Ausdünstungen von Schadstoffen in Farben und Lacken, Teppichen und Tapeten können Augen, Nase und Haut reizen. Das kannst du vermeiden, indem du beim Renovieren umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte verwendest.
Zahlreiche Labels und Produktkennzeichen erleichtern mittlerweile die Auswahl von Produkten für ein umwelt- und gesundheitsverträgliches Renovieren. So kannst du leichter emissionsarme Wandfarben und Lacke und gesundheitlich unbedenkliche Bodenbeläge finden, die unter fairen Bedingungen hergestellt wurden. Wir stellen die wichtigsten Siegel und Labels vor.
Wichtige Produktkennzeichen und Label im Bereich Renovieren
Es gibt zahlreiche Zeichen, die umwelt- und gesundheitsverträgliches Renovieren erleichtern:
Blauer Engel
- Emissionsarme Wandfarben: Mit dem Blauen Engel ausgezeichnete Farben sind unter anderem arm an Lösemitteln und Formaldehyd.
- Schadstoffarme Lacke: Der Blaue Engel für schadstoffarme Lacke signalisiert u. a., dass bei den ausgezeichneten Lacken und Lasuren strenge Anforderungen bei bedenklichen Zusatzstoffen gelten und dass sie nur einen geringen Lösemittelgehalt aufweisen.
- Tapeten und Raufaser überwiegend aus Papierrecycling: Tapeten, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind, bestehen überwiegend aus Altpapier und sind besonders arm an Formaldehyd.
- Emissionsarme Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen: Dieser Blaue Engel zeichnet Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen aus, die keine für die Wohnumwelt bedenklichen Schadstoffe beinhalten und die überwiegend aus Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft hergestellt werden. Zu den Produktgruppen gehören u. a. Paneele und Fertigparkett.
- Elastische Fußbodenbeläge: Dieser Blaue Engel kennzeichnet elastische Fußböden, die umweltfreundlich hergestellt wurden, gesundheitlich unbedenklich sind und keine Schadstoffe beinhalten, die bei der Verwertung stören.
- Emissionsarme textile Bodenbeläge: Mit dem Blauen Engel ausgezeichnete textile Bodenbeläge müssen emissionsarm, auf die Schadstoffe Formaldehyd, Weichmacher und flüchtige organische Verbindungen geprüft sein und dürfen keine bedenklichen Gerüche absondern.
natureplus
Das natureplus-Label gibt es für Bodenbeläge, Holz und Holzwerkstoffe sowie für Farben und Oberflächenbeschichtungsmittel. Produkte, die dieses Label tragen, sind für die Gesundheit unbedenklich und umweltgerecht hergestellt (z. B. Minimierung von Energie, Emissionen und Abfällen, möglichst nachhaltige Rohstoffgewinnung, Entsorgungskonzept).
Europäisches Umweltzeichen
Das europäische Umweltzeichen gibt es für harte Bodenbeläge sowie für Farben, Lacke und Lasuren. Zu den Vergabekriterien zählen unter anderem die Berücksichtigung von Umweltaspekten bei der Herstellung und die Minimierung umwelt- und gesundheitsschädlicher Stoffe.
eco-INSTITUT
Das eco-Institut-Label zeichnet Holzfußböden, Laminat und Paneele aus, die auf Schadstoffe
und Emissionen überprüft und als gesundheitlich unbedenklich eingestuft wurden.
FSC-Siegel
Mit dem Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) sind zahlreiche
Renovierungsmaterialien aus Holz und Holzprodukten ausgezeichnet, die aus nachhaltiger
Waldbewirtschaftung stammen.
Voraussetzung für die Vergabe ist die Einhaltung strenger
Umwelt- und Sozialstandards, die durch unabhängige Kontrollstellen überprüft wird.
PEFC-Siegel
Mit dem Zeichen des Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC) werden Holzprodukte aus nachhaltiger Forstwirtschaft gekennzeichnet. Die Standards berücksichtigen besonders die Bedürfnisse der kleinen, oft von Familien geführten forstwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland und Österreich.
Mit diesen ökologischen Standards wird der Zustand des Waldes geprüft. Daraufhin kann ein Betrieb nach Unterzeichnung einer freiwilligen Selbstverpflichtung und Zustimmung zu repräsentativen Kontrollen in der Region das Siegel beantragen.
Naturland
Naturland steht für umweltschonend produzierte Holzprodukte. Es gelten strenge ökologische
Kriterien, z. B. bezüglich der Holzherkunft und der Verarbeitung.
GuT-Signet
Das GuT-Signet kennzeichnet umweltfreundliche Teppichböden, die auf Schadstoffe, Gerüche und Emissionen überprüft wurden. Zudem zählt zu den Kriterien auch die Berücksichtigung von Umweltaspekten bei der Herstellung (Luft- und Wasserreinhaltung etc.).
RUGMARK
Das RUGMARK-Siegel zeichnet handgeknüpfte Teppiche aus, die unter Einhaltung
sozialer Mindeststandards, wie z. B. Verbot von Kinderarbeit und Zahlung der im Land
üblichen gesetzlichen Mindestlöhne, hergestellt wurden. Weiteres Vergabekriterium
ist die Akzeptanz unangekündigter Kontrollen.
Tapeten aus Recyclingpapier – Ressourcen sparen und gutes Raumklima schaffen
Achte bei Tapeten auf Produkte aus Altpapier und auf chlor- und weichmacherfreie Materialien. Mit Recyclingtapeten kannst du Ressourcen sparen und die mit der Zellstofferzeugung verbundenen Umweltbelastungen reduzieren. Zudem sind insbesondere Raufasertapeten atmungsaktiv und damit gut für das Raumklima.
Tapeten können den Weichmacher PVC beinhalten, der sich auch hinter Bezeichnungen wie Vinyl, CV oder VC verbirgt. Wähle Produkte, die ohne Weichmacher und Polyethylen und -propylen (PE/PP) auskommen.
Vliestapeten können eine Alternative zu Papier- und Raufasertapeten sein. Sie bestehen aus Zellstoff- und Textilfasern und sind frei von Formaldehyd, PVC oder anderen Weichmachern.
Achte zudem beim Kauf von Wandfarben und Lacken auf emissions- und schadstoffarme Produkte, somit tust du nicht nur etwas für deine Gesundheit, sondern auch für die Umwelt.
Teppiche und Bodenbeläge – umweltverträglich und fair
Entscheide dich beim Renovieren für langlebige Bodenbeläge, die gesundheitlich unbedenklich sind und unter Berücksichtigung sozialer Mindeststandards hergestellt wurden. Parkettböden aus Holz, Fliesen oder Kork sind generell langlebiger als Teppichböden. Allerdings ist die Feinstaubbelastung in Räumen mit glatten Böden viermal höher als dort, wo Teppichböden den Staub binden.
Grundsätzlich gilt, dass die verwendeten Werkstoffe und Materialien schadstoffarm sein sollten. Darüber hinaus solltest du auch soziale Kriterien bei deiner Kaufentscheidung berücksichtigen. Ein Label, das für soziale Mindeststandards im Herstellungsprozess steht, ist das Rugmark-Siegel für handgeknüpfte Teppichböden.
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