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Blei: Wie du das giftige Schwermetall vermeiden kannst

Blei
Foto: CC0 / Pixabay / marlene_charlotte

Blei gehört zu den giftigen Schwermetallen, die dem Menschen und der Umwelt schaden. Hier findest du alle wichtigen Fakten, die du zu Blei kennen solltest.

Blei ist in seiner natürlichen Form vor allem in Mineralien enthalten. Jedoch kommt Blei immer wieder in den Umweltkreislauf, weil der Mensch es zu industriellen Zwecken abbaut. Unternehmen benutzen Blei zur Isolierung, denn es lässt sich leicht verarbeiten. Außerdem besitzt es eine hohe Dichte.

Unter anderem in diesen Bereichen kann Blei vorkommen:

  • in der chemischen Industrie
  • als Munition
  • in Feuerwerkskörpern
  • im Maschinenbau

Blei gelangt durch den Menschen ins Wasser und in die Luft. Haben Tiere, Pflanzen und Wasser das toxische Blei aufgenommen, gerät es sogar in unsere Nahrungskette. Das Problem: Es ist sehr schwierig, das geruchlose Blei zu erkennen.

Blei: Hier kommt der Stoff vor

Blei kann als Bleistaub in die Natur kommen.
Blei kann als Bleistaub in die Natur kommen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Picography)
  1. Blei in der Luft: In der Industrie, beim Verbrennen von Kohle oder in Müllverbrennungsanlagen kann Blei in die Luft gelangen, zu Bleistaub werden und sich in der Natur absetzen. 
  2. Blei im Boden: In natürlicher Form ist Blei in geringem Maße auch im Erdboden vorhanden. Jedoch kommt vor allem durch den Menschen Blei in die Umwelt: Durch den schon genannten Bleistaub (zum Beispiel beim Schießen mit bleihaltiger Munition), aber auch durch Dünger, Klärschlamm und Kompost.
  3. Blei im Wasser: In Deutschland stellen die Kläranlagen sicher, dass kein Blei von der Industrie in das Wasser gelangt. Doch es kann sein, dass Blei aus dem Boden ausgeschwemmt wird und dann in Flüsse und Seen gerät. 
  4. Blei in der Nahrungskette des Menschen: In der Natur können auch Pflanzen durch den Staub und Tiere durch das Futter Blei aufnehmen, so das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Blei schadet den Tieren ebenso wie den Menschen. Gerade auf Pilzen findet sich teilweise eine hohe Belastung von Bleistaub. 
  5. Blei in Nahrungsergänzungsmitteln: Laut NDR wurden bei einer Untersuchung auch in einigen Produkten von Nahrungsergänzungsmitteln wie Kieselerde, Zeolithe oder Mineralerde ein hoher Wert an Blei gefunden.

Blei im Trinkwasser

Lass den Wasserhahn am besten etwas laufen, wenn du ihn längere Zeit nicht benutzt hast.
Lass den Wasserhahn am besten etwas laufen, wenn du ihn längere Zeit nicht benutzt hast.
(Foto: CC0 / Pixabay / kaboompics)

In alten Gebäuden können noch alte Wasserrohre aus Blei verlegt sein. Fließt das Trinkwasser durch Bleirohre, ist der in Deutschland festgelegte Grenzwert von 0,10mg/l schon überschritten. Bleirohre werden schon seit über hundert Jahren in vielen Teilen Süddeutschlands nicht mehr verwendet. Aber in Ost- und Norddeutschland können sich noch bis ins Baujahr 1973 Bleileitungen finden.

Tipp: Das Blei kommt ins Trinkwasser, wenn das Wasser über mehrere Stunden in der Leitung steht. Wenn du den Wasserhahn für längere Zeit oder über Nacht nicht benutzt hast, solltest du am besten das Wasser aus der Leitung einen Moment laufen lassen, damit das „Standwasser“ abfließen kann.

Wenn du dir unsicher bist, ob es sich bei dir zu Hause um Bleirohre handelt, rät das Umweltbundesamt zu dieser Prüfung:

  1. Überprüfe die sichtbaren Leitungen wie beispielsweise im Keller am Wasserzähler. Wenn es sich um Bleileitungen handelt, sind sie silbergrau und viel weicher als Leitungen aus Stahl oder Kupfer. Das bedeutet, du kannst sie mithilfe eines Messers leicht abschaben oder in sie hineinritzen.
  2. Frage bei deiner/deinem Vermieter*in oder der Hausverwaltung nach, in welchem Jahr und aus welchem Material die Wasserleitungen eingebaut wurden.
  3. Bist du dir immer noch unsicher, kannst du eine Labormessung durchführen lassen. Das kann bis zu 100 Euro kosten. Das örtliche Gesundheitsamt kann dir dabei weiterhelfen.

Wenn der Bleigehalt im Trinkwasser zu hoch ist, sind Vermieter*innen und Wasserwerke dazu verpflichtet, die Leitungen auszutauschen.

Hinweis: Schwangere Frauen wie auch Kinder unter sechs Jahren sollten auf keinen Fall Wasser aus Bleileitungen trinken.

Blei entsorgen: Ein Fall für den Sondermüll

Blei gehört in den Sondermüll!
Blei gehört in den Sondermüll!
(Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter)

Du kannst gegen die Verbreitung von Blei entgegenwirken:

Hast du Bleireste oder Gegenstände, die mit Blei in Berührung kamen? Dann gehören die auf keinen Fall in den Hausmüll. Das Umweltbundesamt rät, sie im Sondermüll zu entsorgen. Dein örtlicher Müllentsorgungsdienst kann die weiterhelfen. Oft ist die Entsorgung von Blei auch kostenfrei.

Deshalb ist Blei schädlich

Blei lagert sich in den Knochen ab.
Blei lagert sich in den Knochen ab.
(Foto: CC0 / Pixabay / geralt)

Nimmst du Blei in zu großen Mengen auf, lagert sich Blei in deinen Knochen und gerät in dein Blut. Dort kann es großen Schaden anrichten kann. Gerade für Kinder sind die Schäden immens:

  • Das meiste Blei gelangt laut LGL durch den Magen-Darm-Trakt in den menschlichen Körper und bahnt sich von dort aus mit dem Blutstrom den Weg in andere Organe. Niere, Leber aber auch das Nervensystem können dann betroffen sein. Bei Schwangeren kann die Plazenta das Blei an das Ungeborene weitergeben. 
  • Der überwiegende Teil des Bleis lagert sich in den Knochen und Zähnen. 
  • Vor allem für Kinder und Jugendliche ist Blei schädlich, denn sie befinden sich noch im Wachstum. Schon ein geringer Bleiwert schädigt ihr Nervensystem. Das kann sogar zu Verhaltensauffälligkeiten, Intelligenzdefiziten und psychomotorischen Einschränkungen führen.

Bleivergiftung: Symptome und was ich tun kann

An diesen Symptomen kannst du eine Bleivergiftung erkennen:

Wichtig: Eine Bleivergiftung kann tödlich enden. Darum solltest du dir dringend ärztliche Hilfe holen oder den Rettungsdienst 112 anrufen.

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