mineralische Recycling-Baustoffe, Schlacken und Asphaltgranulat, die bei Straßenbaumaßnahmen im Zuge von Bundesautobahnen, Bundes- und Landesstraßen erneut zum Einsatz kamen. Auch für Privatpersonen hat das Baustoffe-Recycling Vorteile.
Doch es gibt auch Materialien, die schwer oder gar nicht recycelbar sind oder aufgrund starker Abnutzung nicht weiterverwendet werden sollten.
Kaufst du recycelte Baustoffe aus privaten Quellen, um diese wiederzuverwenden, ist es oft notwendig, diese auf ihre Eignung zur Weiterverwendung zu überprüfen. Gerade Baustoffe aus älteren Gebäuden entsprechen oft nicht mehr den heutigen Standards. Sie können der Umwelt und den Menschen schaden, wenn in ihnen zum Beispiel Asbest oder Blei enthalten sind. Hole dir daher eine professionelle Einschätzung beim Prüfen deiner Baustoffe ein, bevor du sie verwendest.
Bei alten Baustoffen ist es außerdem wichtig, auf den Zustand zu achten, um keine Sicherheitsrisiken entstehen zu lassen. Wurden sie schon stark belastet, könnten sie dein Projekt gefährden.
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